[KuK] Eingeschränkt komfortabel

Gestern ließ ich wegen Graupels und Regens den Lauf in der Mittagspause sausen. Ich dachte ja noch: „Du fährst ja eh mit dem Rad heim.“ Dann kam noch mehr Regen und Graupel – und Sturm! Ab 18:00 wurde es trockener, aber die Sturmböen waren heftig.

Also versuchte ich es doch mal, stellte aber nach fünf Kilometern durch Karlsruhe fest, dass es mir zu windig war. Gelegentlich wurde ich zehnzentimeterweise vom Seitenwind versetzt, der Gegenwind ließ mich in die Pedale treten und schnaufen.

Am Ende gab ich so halb auf und stieg mitsamt meinem Fahrrad an der Rheinbrückenstraße in die S2 und fuhr durch bis zur Merkurstraße. Von dort radelte ich – vor allem zwischen Mörsch und Durmersheim gegen heftigen Gegen-Seiten-Wind von schräg vorn – nach Hause. Heute wird’s hoffentlich besser!

[KuK] Sturmschritt im Dunkeln

Morgens, fünf vor sieben bei mir zuhause…

Der Rucksack ist gepackt! Ist der Rucksack gepackt? Nein, es fehlt noch jede Menge Zeug, das ich gestern Abend einpacken wollte, aber nicht eingepackt habe!

Am Ende bleiben elf Minuten für 1400 Meter und zwei Treppen zum Bahnhof. Ich stürme!

Am Bahnhof an der Ecke – Vollbremsung, Füße leicht nach außen gestellt, Beine mehr als schulterbreit, für Stabilität! Denn das kleine Mädchen, das eng um die Kurve auf dem Gehweg kommt, achtet noch weniger auf Querverkehr als ich – aber sie setzt nur kurz dir Füße ab und radelt weiter, ich nicke dem auf der Straße fahrenden Papa zu und stürme weiter – Zug erreicht!

Welch ein wilder Ritt!

Solidarität unter Pendlern

Heute war‘s knapp. 7:17 zeigte die Uhr, als ich die Straße nach Elchesheim überquerte, von dort sind es noch 900 Meter bis zum Bahnhof. 7:29 fährt die S8, danach für 40 Minuten nichts. Rennen wollte ich auch nicht, der „Homerun“ gestern zeigte mir, dass ich gerade nah an einem „Zuviel“ an Belastung bin – die Erkältung meines Mannes ist, halbwegs unbemerkt, wohl auch in meinem System, und auch wenn ich mich nicht erkältet fühle, der Puls beim Laufen und das Schwitzen diese Nacht sind deutliche Hinweise meines Körpers, es etwas ruhiger angehen zu lassen.

Tja, es kam also, wie es oft kommt, wenn man spät dran ist: Der Zug ist pünktlich. Er fuhr gerade ein, als ich auf der anderen Seite des Bahnhofs auf den Bahnsteig trat – noch 35 Meter „falschen“ Bahnsteigs und eine Unterführung vom Einstieg entfernt. Ich beschleunigte, rechnete aber fest damit, frustriert gegen den anfahrenden Zug zu rennen…

Und dann stand da eine nette Dame in der Tür und hielt sie durch ihren Körper in der Lichtschranke auf! Das fand ich klasse – ich bedankte mich und nun sitzen wir beide in dem Zug, den ich fast verpasst hätte. Sie liest in einem Buch und ich tippe auf dem Handy diesen Beitrag.

Wie schön, dass sie auf mich geachtet hat! Es waren auch wirklich kaum 20 Sekunden.

[KuK] Schneller

Schneller als der ÖPNV bin ich auf manchen Streckenabschnitten zu Fuß.

