Am vorgestrigen Abend war ich zuerst mit meinem Mann eine Runde mich einlaufen – und dann beim Intervalltraining auf einem Rundkurs in unserem Ort. Wenn ich nicht gerade auf eine Bahn gehe, was ich dann auch irgendwie doof finde, muss ich mir im Winter die beleuchteten Strecken mit den Leuten teilen, die ihre Hunde ausführen. Wie ich schonmal geschrieben habe, kann ich inzwischen den ein oder anderen Hund und auch den ein oder anderen Halter ganz gut einschätzen.
Etwa auf der Hälfte meines Rundkurses begegneten wir schon auf der ersten Runde, beim Einlaufen, zwei Hunden mit ihren Menschen, die an der Engstelle mit Schranke herumstanden, quatschten und nach meiner Einschätzung nicht wegen ihrer Hunde genau an dieser Stelle stehenblieben. Sie erzeugten damit auf sehr engem Raum eine Begegnung von zwei unaufmerksamen Hundehaltern, zwei eher nervösen Hunden und zwei Läufern. Da lief noch alles gut, aber ich dachte mir schon: „Hoffentlich begegne ich denen nicht wieder.“ Wie soll ich sagen: Eine ganze Weile später, auf meinem fünften schnellen Part, ein klein wenig weiter auf meiner Runde, gingen dieselben zwei Menschen mit denselben zwei nervösen Hunden auf ca. 95% von Straße und Bürgersteig entlang. Die Menschen bekamen von den Hunden und von den Geräuschen ringsum scheinbar nichts mit – dass ich dann vorbeilaufen wollte, zumal ich gerade in schneller Phase war, rief einen der Hunde auf den Plan, der dann einen Schlenker auf mich zu machte, bellte und sich aufrichtete bis sprang. Der andere fühlte sich davon angestachelt. Ich kann es nicht per se sagen, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob das zur Ordnung rufen des Hundehalters dann dem Hund oder mir galt – mein Eindruck war, dass er mein Vorbeilaufen unverschämt fand.
Etwas später wollte ich noch auf der sechsten Runde wieder auf meine Runde einbiegen, doch da war ein Mann, dessen riesengroßer Hund mich schon die Runde vorher aufmerksam, mit angelegten Ohren gemustert hatte, als Herrchen in ein quer auf der Straße wendendes Auto hinein sich unterhielt und ich vorbeilief – in einer der ruhigen Laufphasen. Den schon wieder nervös starrenden Hund wollte ich dann nicht passieren und lief meine schnelle Phase auf anderer Route fertig.
Ich wünsche mir wieder Sommer mit helleren Abende, so dass die Runden, die ich normal laufe, wieder hell sind und ich nicht auf die kurzen, beleuchteten Wege im Dorf ausweichen muss, die ich mit all den Hundebesitzern teilen muss, von denen einige (nicht alle! vielleicht nicht einmal die meisten) eine den Hund nervös machende Läuferin, die unverschämterweise auch noch zwei oder mehrmals dieselbe Strecke läuft, als eine Zumutung zu empfinden scheinen.
Oho, freilaufende LäuferInnen … Ist denn niemand da, der die an die Leine nimmt? Unerhört!
Laufe jetzt meine „Hausstrecke“ (Felder und Wald) auch bei Dunkelheit. Die Füße kennen den Weg – solange ich nicht drüber nachdenke. An der unbeleuchteten Straße (Rad-Fußweg) angekommen, mache ich mein Blink-Licht am Handgelenk an, um gesehen zu werden. Ich liebe diese Läufe inzwischen. Einfach nur Flow.
Klar, für Genussläufe ideal, aber Du bist ja ambitionierter unterwegs, da braucht es dann auch gute Sicht.
Wenn mich wer an die Leine nimmt, schleife ich ihn mit.
Stimmt, für Schnelligkeitstraining ist Sicht erforderlich. Den Zehner über’s Feld könnte ich vermutlich inzwischen auch bei Dunkelheit laufen, aber der ist nicht gut für Intervalltraining im Dunklen geeignet.
Bin inzwischen schon bei 4:05/km bei den Intervallen. Damit rechnet vermutlich auch kein normaler Fußgänger, dass jemand anderes zu Fuß mit 15km/h unterwegs ist.