Laufen statt SEV reloaded – Nachlese

Wieder einmal habe ich das Projekt durchgezogen. Radfahrer auf dem Gehweg, gesperrte Wege und kühle Temperaturen konnten mich nicht abhalten. Die Neuerung war, dass ich hinwärts zur S2 nach Mörsch gelaufen bin, zurück aber einmal ab Albtalbahnhof, einmal sogar durch die Beiertheimer Allee quasi vom Büro aus – hin etwa sieben Kilometer, zurück siebzehn bis neunzehn, zwei Tage hintereinander.

Ich habe – wieder einmal – festgestellt, dass längere Strecken zweimal am Tag anstrengender sind als dieselbe Strecke am Stück. Die Erholungsphasen sind einfach zu kurz, um sich nicht KO zu fühlen. Die Strecke durch die Beiertheimer Allee ist aber ein Modell für die Zukunft, speziell auch, wenn ich im Sommer öfter mal morgens mit der Bahn hin und abends auf Laufschuhen von der Arbeit heim laufen werde. Man kann also sagen, dass die Aktion wieder ein voller Erfolg war. Ich stelle auch fest, dass mein Trainingsstand sich auch auf das Laufen statt SEV auswirkt – ich bin schneller, ausdauernder und nicht so schnell kaputtzukriegen, auch wenn ich nun deutlich längere Strecken heimwärts gelaufen bin als im Sommer. Im Hellen macht es aber mehr Spaß als in der Dämmerung, und mir ist es auch wesentlich lieber, wenn es noch brütend heiß ist, als wenn über den Lauf langsam Kühle und Feuchte einsetzen und man noch vom sonnenbestrahlten Frühabend erhitzt in das kühl-feuchte Dunkel läuft. Da wird’s einfach kalt! Zum Glück hatte ich eine Jacke dabei,

Kurz und gut: Dieses Mal habe ich einiges für künftige von-der-Arbeit-Heimlauf-Aktionen gelernt, auch über das Laufen in den Winterabend. Es hat Spaß gemacht, es kamen viele Kilometer zusammen (sieben plus siebzehn plus sieben plus neunzehn und noch vier extra – 54 Kilometer insgesamt an zwei Tagen) und es dürfte durchaus auch einen sinnvollen Trainingseffekt gehabt haben.

Als ich heute dann heimkam, lief ich noch vier Kilometer mit meinem Mann hintenan und bin nun brotfertig, wie man so schön sagt – brotfertig und hungrig. Nächste Woche fährt die Bahn wieder. Zum Glück … oder vielleicht doch ein bisschen schade?

Laufen statt SEV – Verkehrte Welt

Zum eigentlichen Projekt: Läuft.

Aber was man morgens auf der Straße so erlebt … so geschehen in Durmersheim in einer Dreißiger-Zone, der Bürgersteig ist mit Pfosten aus Metall lose von der Straße separiert. Wegen der Autos, die in großzügiger Auslegung von Tempo Dreißig da durchrauschten, hielt ich mich konsequent – und damit konsequenter als sonst – auf dem Trottoir. Und zwar bis ich davon verscheucht wurde, von einem hochvermummten, der Statur nach sicher erwachsenen Radfahrer, der mich neben den Pfosten auf dem Gehweg laufen sah, als er noch vor dem Beginn der Abgrenzung war, aber trotz nunmehr auf Null abgeflautem Autoverkehr nicht die Spur von Anstalten machte, den Fußgängerbereich zu verlassen.

Eigentlich darf ein Radfahrer das nicht, wenn ich nicht völlig daneben liege. Kinder auf dem Fahrrad und deren Begleitung auf dem Gehweg – klar, das ist so erlaubt wie akzeptabel. Aber so …

Was schließe ich daraus? Ganz klar: Ich bin eine stärkere, weniger schutzbedürftige Verkehrsteilnehmerin als bullig aussehende, vermummte Radfahrer. Muss ich meinem Mann mal sagen – der sieht morgens auf dem Weg zur Arbeit auf dem Rad zwar auch so aus, ist aber ein sehr rücksichtsvoller Verkehrsteilnehmer. Müsste er gegenüber Joggern wohl nicht sein, wie’s scheint. Es war übrigens nicht das erste Mal, dass ich als Läuferin von erwachsenen Radfahrern vom Gehweg vertrieben wurde.

