[KuK] ShadowRun, die dritte

Eine weitere Schatten- und Laufen-Analogie ist, dass ich nun im Sommer wieder mehr im Schatten zu laufen versuche. Die meisten Menschen laufen bevorzugt im Wald, habe ich den Eindruck. Ich persönlich ziehe in aller Regel vor, über die Felder zu laufen, denn ich habe gerne einen weiteren Blick über die Landschaft. Wenn ich auf einem kurvigen Waldweg laufe, bei dem ich nichtmal 400 Meter Weg nach vorne und hinten überblicke, fühle ich mich nicht wohl. Richtig gut wird’s, wenn ich kilometerweit in alle Richtungen schauen kann. Am liebsten habe ich auch Asphalt oder Beton oder zumindest festgetretene, ebene Erde unter mir, der typische Waldweg ist nicht unbedingt mein Ding.

Aber nun im Sommer schätze ich den Schatten im Wald. Ich renne im Schatten durch den Wald. Auch das ist schon wieder irgendwas in Richtung ShadowRun …

Farbinversion

Gestern im Fitnessstudio fiel mir etwas auf. Es gab eine Farbinversion auf meinen Unterarmen – im Winter und noch ein gutes Stück ins Frühjahr hinein ist stets meine Haut sehr hell und die Härchen, wenn auch eher hell, so doch dunkler als die Haut. Nun wirken die Härchen auf meinen Armen weißblond und die Haut darunter ist gebräunt.

Aus der Nähe bekomme ich am Telefon meine Härchen leider nicht scharf mit der Handy-Kamera – aber man sieht es wohl, was ich meine.

Ich weiß nicht, wieso, aber das hat mich vorgestern dann an der Chest-Press sehr beeindruckt, diesen Fakt wahrzunehmen…

Indirekte berufliche Sonnenstrahlen-Exposition

Vierter Stock, Südseite, Dachflächenfenster in der Stadt. Über 30°C Außentemperatur, die Sonne brennt herunter, die Stadt ist flächenüberwärmt. So saßen mein Kollege und ich heute im Gebäude und versuchten zu arbeiten. Ein bisschen was ließ sich machen, aber trotz laufendem Ventilator lief noch etwas anderes – der Schweiß. Es fühlte sich an, als würden wir schmelzen.

Freilich, wir haben vom Arbeitgeber gestellte Ventilatoren, Außen- und Innenrollos, können die Fenster aufmachen und einen Luftzug reinlassen. Aber das sind in weniger übertragenem Sinne, als mir lieb ist, Tropfen auf den heißen Stein. Und das war erst der erste Tag, die Woche soll’s noch deutlich wärmer werden!

Nichtsdestotrotz war ich heute mit einem Kollegen von der Ostseite des Gebäudes, einen Stock tiefer, draußen laufen. Ich habe nicht Asyl bei ihm beantragt, bei uns ist zwar extremer Backofen, aber er ist auch nur eine Schiene tiefer und ein bisschen weiter weg von der Heizspirale. Auch im Schloßgarten und im Hardtwald war es warm, und bei 5:20 pro Kilometer produzierten durchaus auch die Körper Wärme – aber besser als im Stillstand im Büro schmelzen war’s allemal. Am Empfang des Gebäudes fragte die Dame dort besorgt, ob’s mit meinem Fuß wieder ginge – und es ging! Fast zehn Kilometer waren wir unterwegs, dann ging es unter die Dusche und zurück an die Arbeit.

Ich bin mal gespannt, wie die weiteren Tage dieser ersten richtig heißen Woche werden, in meinem Sonnenseitenbüro. Falls Ihr jetzt denkt, dass ich mich über die Hitze beschwere – nun, über die Hitze im Büro, wenn ich arbeiten muss, vielleicht schon. Ansonsten finde ich die Hitze klasse. Ich laufe gerne bei brütender Hitze, ich mag’s überhaupt nicht zu frieren und habe Freude daran, wenn die Sonne scheint. Nur ein bisschen mehr Urlaub für die heißen Tage bräuchte man, das wäre schön!

[KuK] Mit erster Läuferbräune

Meine Wenigkeit, vor dem Essengehen am 30.05.2019.

Am 30.05.2019 habe ich mich tatsächlich ein bisschen verbrannt, beim Laufen. Ich bekämpfte erfolgreich Ansätze zu Kopfschmerzen mit einem langen Lauf über 23 Kilometer – dummerweise ging das in die Mittagsstunde. Ergebnis: Braun und ganz leicht angerötet am Nacken, den Oberarmen – aber nur bis zum Shirtärmel. Die Unterarme sind sogar ein bisschen mehr gerötet gewesen, dank exzessivem Cremen aber wieder besser – der nächste Lauf in der Sonne braucht wieder Sonnenschutz!

An den Beinen ist es sogar noch krasser, ich habe richtig braune Stiefel an, da ich meistens in einer Laufhose bis über’s Knie unterwegs bin.