Heute morgen war ich ohnehin im Laufdress, am Mittwoch ist stets Lauftreff vom Büro, und die Büro-Klamotten lagen noch von gestern im dort. Praktisch war das, denn ich war spät dran. Dank chaotischer Verhältnisse auf der S7/S8-Strecke rechnete ich schon mit Verspätung in Karlsruhe und stieg am Albtalbahnhof aus, musste aber noch zwei Minuten wegen kreuz und quer herumstehender Stadtbahnen warten.

Nach für mich lässigem Lauf konnte ich 7:58 im Büro einstechen – selbst wenn meine Bahn optimal fährt und ich vom Albtalbahnhof weiter bis zum Kronenplatz sitzen bleibe, reicht‘s bestenfalls auf 7:57, meistens eher fünf bis zehn nach acht. Es lohnt sich also, wenn ich ohnehin schon für‘s Laufen gekleidet bin, ab dem Albtalbahnhof zu laufen!

Was die Anzeigetafel nicht kann

Die Haltestelle Kronenplatz (Fritz-Erler-Straße) in Karlsruhe verfügt über eine tolle Anzeigetafel, auf der die nächsten Abfahrten angezeigt werden. Die Anzeige erfolgt sogar bezogen auf die tatsächliche Position der Bahnen, sofern diese verfügbar ist: Verspätet sich eine Bahn und ist das anhand ihrer Fahrt in Richtung Kronenplatz bereits absehbar, wird die voraussichtliche Abfahrtszeit und auch die voraussichtliche Abfahrtsreihenfolge der Bahnen angezeigt, nicht die planmäßige. 

Das mag jetzt vielen als Selbstverständlichkeit erscheinen, aber ich habe das Gefühl, so lange gibt’s das eigentlich noch nicht in der flächendeckenden Form, wie man es mittlerweile vorfindet. Ich jedenfalls finde es gut. Allerdings muss die Anzeigetafel mit ihren vier Zeilen recht viele Bahnen anzeigen. Sind irgendwelche Störungen, Meldungen, Zugausfälle im Gange, fehlt zusätzlich noch die unterste der vier Zeilen, weil hier einen Laufschrift erklärt, was gerade nicht so gut funktioniert und welche Konsequenzen das hat. In der Praxis stehen also oft nur die nächsten drei Bahnen auf der Anzeigetafel… 

So weit, so gut. Künftig werden auf dieser Strecke mit Halt an dieser Haltestelle wohl nur noch Trambahnen verkehren. Sofern’s nicht mehr als vier Linien sind und alle zehnminütig verkehren, hat man also die Chance, dass die nächsten Abfahrten aller fraglichen Linien angezeigt werden. Indes, im Moment ist es nicht so. Denn an der Haltestelle „Kronenplatz (Fritz-Erler-Straße)“ halten derzeit die Trams [2] und [5] sowie die S-Bahnen S1/S11, S4, S51/S52, S7 und S8. Die S-Bahnen haben grundlegend unterschiedliche Fernziele außerhalb Karlsruhes, so dass es insbesondere bei den nur einmal stündlich verkehrenden S51/S52, S7 und S8 sehr wahrscheinlich ist, dass eine gegebenenfalls verspätete Bahn nicht angezeigt wird, weil die Liste voll ist mit zehnminütig verkehrenden Trams [2] und [5] sowie der quasi-tramartig zehnminütig verkehrenden S1/S11. So weit, so klar. 

Vorgestern nun kam ich zur Haltestelle und war spät dran. Normalerweise verlasse ich zwischen 17:16 und 17:19 das Bürogebäude und bin zwischen 17:18 und 17:21 an der Haltestelle, 17:21 fährt planmäßig meine S7 nach Hause, ist aber meistens ein wenig spät. Ich war 17:23 an der Haltestelle und auf der Anzeigetafel standen: S4 sofort, [2] in einer Minute, S1 in zwei Minuten. Als die S4, die gerade in der Haltestelle stand, weggefahren war, rückte in die zweitunterste Zeile eine Tram [5] nach. In der untersten Zeile verkündete der KVV, dass personelle Engpässe bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe Ausfälle auf den Tram-Linien und der S2 bedingen könnten. Ich schnaufte: „Uff! Ist die schon weg? Fährt die S7 überhaupt?“ Sonst hätte ich nämlich 40 Minuten warten müssen, bis die nächste S8, die mich auch nach Hause bringt, gefahren wäre! Doch dann… 

