Es geht wieder los …

… die gelben Balken in meinem Laufdiagramm wachsen wieder. Das Wetter wird nun langsam hinreichend unbeständig und kühl, dass das heimische Laufband eine echte Alternative ist. In meinen Diagrammen erscheint das Laufen im Freien als blauer, das Laufen auf dem Laufband als gelber Balken. Heute habe ich wieder mal 4,24 Kilometer auf dem Laufband verbracht. 25 Minuten vor dem Duschen, bevor es heute Abend mit der S-Bahn nach Karlsruhe auf eine Geburtstagsfeier geht.

Mir ist das Laufen draußen lieber – ganz klar. Aber halt nicht bei jedem Wetter und zu jeder Gelegenheit. Ich bin auch schon bei Regen gelaufen, auch bei Kälte und auch bei starkem Wind. Werde ich im Winter auch wieder machen, da bin ich sicher. Es ist eine schöne Sache, eine Alternative zu haben – drinnen, warm, mit dem Mann neben sich sitzend, der einem über den Lärm des Laufbands hinweg Perry Rhodan vorliest.

Ziel „1500“, erster Zwischenstand

Ich habe Anfang des Jahres für mich selbst ausgerufen, 1500 Kilometer dieses Jahr zu laufen. Das erschien mir verdammt viel – und es ist auch eine ganze Menge. Nun, Ende Februar, ziehe ich meine erste Zwischenbilanz. Natürlich logge ich auch ständig mit, halte im Blick, wie viel Strecke ich zurücklege. Das hängt einerseits mit dem Fokus auf das Kilometerziel zusammen, aber andererseits spielen Aspekte wie das Ziel „Halbmarathon im Mai, Marathon im September“ eine noch größere Rolle. Vor allem ist mir dabei wichtig, auch die langen Strecken in meinem Laufpensum zu haben – 18-22 Kilometer erstmal, später wird das dann auf Marathon-Vorbereitungs-Niveau hochgeschraubt.

Aber was ist nun der Zwischenstand, in Zahlen?

332 Kilometer sind der Ist-Stand am 25.02.2018. Wenn sich meine Laufleistung völlig gleichmäßig verteilen würde, müsste ich gut 4,1km jeden Tag laufen, um mein Ziel zu erreichen, das hieße: 127,4km in 31 Tagen Januar und 102,8km in 25 Tagen des laufenden Februar. Das wäre das Soll, gut 231 Kilometer bis zum aktuellen Tage. Im Januar bin ich aber gut 180 Kilometer gelaufen und im Februar bisher 152 Kilometer.

Damit habe ich die Strecke, die ich im verbleibenden Jahr jeden Tag laufen müsste, um mein Ziel zu erreichen, auf knapp 3,8km gedrückt, liege also deutlich vor meinem Ziel. In meinem Laufpensum waren bis dato dieses Jahr drei Läufe über 20 Kilometer, zwei davon auch über Halbmarathon-Distanz, und sechs weitere Läufe zwischen 15 und 20 Kilometern Distanz. Dafür, dass ich lauftechnisch die kalte Jahreszeit eigentlich gar nicht mag, läuft’s verdammt gut. Die aktuelle Lauf-Phase ist auch das allererste Mal, dass ich konsequent in November, Dezember, Januar und Februar durch gelaufen bin, jede Woche Läufe absolviert habe.

Nun hoffe ich, dass es mit der längeren hellen Phase auch schön schnell wärmer wird, so dass draußen Laufen für mich nicht mehr so viel Überwindung kostet. Denn ich weiß inzwischen, warum ich anfangs in der Kälte jedes Mal keuchend nach Hause kam: Beim Lungenfunktionstest der Untersuchung auf Tauglichkeit für das Tragen von Atemschutz kam heraus, dass mein schnell mobilisierbares Lungenvolumen zwar mit ca. 110% des Normwertes – nicht atypisch für Ausdauersportler – überdurchschnittlich ist, aber BEI WEITEM nicht so überdurchschnittlich wie das gesamte Lungenvolumen, das laut Aussagen des Arztes bei 165% des Normwertes lag. „Obstruktiv“ war das Wort, das der Arzt verwendete, und bei Kälte und Trockenheit als Trigger spüre ich das durchaus. Ich mag’s warm und feucht, auch heiß und feucht beim Laufen. Dass ich mit dieser Anlage im Winter bereits mein Ziel übererfülle, macht mich schon ein klein bisschen stolz auf mich selbst.