Von mir aus …

Heute fährt meine Bahn ganz normal. Dennoch sitze ich gerade nach knapp acht Kilometern Lauf in der S2. Ganz von mir aus!

Warum ich das mache? Die Bedingungen sind heute toll. Sonnig, blauer Himmel, 18 Grad Celsius. Auch wenn ich die Hitze mag, gegen so schönes Laufwetter werde ich mich nicht wehren. Auch wenn ich bei Hitze weniger langsamer werde als andere, bei Temperaturen um die 15-20 Kelvin unterhalb meiner Körpertemperatur bin auch ich schneller als im Wüsten- oder Dschungelklima.

Am Ende des Laufs sah ich an der Merkurstraße, dass meine S2 vier Minuten vor mir war. Also beschleunigte ich für den Kilometer bis zur Römerstraße von 5:40/km auf 4:35/km und rief noch etwas Tempo ab. Aus purer Lust an der Bewegung! Eben ganz von mir aus.

Rheinebenenwetter

Wie in der Wüste?

Ich sage oft und gerne, dass es bei uns in der Oberrheinischen Tiefebene feuchtschwül wird, sobald es mal ein paar Tage über 30 Grad Celsius hatte. Das ist auch so, die Luftfeuchtigkeit geht auch während der aktuellen Trockenheit nicht so richtig runter. Es kühlt auch nachts nicht so stark ab, genau deswegen. Wüste haben wir hier nicht, auch wenn das Gras insbesondere auf den höheren, grobkörnigen und damit trockenen „Geröllhalden der Bäche aus dem Schwarzwald“ ganz schön vertrocknet aussieht. Weiter unten jedoch, in den feinkörnigen Böden der Auwälder und der umgebenden Wiesen, ist Wasser gespeichert und das Gras auch jetzt noch sattgrün.

Ich mag es warm, das hier wird kein Lamento gegen den aktuell sehr stabil heiß-trockenen Sommer. Dass diese mediterrane Sommerwetterlage im Bezug auf den Klimawandel durchaus eine alarmierende Botschaft sendet, steht auf einem anderen Blatt. Ich persönlich würde ein, zwei Tage Nieselregen als Intermezzo alle zehn Tage gutheißen, und etwas mehr Abkühlung nachts, aber ansonsten dürfte der Sommer gerne von Ende Mai bis Ende September so sein, wie ich ihn als Kind und Jugendliche im Urlaub auf Formentera und am Plattensee erlebt habe. Die Rheinebene kommt da recht nahe heran … insofern lebe ich hier wohl genau richtig.

Zu heiß

Ich liebe den Sommer, den Hochsommer, die Hitze. Ich mache sogar gerne Sport im Sommer, sogar im Hochsommer. Ich mag es, wenn es heiß und sonnig ist …

… nur eines ist bei großer Hitze wirklich schwierig: Konzentration auf anspruchsvolle und eventuell auch noch gerade nicht voll meiner Lust entsprechende Aufgaben, insbesondere geistiger Natur. Wovon ich spreche? Na, von Arbeit natürlich!

Nicht, dass ich meine Arbeit nicht mögen würde. Im Gegenteil, ich finde toll, was ich tue – und das ist seit Monaten am sich verbessern. Nur ist meine Arbeit halt doch irgendwie etwas, das ich für andere mache. Bei etwas, das ich für mich mache (meine Sport-Diagramme in Excel zum Beispiel), ist es immer noch schwer, bei großer Hitze den Geist zu fokussieren, aber doch etwas leichter. Beim Arbeiten ist aber doch immer eine gewisse Pflicht dabei. Klar, mit dem Solver von Excel oder einem anderen Tool selbst geschriebene Optimierungsfunktionen zu benutzen, um vielparametrige Funktionen an Datensätze zu fitten – das finde ich gei- … äh. Ziemlich gut. Vielleicht auch unziemlich gut, was immer Ihr Euch jetzt vorstellt.

Aber bei der Hitze besteht dann immer noch so der Gedanke: „Das kann ich auch machen, wenn die Sonne nicht mehr so runterbrennt, jetzt will ich mich ans Wasser legen, einen kalten Drink neben mir, und nicht vor’m Rechner sitzen und Funktionen fitten und Berichte schreiben…“ Indes, ich tu’s natürlich trotzdem, beziehungsweise habe es heute trotzdem getan. Muss ja! Aber zu heiß dafür ist es eigentlich schon.

Marathon-Vorbereitung Kick-Off

Die hat nun ganz offiziell begonnen, habe ich das Gefühl. Heute Morgen bin ich meinen bisher längsten Lauf überhaupt gelaufen. Über dreißig Kilometer in unter drei Stunden sind auf dem Konto.

