Vielleicht kennt Ihr die Serie „The Expanse“. Dort gibt es neben den Bewohnern der Planeten (in erster Linie Mars und Erde, von den im Weltraum lebenden „Gürtlern“ oder „Beltern“ abfällig Welwala genannt) eben die Bewohner des Asteroidengürtels – wobei hier großzügig auch die Monde der äußeren Planeten Jupiter und Saturn mit hinzugerechnet werden, nicht nur die Asteroiden des eigentlichen Gürtels zwischen Mars und Jupiter.
In der Serie sprechen die Belter das „Belta Creole“ bzw. „Lang Belta“. Es ist eine Sprache, die sich aus Worten verschiedener Sprachen zusammensetzt, mit einer eher simplen Grammatik, im Raumanzug erkennbaren und entsprechend deutlichen Gesten sowie Konnotationen, die ganz spezifisch für das Leben in Schwerelosigkeit, in dem Oben und Unten nur durch Schub entstehen, gewachsen sind.
Aus irgendeinem Grund habe ich mein Umfeld aus Leuten, die bei jedem Wetter über zweistellige Kilometerzahlen mit dem Rad zur Arbeit pendeln und auch ansonsten Rad fahren, wo es andere nicht tun, als ähnlich spezielle Kultur identifiziert, wie es die Belter sind. In ihrer eigenen Sprache nennen sie sich Beltalowda (Leute des Gürtels), die im Gegensatz zu den Inyalowda (Leute von den inneren Planeten) stehen. Eine Organisation, die Outer Planets Alliance (OPA) versucht, die zerstrittenen Belter-Fraktionen zu einem Block zu schmieden, der den Inneren Paroli bieten kann.
Und so sind meine Leute in meinem Kopf nun manchmal die „Baikalowda“ (die Biker-Leute, die Radfahr-Leute) und auch eine OPA haben wir – die Outdoor Pedalist Alliance. In den Kisten (Boxen, Belta „Boite“, aus dem Französischen entnommen) reisende Menschen (Belta „Wala“, nach Hindi „Person der/des“) sind Boitewala, mit der abfälligen Bedeutung, die in Belta dem Welwala (Person aus dem Gravitationsschacht, „Gravity Well“) zueigen ist.
Schon komisch, was ich mir manchmal so ausdenke, aber so bin ich nun mal, sasa-ké?