Es war zwar nicht Krypton, aber Kara war sich sicher, dass Diana Spaß an er traditionellen Radies-Ernte haben würde. Schließlich verdiente die Prinzessin von Themyscira zu erfahren, dass Radieschen tatsächlich berechtigterweise eine Verniedlichungsform waren …
Schlagwort: Superheldin
Mein Hof!
Vor einiger Zeit hatten wir bei uns einen Sushi-Abend – Freundinnen und Ex-Kolleginnen in Personalunion, jeweils mit Partnern, waren zu Gast bei uns. Diese Sushi-Abende sind immer damit verbunden, dass wir unser Sushi gemeinsam selbst machen. Mir war allerdings ein Malheur passiert: Ich hatte Frischkäse gekauft. Ich war mir ganz sicher. Zu Rollen mit Avocado passt der Frischkäse ganz gut und einige Leute in der Runde mögen auch zu anderen Zutaten in den Maki ganz gerne Frischkäse – also war das ein vitaler Bestandteil der Zutaten. Aber wie das Leben so spielt: Der gekaufte Frischkäse war unauffindbar. Wahrscheinlich stand er noch rum, als ich eine Aufräum-Wut bekam und ich habe ihn vor lauter Schusseligkeit weggeworfen – unbemerkt und ungeöffnet.
Als ich da so panisch saß, weil kein Frischkäse da war, brach mein Mann – der gar kein Sushi mag und zu dem Zeitpunkt auch nicht ganz fit war – einfach nochmal auf, um Frischkäse zu besorgen! Ich habe eigentlich gesagt gehabt, ich würde selbst fahren, aber er ließ es sich nicht nehmen, mich bei meinen Gästen zu lassen und mir Frischkäse zu kaufen. Da ich so verzweifelt wirkte, wie er sagte, brachte er mir eine kleine Halloween-Glubschi-Katze mit: Schwarz, mir rosa-glitzeriger Superhelden-Maske und grellgrünen Öhrchen und grellgrüner Schwanzspitze.
Wie man sieht, hat das possierliche Tierchen schon seinen Platz in unserem Haushalt gefunden: Hier beobachtet sie den Hof und die Einfahrt. Die 25 unsichtbaren Mauzen im Haus mögen das Tier auch, denn als „Glitzerkatze“ ist sie mittlerweile eine der Superheldinnen im Supermau-Universum, aus dem es jeden Abend für meinen Mann eine Einschlafgeschichte gibt. Glitzerkatze kann natürlich nicht die ganze Zeit Superheldentaten vollbringen, also ruht sie sich entweder auf unserem Fensterbrett oder beim nächtlichen Bewachen meines zugeklappten Laptops aus. Hübsch ist sie, nicht wahr?
Endlich gesehen: Wonder Woman
Achtung, kann leichte Spoiler enthalten – und ich glaube, das hier ist explizit keine Kritik, sondern ein Eindruck.
Nach einer ganzen Weile, die sich ein Kinobesuch für Wonder Woman und dann auch noch in 2D einfach nicht einrichten lies, hat es nun geklappt. Heute Abend nach der Arbeit fuhr ich nach Hause, traf meinen Mann im Bademantel an, der von seinen Eltern nach dem Duschen mit einem Besuch überrascht worden war – und als dann meine Schwiegereltern ihren Besuch beendet hatten und mein Mann sich angezogen hatte, ging es nach Rastatt ins Kino – zu Wonder Woman.
Ich hatte im Vorfeld schon einiges über die Schwächen des Films gehört – von einem Bekannten, mit dem ich mich gut verstehe, aber geschmacklich an vielen Fronten immer mal über Kreuz liege, sogar die harte Aussage, der Film sei „eine einzige Schwäche“. Auch mein bester Freund sagte – auch wenn er Gal Gadot als definitiv die bestmögliche Wahl für Wonder Woman empfunden hatte – einiges, vieles habe ihm am Film gefallen, anderes – ebenfalls einiges – aber auch nicht. Ich ging also mit etwas gemischten Gefühlen ins Kino.
Nun, was soll ich sagen: Es braucht vermutlich die richtigen Augen, die richtigen Emotionen für den richtigen Film. Das geht ein bisschen über „Geschmackssache“ hinaus, ist aber im Kern letztlich eine ähnliche Aussage. Denn ich fand den Film grandios. Mich haben in den letzten Jahren drei Filme so berührt: Beauty And The Beast, Frozen und nun Wonder Woman. Natürlich ist es eine Geschichte über eine Person, die anders ist, die oft erschreckend naiv ist und an anderen Stellen ein Nischentalent hat. Eine klassische, fast schon überklassische Heldenreise. Eine sehr freie Interpretation der „realen“ Vorlagen aus griechischer Mythologie und Geschichte des ersten Weltkriegs ist es ebenfalls – mein Mann meinte, den Spirit der Comics habe es allerdings sehr gut getroffen. Aber das ist mir egal. Ich erinnere mich daran, wie ich meinem besten Freund, der mich in „Last Samurai“ schickte, damals nach dem Film antwortete: „Vorhersehbar. Unendlich wiedererzählte Geschichte. Wenig innovativ. Aber unglaublich gut – wundervoll, hat mich tief beeindruckt.“
So ähnlich klingt es nun bei Wonder Woman. Die Geschichte geht frei mit vielen historischen und mythologischen Fakten um, baut einen Charakter aus Teilen, die nicht zusammenzupassen zu scheinen und wirft sie in ein Umfeld, in dem sie an die Grenze gebracht wird – nicht physisch, denn das geht ja (zunächst) bei Diana von Themyscira gar nicht. Aber ihre Überzeugungen, das Bild, mit dem sie sich die Welt erklärt, werden an die Grenze gebracht – wie bei fast jedem ist die Reaktion eher ein Versteifen auf die Sicht, auf das Bild, das sie mitgebracht hat. Und am Ende kann man gerne das Resummée Dianas als Ode an die romantische Liebe sehen. Ich sehe das nicht so. Ich verstehe die Aussage am Schluss so, dass nicht der Kampf gegen einen übermächtigen Gegner, einen Super-Villain, die Aufgabe des Helden oder hier der Heldin ist, sondern der Glaube an eben das Gegenteil, hier etwas verkürzt einfach als die Liebe bezeichnet. Das ist für eine Welt, in der Schwerter, Superkräfte und dergleichen gegen Superschurken eingesetzt werden, eine recht erwachsene Einsicht, selbst wenn sie auch mit der romantischen Liebe zu tun hat, die Teil des Wegs zur Erkenntnis war.