Am Anfang des Laufes fühlte ich mich, als könne ich Bäume ausreißen. Der Weg führte durch die Auwälder um Bietigheim, Steinmauern und Elchesheim-Illingen, dann auf den Rhein-Deich. Auf dem ging es entlang, dann kurz davon runter durch die noch tiefer liegenden Bereiche am Rhein, wieder auf den Deich bis nach Au am Rhein – und dann über Würmersheim und Durmersheim zurück. Die dann noch übrigen neun Kilometer meines Solls absolvierte ich in den Wäldern um Bietigheim, denn zu viel in der prallen Mittagssonne wollte ich nun wirklich nicht laufen – verbrannt habe ich mich zum Glück nicht, aber eine Menge Sonne habe ich abbekommen.

Am Ende des Laufes wurde mir klar, was ich eigentlich schon wusste: Bis zum Marathon liegt noch eine Menge Arbeit vor mir. Übernächste Woche steigere ich dann erstmal auf 32-34km, bis spätestens Ende Juli will ich bei langen Läufen über 35km sicher und ohne den Abfall am Schluss klarkommen – dann geht es an den Schliff.

Kurz und bündig waren es: 30,64 km in 2:52:15, also eine „Pace“ von 5:37/km und eine Geschwindigkeit von 10,67 km/h. Der Puls lag – wohl auch wegen des warmen Wetters – im Mittel bei etwas hohen 157 bpm.

Luxusproblem

Immer wieder im Frühling und Sommer überfällt es mich, ein ganz bestimmtes Luxus-Problem. Ich bin, in Sachen Schlafrhythmus, eine Eule. Es hat mich Arbeit gekostet und Kraft – und vor allem viel Schulen meiner Gewohnheit, stets spätestens um Mitternacht ins Bett zu gehen, wenn ich am nächsten Tage aufstehen muss. Wenn’s abends später dunkel wird, fällt mir zunehmend schwer, früh ins Bett zu kommen – aber eines verschärft die Sache noch:

Die morgendliche Attacke von Dämmerung und Vögeln auf den Schlaf bis zum Klingeln des Weckers. Mein Wecker klingelt üblicherweise zwischen sechs und halb sieben, das ist im spätem Frühling und Sommer viel zu lange nach dem ersten Licht des Tages, um bei gekipptem Fenster von Vogelgezwitscher und Sonnenlicht unbehelligt auf das Klingeln des Weckers zu zu schlafen. Bei diesem Wetter, wenn es also keine Temperatur-Argumente gibt, das Fenster über Nacht geschlossen zu halten, möchte man aber auch auf die frische Luft nicht verzichten. Daher muss ich gestehen, dass es mich immer einige Anpassung kostet, bis ich mit der allmorgendlichen Attacke der Vögel und der Dämmerung auf den letzten, nötigen Abschnitt meiner Schlafphase klarkomme.

Heut‘ habe ich dann irgendwann zumindest mal die Fenster zugemacht und noch bis zum Klingeln des Weckers weitergeschlafen. Mal sehen, wie das dieses Frühjahr weitergeht – wobei sich das Frühjahr im Moment eher wie Sommer anfühlt.

Nostalgie-Flash

Heute trifft mich die Nostalgie mit Macht. Ich kann gar nicht genau sagen, warum das so ist – es war schon, bevor mein Körper das herrliche Wetter spürte, also noch vor dem Öffnen der Rollladen im Wohnzimmer beim Frühstück.

Zuerst las ich irgendwo den Namen Jan Fedder, landete beim „Großstadtrevier“ und darüber bei „Truck Stop“. Also musste ich mir den Titelsong „Großstadtrevier“ anhören und dann gleich noch „Der wilde, wilde Westen“ und „Ich möcht‘ so gern Dave Dudley hör’n“ hinterher. Im Auto auf der Fahrt zur Arbeit gab es dann die Four Non Blondes mit „What’s up?“, BAP mit „Verdamp lang her“ und Bryan Adams mit „Summer of ’69“. Anschließend neben dem Arbeiten spielten in meinem Kopf, wenn auch nicht hörbar, die Toten Hosen „Hier kommt Alex“, Bon Jovi „In These Arms“ und Aerosmith und RunDMC „Walk This Way“.

Über diese Gedanken lande ich gerade bei Queen – mal mit Bowie bei „Under Pressure“, mal nur Queen mit „I want to break free“. Draußen scheint hell die Sonne in einem blauen Himmel und es könnte jetzt genauso Mitte der 90er sein, andere Musik würde ich da auch nicht im Kopf haben. Seltsam nur, dass ich all diese Musik inzwischen mit dem Autofahren verbinde, obwohl ich damals, als ich die Lieder kennenlernte, noch gar nicht autofahren konnte oder durfte und auch ziemlich sicher bin, dass ich keines der Lieder als Beifahrerin im Auto erstmals hörte. Spannend finde ich auch, dass heute der überwiegende Teil dessen, das ich gerne höre, elektronische Musik ist – aber all diese Nostalgie aus Country, Rock und Punk mit echter Gitarre arbeitet.

Vielleicht ist es der traumhaft sonnig-warme April, der mich gerade sommerlich fühlen lässt, wahrscheinlich kommen bald andere Nostalgie-Tracks mit Macht dazu … die dann auch teils ein bisschen elektronischer sind. Aber nicht alle!