Seit langem mal wieder …

… bin ich heute Morgen mit Kopfschmerzen aufgewacht. Ich habe allerdings beschlossen, mich nicht damit abzufinden. Allerdings will ich auch nicht einfach dasitzen und warten, dass es besser wird.

Also habe ich schonmal Sport zu machen angefangen: Yoga-Matte ausgerollt, Brücke, Rumpfheber, Crunches. Mehrfach hat es dabei im Rücken geknackt, nach den 30 Rumpfhebern lief eine Welle der Spannung und dann der Entspannung durch meinen Rücken. Das Ganze wiederhole ich nun, parallel zum Frühstück machen und Tee vorbereiten – der Espresso steht auch schon da. Zum Laufen ist es mir heute früh ehrlich gesagt zu kalt. Der Temperaturfühler zeigt 0,2°C, und der steht direkt vor dem (noch alten, undichten) Fenster, das nächste Woche um die Zeit bereits ausgetauscht sein wird. Das wäre heute wohl nicht das Ding. Aber immerhin habe ich meine Gymnastik.

Bitte drückt mir die Daumen, dass es hilft.

Eine gute Entscheidung

Gestern Abend war es sonnig und kühl, aber trocken … außerdem brauchte ich noch Kürbis- und Sesamsamen. Stand also die Frage: Tanken fahren, zum Supermarkt fahren und dann heim?

Nein! Zur Tankstelle bin ich gefahren, den Sprit im Mund oder im Kanister laufenderweise zu holen, ist wenig zielführend. Aber zum Supermarkt bin ich dann auf einem Umweg und meinen Fivefingers … und die 6,5km waren eine Super-Entscheidung. Erstens war ich für den durch ein Update zerschossenen Rechner dann wesentlich weniger in Panik, oder eher: Die Panik klang so wie der Leistungspuls schnell wieder ab und ich hatte Spaß am Spieleabend mit vier Freunden. Zweitens und viel wichtiger: Heut‘ schneit’s. Beim Frühstück heute morgen dachte ich mir so: „Ein Glück bist Du gestern gelaufen, Tally.“ Ich laufe SEHR ungern bei Schnee, allgemein sind Kälte und Niederschlag gemeinsam für mich ein K.O.-Kriterium beim Laufen. Nicht, dass ich dann nicht weiterlaufe, wenn mich so eine Kombination überrascht. Aber das Loslaufen wäre doch sehr gehemmt, wenn’s kalt regnet oder schneit.

War also eine gute Entscheidung, etwas zu Fuß zu tun und das schöne, sonnige Wetter auszunutzen. Auch wenn es bei meinem Lauf dann nicht sonnig, sondern eher sternenklar war.

Frau Holle kann mich mal!

Heute beim Laufen – ich laufe los, und es beginnt, leicht zu regnen. Ich beschließe, dass ich mein Kopfweh wegbekommen muss und ein bisschen Regen mich nicht schreckt. Kaum bin ich auf der Route, die mich in einer Schleife von mindestens 15 Kilometern wieder nach Hause führt, frischt der Wind auf und der Regen wird zu Schneeregen – um dann nochmal aufzufrischen und intensives Schneetreiben zu bilden!

Es war kalt genug, um meinen etwas altersschwachen Handyakku beim Rausziehen aus der Gürteltasche zum kurzen Aussteigen zu bringen – zeitweise klebte an den normal für Trinkflaschen reservierten Halterungen des Gürtels Schnee.