Laufen statt SEV reloaded, 50%, sie haben meinen Weg gesperrt!

Sie haben meinen Weg gesperrt!

Blanke Empörung machte sich breit, aber nur kurz; Sie haben den Weg gesperrt, so ist es nunmal. Aber von vorn: Nachdem ich heute morgen die sieben Kilometer bis zur Römerstraße in Mörsch gelaufen war, da die Bahn an der Merkurstraße (nach sechseinhalb Kilometern) noch vier Minuten vor mir war, führte mich der Rückweg heute über die volle Strecke. Ich muss eigentlich auch hier Anführungszeichen verwenden, also „volle Strecke“, denn bisher bin ich immer nur vom Albtalbahnhof aus nach Hause gelaufen. In der Stadt waren mir zu viele Ampeln und vielbefahrene Straßen. Morgen versuche ich vielleicht mal auf Hinweis meiner Mittwochs-Lauf-Kollegen die Beiertheimer Allee, die mich nach dem Queren der Kriegsstraße auf wesentlich ruhigeren Straßenbereichen – entlang der Westbegrenzung des Karlsruher Zoos und Stadtgartens – zum Albtalbahnhof bringt. Heute war mein Start aber noch der Albtalbahnhof.

Ich war spät losgekommen, da ich noch mit unserer Juristin an einem Entwurf arbeitete und die Zeit vergeht ja wie im Flug, wenn man Spaß hat. Die Arbeit an dem Schriftstück war zwar etwas zäh, aber durchaus lustig und zielführend. Daher befürchtete ich schon, im Dunkeln heimlaufen zu müssen. Aber das macht ja nichts: Bis nach Oberreut ist meine Strecke beleuchtet, entlang der Bahnstrecke bis nach Durmersheim kenne ich jeden Ast und jedes Loch in den Wegen, danach ist es wieder beleuchtet. Das ist auch gut so, denn als ich am Bahnhof Forchheim im Silberstreifen vorbeikam, wurde es schon recht rasch dunkler. Dann, am Bahnübergang der Straße von Mörsch nach Ettlingen, der Schock: Der Weg entlang der Bahn bis Durmersheim ist gesperrt! In meinem Kopf spielte im Kopf das aus South Park bekannte, aber abgewandelte Zitat: „Sie haben den Weg gesperrt!“ – „Ihr Schweine!“

Also bog ich im mittlerweile Stockdunkeln auf den Radweg nach Mörsch ab und absolvierte somit etwa einen Kilometer mehr als beabsichtigt, lief ab der Merkurstraße wieder den Weg nach Hause, den ich morgens zur Merkurstraße gelaufen war – das ist lange nicht die Ideallinie. Aber dieser Weg hat den Vorzug, nicht gesperrt zu sein. Dann kam ich heim, verschwitzt und glücklich, endlich zuhause zu sein. Morgen weiß ich dann, was auf mich zukommt.

Laufen statt SEV reloaded – „25%“

Ein Viertel der Läufe nach Anzahl sind durch, ich sitze in Laufsachen in der Bahn zwischen Menschen in Winterkleidung. Unter dem pinken Goretex-Fleece-Oberteil wird’s warm: Abwärme der Bewegung, die nicht länger von schnellerer Atmung und Fahrtwind abgeführt wird.

Die 25% stehen in Anführungszeichen, weil die längeren Strecken am Abend kommen – sechs Kilometer hin, siebzehn zurück. Weil ich es gestern verplant habe, sind die Stiefel für die Arbeit im Rucksack, aber das passt schon – Freitagabend müssen sie ja auch da rein.

Bis jetzt alles im grünen Bereich!

Laufen statt SEV reloaded – Es wird konkret

Heute habe ich einen Wanderrucksack voll Klamotten im Zug dabei. Ich werde meine Sachen, die ich heute für die Arbeit angezogen habe, im Büro deponieren, alternative Klamotten für den Heimweg anziehen und die noch im Büro befindlichen Laufsachen heute Abend mitnehmen.

