Alle zusammen …

Man mag darüber diskutieren, ob der Straßenname „Ölmüllergäßl“ mit seiner Dialektbehaftung „typisch deutsch“ ist. In einer Hinsicht ist der Straßenname aber wahrhaft sehr deutsch: Alle Umlaute und Sonderzeichen, die der Darstellung der deutschen Sprache in lateinischen Buchstaben eigentümlich sind, kommen in diesem recht knappen Straßennamen vor.

2017-09-24 15.06.59

Dieser Gedanke kam mir, als wir vorhin einen Spaziergang zum Wahllokal unternahmen, um unsere Stimmen abzugeben. Da konnte ich dann nicht umhin, das Straßenschild zu fotografieren und hier mit Euch zu teilen.

Dazu fällt mir auch ein, dass es in vielen anderen Sprachen ein exakt gleich aussehendes diakritisches Zeichen gibt, das den beiden Punkten über unseren Umlauten in jeglicher Hinsicht „auf Sicht“ entspricht – das Trema. Allerdings „tut“ das Trema etwas völlig anderes – während unsere beiden Umlaut-Punkte einen völlig anderen Laut aus einem Vokal machen, sorgt das Trema meist dafür, dass an das „Umfeld“ (vorangegangener Vokal oder Konsonant)  gebundene Ausspracheregeln für einen Vokal ignoriert werden, dass also zum Beispiel in „naïve“ oder im „Sinaï“ das „i“ nach dem „a“ auch als „i“ ausgesprochen wird und das „ai“ nicht zu einem wie auch immer gearteten anderen Laut gebunden wird. Im Spanischen zum Beispiel macht es – beispielsweise im Ortsnamen „Malargüe“ – das eigentlich nur das „g“ härtende „u“ auch tatsächlich als „u“ hörbar, während man den Effekt des „u“ sonst nur daran gehört hätte, dass das „g“ hart blieb und nicht zu einem weichen Laut geworden wäre.

Aber all das ist nur ein Exkurs. Denn eigentlich sind Trema und die beiden Punkte auf unseren Umlauten unterschiedliche Zeichen, so weit ich das verstanden habe. Sie sehen nur gleich aus.