Doch dann entdeckte ich eine Frau, die mir wegen ihrer langen, welligen Haare und der immer gleichen Position, an der sie auf die S7 um 17:21 wartend am Geländer lehnt, über die letzten Monate vertraut geworden ist. Wir haben noch nie ein Wort gewechselt, einander aber oft gesehen und einander zugenickt. Ich meinte so: „Oh, schön. Die S7 ist also noch nicht durch, wenn Sie hier noch warten! Ich sehe Sie nämlich regelmäßig.“ Sie bestätigte, erklärte aber, sie sei auch erst seit einer Minute da. Dann erschien auch schon die S7 auf der Anzeigetafel und wir beide freuten uns. Mit einem netten, unverbindlichen Gruß gingen wir auseinander. Dass sie aber auch noch wartete, hat mir mindestens eine Minute bangen Wartens erpart, ob die S7 schon weg sei. 

Ich hätte natürlich auch mit der App ÖPNVlive nachsehen können, aber für den Moment war die andere Variante offensichtlicher – und netter!

Schimpfen wie ein Rohrspatz

Genau das habe ich am Samstagabend auf der Heimfahrt getan. Warum habe ich das getan? Nun, es gab einen ganz konkreten Anlass.

Wir standen nämlich am Karlsruher Hauptbahnhof auf dem Vorplatz und warteten auf die S8 Richtung Rastatt und dann weiter ins Murgtal. Es war einiges los, das kann man nicht anders sagen. Auf dem Vorplatz gibt es vier Gleise, zwei in der Mitte, dann beiderseitig Bahnsteige, dann wieder je ein Gleis und dann der äußere Bahnsteig. Überall warteten Leute, aber so unglaublich dicht gepackt waren wir noch nicht…

Nicht dicht genug jedenfalls, als dass man auf den Gleisen hätte stehen müssen. Klar, es kam noch kein Zug, aber dennoch – es gibt Bahnsteige. Da muss man nicht auf dem Gleis stehen. Genau das tat aber ein Pärchen. Sie stand direkt an der Kante, er unten auf dem Gleis. Freilich, der Bahnsteig ist nur eine Bordsteinhöhe höher, man kann jederzeit auf den Bahnsteig – wenn da niemand steht. Stelle ich mich aber an einem vollen Bahnsteig auf das Gleis, kann es durchaus sein, dass da gerade andere Leute hinkommen und ich keinen Platz habe…

Egal wie, jedenfalls ist es unnötig. Noch unnötiger ist allerdings, bis zum letzten Moment vor dem einfahrenden Zug auf dem Gleis stehen zu bleiben, so dass der Fahrer früher abbremsen muss und eine halbe, dreiviertel Minute verliert. Passiert das an jeder Haltestelle, summiert sich das schnell. Der Bahnsteig hatte sich auch entsprechend gefüllt, als dann die S1, die vor unserer S8 kam, endlich hereinkam. Der Fahrer musste höllisch aufpassen. Tatsächlich ging selbiges Pärchen auch erst weg, als die Bahn beinahe heran war, trieb sich irgendwo hinter uns herum. Als die S8 dann hinterherkam, drängten sie sich auf den ungefähr halben Meter Bahnsteigbreite, den wir zwischen uns und der Bahn gelassen hatten – als würden wir zum Spaß dort stehen! Als würden wir zum Spaß diesen halben Meter lassen! Es fuhr ein zweiteiliger Zug ein, und prompt rannten noch einige Leute über das Gleis, als der Zug schon einrollte – und zwar nicht quer rüber, sondern vom Einzugsbereich des hinteren in den Einzugsbereich des vorderen Wagens. Der Fahrer verlor mehr als eine halbe Minute, weil er so höllisch aufpassen musste und von allen Seiten Leute quer fast oder tatsächlich vor den Zug sprangen.