Morgen und am Freitag muss ich mit deutlich weniger Stauraum auskommen, da der Trailrunning-Rucksack einfach kleiner ist. Vielleicht sollte ich den „Frachtplan“ mal zusammenschreiben, damit ich nichts vergesse. Dieses Mal wird das Projekt „Laufen statt SEV“ etwas umfangreicher, da ich nur auf dem Hinweg einen Großteil mit der Bahn absolvieren möchte. Hin sechs Kilometer bis Mörsch, zurück siebzehn vom Albtalbahnhof bis nach Hause. Das ist schon eine Hausnummer.

Natürlich könnte ich auch den Schienenersatzverkehr benutzen oder mit dem Auto nach Mörsch fahren – aber das möchte ich nicht. Sowohl das Laufen als auch das Vermeiden des Schienenersatzverkehrs und erst recht das Vermeiden des Autos sind mir Anliegen, und die Logistik, mit weniger Stauraum Büroklamotten und vor allem Schuhe hin und her zu transportieren, das schult die Fähigkeiten in Selbstorganisation.

Ich liebe es, in einer Weise zu pendeln, die mir solche Aufgaben stellt, statt mit dem Blick auf Stau-App und Uhr Verspätungen zu managen.

Laufen statt SEV reloaded (Planung)

Am kommenden Donnerstag und Freitag wird auf meinem Arbeitsweg wieder mal an der Bahn gebaut. Ich habe keine Lust auf Schienenersatzverkehr (SEV) und frage mich gerade schon, wie ich das umsetze …

Voraussichtlich werde ich morgens wieder etwa sechs Kilometer nach Mörsch laufen und dann mit der S2 in die Stadt fahren. Ob es zum Heimlaufen nach der Arbeit – volle 17 Kilometer aus der Stadt, nicht nur die sechse von Mörsch aus – schon wieder hell genug ist, wird zu klären sein, aber das würde je 23 Kilometer an beiden Tagen bedeuten – ganz schön heftig.

Vermutlich werde ich es aber tun, denn ich hasse Schienenersatzverkehr!

LazAr statt SEV – 15%

Ich mache diese Woche „Lauf zur Arbeit (LazAr) statt Schienenersatzverkehr (SEV)“. Wie schon geschrieben ist meine S7/S8 gerade gemein zu mir – sie fährt vom Albtalbahnhof nach Rastatt und auch in Gegenrichtung, aber sie hält nicht dazwischen. Eigentlich wollte ich deswegen zum Gewerbegebiet auf dem Silberstreifen mit dem Auto fahren und von dort zur Arbeit fahren. Ich bekam aber den Tipp, dass ich ja auch nach Rheinstetten laufen und von da mit der S2 fahren könne.

Genau das habe ich eben das zweite Mal gemacht – heute erwischte ich die S2 nicht so treffsicher wie gestern – gestern lief ich 35 Minuten zur Bahn und wartete an der Merkurstraße nur eine gute halbe Minute. Aber heute sagte ich mir dann: „Super! Die S2 hält eh an jedem Laternenmast. Ich lauf‘ mal da entlang.“ Mein Vorsprung vor der Bahn betrug fünf Minuten und schrumpfte über sechs Stationen hinweg auf eine Minute – am Rösslebrunnen stieg ich dann ein.

Der morgendliche Lauf zur Bahn ist allerdings zur Zeit um Welten angenehmer als der Lauf von der Bahn nach Hause. Selbst für mich hitzeliebende Läuferin ist der Nachmittag derzeit echt anstrengend warm zum Laufen.

Somit bin ich mit meiner Woche LazAr statt SEV nun bei zweimal hin (6,5km am Montag, 8,3km heute) und einmal zurück – da bin ich an einem zweigleisigen Wartepunkt ausgestiegen und wurde bis zur Merkurstraße nicht von der Bahn überholt, lief somit 7,2km. Drei von zehn Läufen zur Bahn zur Arbeit bzw. retour, 15%. Bis jetzt alles super!