Als ich daheim aus der Dusche kam – trocken draußen. Die Wolken reißen auf. Es wird sonnig. Da frage ich mich dann doch echt, was mir die alte Frau mit dem undichten Kissen damit sagen will!

Im Regen

Der gestrige Abend ergab einen etwas speziellen Lauf. Ich kam nach Hause, nach einem interessanten Tag auf Arbeit, der mit Kopfschmerzen begonnen, aber dann mit spannenden Aufgaben weiter gegangen war. Spätestens nach dem Mittagessen im American Diner war das Kopfweh weg.

Jedenfalls kam ich nach einem kleinen Stau vor dem Karlsruher Dreieck zuhause an. Es war trocken und kühl, aber das macht ja nichts. Ich hatte schon beim Losfahren in Bruchsal meinen Mann angerufen und gefragt, ob er vielleicht mitlaufe – und das tat er dann auch. Kaum kamen wir raus, setzte leichter Regen und Wind ein … aber wir liefen dennoch. Kaum fünfhundert Meter gelaufen wurde der Wind stärker, der Regen heftiger – zwei Grad über Null hatte es laut Thermometer. Nach einem Kilometer wurde der Regen zu Schneeregen, und der Wind biss sich in unsere Gesichter und Hände. Drei Kilometer haben wir dennoch absolviert. In Kälte und Regen. Boah, war das wetterlich widerlich, aber wir haben es durchgezogen.

Danach ging’s für meinen Mann zum Warmwerden unter die heiße Dusche und für mich noch drei Kilometer auf’s Laufband. Irgendwie bin ich schon sehr stolz, dass wir trotzdem gelaufen sind.

Fußspuren im Schnee

Heute war zum ersten Mal diesen Winter eine geschlossene Schneedecke in unserem Garten. War? Nein – da IST noch eine geschlossene Schneedecke. Mein Mann und ich wissen zwar prinzipiell, dass das eine oder andere Tier über en Hund der Nachbarn hinaus durch unseren Garten streift. Auf dem Schirm haben wir aber vor allem die aufdringliche Nachbarskatze, die gestern Nacht von unserer Heimkunft von Da Fabrizio gegen 21:00 bis zum Zubettgehen um Mitternacht auf einer Decke im Wohnzimmer gedöst hat.

Als ich heute duschen gehen wollte, wies mein Mann mich auf die Spuren im Schnee hin, die er gesehen hatte. Klar, eigentlich war mir klar, dass es solche Spuren geben kann – und dass sie von Vögeln stammen. Aber für den Moment war ich schon erstmal von der Größe der Spuren ein wenig überrascht:

20171210_151833.jpg20171210_151846.jpg

Dann haben wir mal nachgeforscht und uns überlegt, dass es hier zwei Gartenteiche gibt und dass Reiher tatsächlich gar nicht so kleine Vögel sind. Wir haben auch schon den einen oder anderen Reiher hier gesehen – also war’s wohl kein Pterodactylus, sondern tatsächlich ein Reiher auf Nahrungssuche.

Jedes Jahr überraschend?

Heute Abend hat es auch in der Ebene, also auch hier unten am Rhein geschneit. Da ich nach einem schweren Kopfschmerzausfall am Freitag wiederhergestellt war, besuchten wir einen Freund von mir, der nach einer Fuß-OP gerade immobil ist. Auf der Rückfahrt waren wir dann mitten im Schneetreiben, auf den Wiesen lag der Schnee schon länger, auf der Straße wurd’s langsam matschig. Ich habe Winterreifen drauf, aber als mir klar wurde, dass es zunehmend kälter wurde – der Außenthermometer meines Autos fiel von +1°C in Karlsruhe auf 0°C bereits kurz außerhalb der dichten Bebauung. Mit Wasser und zunehmend Matsch auf der Straße, Schnee seitlich der Straße hatte ich die Befürchtung, dass jederzeit der Wasserglanz in Eisglanz übergehen konnte. Freilich, ich HABE Winterreifen drauf. Dennoch wird wahrscheinlich der ein oder andere hinter mir sich beschwert haben und mir unterstellt haben, wegen Sommerbereifung so langsam gefahren zu sein. Tatsächlich bemühte ich mich, insbesondere auf Brücken, in windigen Ecken und in Kurven das Tempolimit nicht auszureizen. Auch dort, wo Hindernisse auf der Straße waren – zum Beispiel in der Ortsdurchfahrt meines Heimatortes – waren mir dann die 50km/h bei Slalom um geparkte Autos ein bisschen viel.

