Es gibt wenige Dinge, die für mich so wichtig sind wie gute Gespräche. Gestern Abend hatte ich das unglaubliche Glück und große Vergnügen, mich mit einer mir zuvor nur oberflächlich bekannten Person zu treffen und ein tiefes Gespräch zu führen.
Themen wie die Natur der Realität kamen zur Sprache, was bei zwei Personen mit recht radikalen, teils traumatischen Veränderungen in ihren Leben eigentlich immer interessant ist, es ging auch um das emotionale, ganzheitliche Reagieren auf Kunst, um eine emotionale, Kunst wahrnehmende Spiritualität und unser beider Leben. Freilich waren das nicht unbedingt leichte Themen, auch nicht immer erfreuliche Ereignisse und Umstände, über die wir gesprochen haben. Aber wie es so oft ist, wenn man Menschen kennen lernt, die in ihrem Leben durch tiefe, dunkle Schluchten gegangen sind, konnte ich das unglaublich Positive, dieses heitere Lächeln im Wissen um die Dunkelheit, die herrschen kann, aber gerade nicht herrscht, in diesem Gespräch sehen, hören und fühlen.
Es ist einfach, zu lachen, gut gelaunt zu wirken, wenn man nicht das Gegenteil kennt. Aber diese heitere Ausstrahlung, dieses buddha-hafte Lächeln, das erfordert die Erfahrung, wie tief es noch unter dem vermeintlichen Boden, auf dem man aufschlagen kann, weitergeht. Nicht ohne Grund war auch der Buddhismus ein Thema in unserem Gespräch.
Wer aus diesen tiefen Tälern, tiefen Schluchten wieder herauswandern kann, braucht dafür eine Sonne im Herzen, die wärmt. leuchtet und tröstet. Es sind ganz spezielle Menschen, mit denen man ganz spezielle Themen besprechen kann, die Konzepte verstehen, die man anderen lange, lange erklären könnte, ohne dass sie verstehen würden. Ich weiß nicht immer um die Sonne in meinem Herzen, aber sie bei meiner Gesprächspartnerin gestern gesehen, gespürt zu haben, das hat auch in meinem Herzen die Sonne aufgehen lassen.
Um so passender war es, dass ich dann heute Morgen bei Sonne und strahlendblauem Himmel zur Arbeit fahren konnte, was fast wie ein Echo, eine Reflexion des Leuchtens erschien, das ich in meinem Inneren spürte.