[KuK] Eingeschränkt komfortabel

Gestern ließ ich wegen Graupels und Regens den Lauf in der Mittagspause sausen. Ich dachte ja noch: „Du fährst ja eh mit dem Rad heim.“ Dann kam noch mehr Regen und Graupel – und Sturm! Ab 18:00 wurde es trockener, aber die Sturmböen waren heftig.

Also versuchte ich es doch mal, stellte aber nach fünf Kilometern durch Karlsruhe fest, dass es mir zu windig war. Gelegentlich wurde ich zehnzentimeterweise vom Seitenwind versetzt, der Gegenwind ließ mich in die Pedale treten und schnaufen.

Am Ende gab ich so halb auf und stieg mitsamt meinem Fahrrad an der Rheinbrückenstraße in die S2 und fuhr durch bis zur Merkurstraße. Von dort radelte ich – vor allem zwischen Mörsch und Durmersheim gegen heftigen Gegen-Seiten-Wind von schräg vorn – nach Hause. Heute wird’s hoffentlich besser!

Sturm und Graupel

Gestern Mittag war… tolles Wetter. Nur dummerweise war genau der Zeitslot toll, in dem unsere Sitzung zu Ende, aber ich noch am Dinge hochtragen und mich umziehen war. Denn gestern war es sehr windig und so zog nach Graupel und sogar einem oder zwei Blitzen während der Sitzung ein Stück blauer Himmel durch. Als ich dann rausging, zog sich der Himmel mit regelrecht stürmenden Wolken wieder zu…

Als ich dann auf den Weg, der sich wie ein Ring außen um den Karlsruher Schlossgarten zieht, einbog, da merkte ich schon: „Es stürmt und… ähm? Hagel? Graupel? Autsch!“ Jedenfalls brach ein Graupelschauer, der sich hart wie Hagel anfühlte, sturmgepeitscht über mich herein. Allerdings hielt das nicht sehr lange, aber es regnete immer wieder und war saukalt. Da aber auch immer wieder Sonne dazwischen kam, lief ich weiter und muss sagen: Es fühlte sich großartig an. Bei solchen Bedingungen zu laufen, kann einfach nur widerlich sein – aber es kann auch ein purer Rausch sein. Letzteres war gestern bei mir der Fall – es lief wie von allein. Mein Gesicht war rosig-aufgeregt und ich rannte über nasse Pfade und Wege, durch den Schlossgarten, durch dessen Umgebung und durch den Campus Süd des KIT. Dann kehrte ich mit euphorischer Laune ins Büro zurück.

Allerdings muss ich sagen, dass ich zeitweise durchaus ein bisschen Sorge hatte, dass der Sturm mir Teile von Bäumen um die Ohren blasen würde. Die Angst trieb den Puls hoch, ließ mich aber sehr lebendig fühlen und das steigerte die Euphorie noch. Nun hoffe ich, während ich das vorschreibe, dass heute früh (also auf der Zeitskala des Schreibens dieses Beitrages) der Regen und Sturm nicht mehr da sind und ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren kann. Denn ganz aufrichtig: Beim Laufen kriege ich das auf die Reihe. Beim Radfahren ist der Wind durch meine noch bestehende Unsicherheit kritischer – und durch den stärkeren Fahrtwind ist Regen und Graupel noch unangenehmer als beim Laufen.

Hindernislauf

Heute war ich das erste Mal nach dem Sturm am Dienstag wieder im Wald laufen. Ich habe zuerst mit dem Lauftreff eine Runde im heimischen Wald zwischen Elchesheim, Steinmauern, Ötigheim und Bietigheim gedreht. Schon nach kurzer Strecke mussten wir von der üblichen Route abweichen, weil einige der Wege noch nicht geräumt sind. Nicht falsch verstehen: Die Helfer haben in den fünf Tagen seit dem Sturm Großes geleistet! Viele Wege sind wieder frei, aber die Schäden sind enorm. Das wird die Gegend noch eine Weile beschäftigen.

Nachdem ich mit dem Lauftreff so weit durch war, lief ich noch ein wenig in Richtung Norden, Richtung Durmersheim und Würmersheim. Dort hatte ich im Wald auf dem Weg zum Motoball-Feld zwei Bäume zu übersteigen, die quer über dem Weg lagen. Dann kam ein ganzes Stück durch Durmersheim, wo nicht ganz so viel zu sehen war – aber dann auf dem Hardtwaldweg zwischen Mörsch und Bietigheim, da sah man enorme Schäden. In der ersten Reihe des Waldes waren stellenweise fast ein Drittel der Bäume umgestürzt oder abgebrochen. Eine bestürzende Verwüstung!

Nach 33 Kilometern durch die Zone, in der die Superzelle am Dienstagabend gewütet hat, kann ich sagen: Die Gewalt, mit der der Sturm gewütet hat, ist schwer zu fassen, zumal es nur ein paar Minuten gedauert hat.

Im Zeitraffer

Ich habe kein Video davon gemacht. Aber hätte ich das getan, es sähe aus wie eine Zeitraffer-Aufnahme. Selbst an der Unterelbe, wo ich allerdings noch nicht bei Sturm war, zogen die Wolken erheblich langsamer als heute am Himmel über Bruchsal. Es sah sehr beeindruckend aus, wie sich die Wolken bewegten, als ich heute Mittag von einen Geschäftstermin zurück zum Büro auf der B35 unterwegs war.

Bei Graben-Neudorf gibt’s an der Strecke auch ganz schönen Stangenwald, dessen heftige Schwankungen mir etwas Sorge bereiteten. Diese zu eng gesetzten Bäume mit unendlich langem Stamm und dafür zu schwer wirkender Krone scheinen immer gleich fallen zu wollen. Doch wahrscheinlich stehen sie stabiler als man denkt.

Eines jedenfalls ist klar: das Sturmtief hat auch die verhältnismäßig geschützte Oberrheinische Tiefebene heute fest im Griff.