Im Endeffekt wurde ich zweimal überholt, der eine oder andere fuhr dicht auf – auf einem Hof einer Tankstelle jagte zudem einmal ein Transporter mit einer ziemlichen Beschleunigung an die Auffahrt zur Bundesstraße, so dass mir ganz anders wurde – was, wenn es dort nun doch schon rangefroren wäre?

Tja. Ich fahre nicht 30km/h auf der geraden Landstraße ohne Begrenzung, also Tempo 100 erlaubt. Aber ich nehme mir heraus, bei diesem Wetter insbesondere vor Brücken oder in Kurven das Limit nicht voll auszunutzen – sondern durchaus mal an solchen Stellen 70km/h statt der erlaubten 100km/h zu fahren, erst recht, wenn sich das Wasser unter den Reifen durchaus ein wenig viskoser anfühlt als bei wärmeren Temperaturen, also schon irgendwo an der Grenze zwischen Wasser, Matsch und Schnee liegt.

Ich höre oft die Beschwerde der Menschen, die Leute würden dank noch nicht aufgezogener Winterreifen beim ersten Schnee dahinschleichen. Bei plötzlichem Übergang von Wasser zu Schneematsch oder Eis nützt mir aber auch mein Winterreifen nicht viel. Der Bremsweg ist länger. Das heißt, ich fahre etwas langsamer. Nicht 30km/h im 100er-Bereich. Aber eben doch langsamer, um den Bremsweg bei widrigen Bedingungen zumindest im Bereich des Bremswegs bei Nässe zu halten. Wer mich deswegen bezichtigt, Sommerreifen drauf zu haben und deswegen zu schleichen, der möge das tun – oder mich überholen. Mir jedenfalls ist es bei dem Wetter zu heiß, genau so zu fahren, als wäre mit Winterreifen der Grip der nass-matsch-schnee-eisigen Straße identisch mit sommerlich-trockener Straße.

Gegenlicht

Der November hat den Ruf, trüb zu sein – und diesen November war er das auch. Woran ich das merke?

Nichts leichter als das: Meine Pendelstrecke führt ostwärts bergauf. Wenn im Winter die Sonne tief steht, scheint sie parallel zur Fahrbahnebene den Berg runter – zwischen dem Karlsruher Dreieck und Karlsbad, genauso zwischen der Nöttinger Senke und Pforzheim West, dann nochmal zwischen Pforzheim Ost und dem Rasthof Pforzheim. Zwischen Leonberger Dreieck und Stuttgarter Kreuz kann man das auch nochmal erleben. Wenn es novembertrüb ist, fährt man völlig unbeeindruckt da hoch.

Aber wehe es wird dezemberklar und sonnig, mit schön klar-kalter Atmosphäre. Man fährt direkt in die Sonne hinein, sie scheint parallel zur Straße, völlig unbeeindruckt von Sonnenblenden im Auto, direkt in die Augen. Würde man eine Sonnenblende installieren, die dagegen hilft, sähe man auch die Straße nicht mehr. Sonnenbrille hat kaum jemand so schnell zur Hand – oder zumindest mal der Vorderste in der Schlange nicht. Prompt geht die Geschwindigkeit bei sowieso schon ansteigender Strecke auf im Rahmen der Unsicherheit mit Null kompatible Werte runter, und in Fahrt kommt man auch nicht mehr – denn es geht ja den Berg hoch.

Memo an selbst: Sonnenbrille nicht in der Laptoptasche lassen, weil ich nach dem Aussteigen nicht gleich wieder an’s Wechseln auf normale Brille gedacht habe.