Ich bin noch immer ganz gefangen in einer Fülle von Bildern, Szenen, Sequenzen, aber auch der Emotion, die „Wonder Woman“ in mir geweckt hat. In einer Welt, die ganz ohne Superhelden mehr ist als eine Welt ohne Superhelden.
Wahrscheinlich bin ich in meiner recht simplen, emotionalen Weise, Filme wahrzunehmen, auf Filme, die sich auf die simple Formel, mit der Leonard Nimoy in „Spock vs. Q“ ein Haiku definiert, wenn auch ohne den Zusatz „Japanese Poetry“:
„To desgin a clear picture, arouse a distinct emotion and provide a spiritual insight.“
Vielleicht ist es die Naivität der in die Welt der Menschen geworfenen Amazone Diana, mit der ich den Film in dieser Formel wahrgenommen habe. Aber ich weiß ganz genau: Ich mochte den Film nicht nur, ich habe ihn geliebt und Licht für den Alltag daraus mitgenommen. Wundervoll!
Helden der Arbeit
Schenken heißt …
„Schenken heißt, einem Anderen das zu geben, was man selbst gerne behalten möchte.“
Selma Lagerlöf
Das kann ich so bestätigen. Die schönsten Geschenke – sowohl jene, die man gibt als auch jene, die man bekommt – sind die, bei denen der Schenkende von dem, was er oder sie gibt, völlig überzeugt ist, und seine und die Interessen des Beschenkten in der Gabe vereinigt. Nicht jedes Geschenk funktioniert so, aber mitunter die besten Geschenke.
So ging es mir an diesem Wochenende. Meine Nichte wurde sieben Jahre alt, am Sonntag war der Geburtstag und auch die Feier. Am Samstag fuhren mein Mann und ich daher ein Geschenke kaufen. Wir blieben zuerst beide bei den Lego-Technik-Sachen hängen, dann ging es weiter durch die verschiedensten Spielwaren. Meine Nichte hatte uns zu Ostern völlig begeistert den Stall, das Pferd und die Anna-Figur gezeigt, die sie aus der „Frozen“-Reihe von Lego Friends bekommen hatte. Mein Ziel war daher klar. Dass im Verhältnis zu dem, was sonst so auf dem Plan stand, der glitzernde Eispalast von Elsa etwas zu viel sein würde, war mir klar. Was ich noch nicht wusste, mir aber eigentlich hätte denken können: den hat meine Nichte auch schon bekommen. Als wir nun vor dem Regal standen, saugte sich mein Blick an etwas fest, das ich noch nicht von „Lego Friends“ kannte: Superheldinnen! Da ich ohnehin gerade mein Wonder-Woman-Shirt trug, war ganz klar, welche Packung mich anlachte.
Nach kurzer Diskussion waren mein Mann und ich uns völlig einig: Die muss es sein. Ich hielt die Packung in der Hand, mein Mann nahm eine weitere und guckte sich an, was alles drin sein sollte – und dann wollte er die zweite Packung zurückstellen. Das führte zu dem kurzen Dialog:
Ich: „Was hast du vor?“
Er: „Ich stelle das zurück …“
Ich: „Lass das. Wir brauchen zwei.“
Dann zitierte ich – zugegebenermaßen nicht exakt passend – obiges Zitat und erklärte, den Preis einer der beiden Packungen würden wir uns teilen, die andere würde ich komplett zahlen. Also gingen wir mit zweimal Wonder Woman und zweimal ihrem Kleiderschrank, Bett mit Bildschirm drunter und zweimal dem unsichtbaren Motorrad aus dem Laden heraus. Natürlich baute ich den Inhalt meiner Packung noch am selben Abend auf – allerdings erst, nachdem ich die andere Packung in Rot, Blau und Gold eingepackt hatte.
Heute früh ergab sich dann, dass Harley Quinn es nicht fassen konnte:
„Das darf doch nicht wahr sein!?! Jetzt sind das schon zwei von der Sorte!“
Lego-Harley-Quinn auf der Flucht vor Lego-Wonder-Woman und Lego-Friends-Wonder-Woman.