Das alles ist einfach unnötig. Es stellt nicht allzuviel Zeitverlust dar, aber wenn sich das aufsummiert, dann kann so ein Zug schonmal drei, vier, fünf, zehn Minuten auf den Haltestellen in der Stadt ansammeln. Außerdem ist das Ganze so dicht getaktet, dass die Bahnen auch die dahinter fahrenden aufhalten, die dann wieder von solchen Aktionen ausgebremst werden. Dann geht es nach dem Albtalbahnhof auf das Bundesbahngleis, wo die S-Bahn sich an Zeitslots zwischen ICEs, ICs, Regionalbahnen und Güterzügen halten muss. Ist der Zeitslot vorbei, wartet die S-Bahn auf den nächsten. Die Verspätung wächst. Dann funktioniert’s in Rastatt nicht richtig…

Das oben beschriebene Pärchen saß im Zug nicht weit von uns. Ich schimpfte wie ein Rohrspatz, erklärte meinem Mann und den Freunden, mit denen wir in Frankfurt waren, dass solche kleinen Verspätungen an jeder Haltestelle eben genau den S-Bahn-Zeitslot auf der eng getakteten Strecke kosten können. Wenn solche Verzögerungen durch gehandicapte Personen, das Einladen von Kinderwägen oder so entstehen, sagt ja keiner was. Aber aus Achtlosigkeit, oder weil’s ja eh nur eine kurze Verzögerung gibt, die vermeintlich nichts ausmacht…

Da geht mir die Hutschnur hoch. Manchmal – so auch am Samstag – lasse ich dem Ärger dann freien Lauf und erkläre hörbar für andere Fahrgäste, warum das so unnötig und eben doch schädlich ist. Ich hoffe inständig, es haben möglichst viele Leute gehört!

Verwunderung, Verwirrung, Mustererkennung

Ich empfinde Verwunderung. Warum?

  • An der Murgtalbahn gibt’s Haltestellen von S8/S81, bei denen ein Bahnsteig auf eingleisiger Strecke beide Richtungen bedient. Daher haben auch die Züge, die als S8/S81 verkehren, Türen auf beiden Seiten
  • Auf der S2 in Rheinstetten und Stutensee (wenn Ihr wollt auch in Mörsch, Forchheim, Büchig, Blankenloch…) verkehren Züge mit Türen nur an einer Seite. Dort gibt’s teils auch nicht direkt gegenüberliegende Bahnsteige für die unterschiedlichen Richtungen.

Freilich, ich WEISS, dass zwar beide Linien zum KVV gehören, aber die eine von den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) betrieben wird, nämlich die S2, und die anderen beiden (S8 und S81) von der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG).

Vielleicht bin ich auch eher verwirrt. Die Gründe, warum es diesen Unterschied gibt, kenne ich zumindest teilweise – sicher nicht alle. Dennoch wundere ich mich jedes Mal wieder – oder bin eher verwirrt darüber, weil mein Kopf sagt: „Stadtbahn mit ’nem S davor, eingleisige Strecke, KVV. Bahnsteig in Fahrtrichtung rechts. So wie in Rheinstetten!“ Das funktioniert aber in Gernsbach nicht. In Mörsch wiederum … „Stadtbahn mit ’nem S davor, eingleisige Strecke, KVV. Ein Bahnsteig. So wie im Murgtal.“ Funktioniert aber nicht.

Vermutlich sucht mein Kopf einfachere Muster, wo kompliziertere existieren.

[KuK] Huch?

Heute früh, in der S8. Wie immer trennt sich der Drei-Wagen-Zug am Albtalbahnhof, wie immer sagt der Fahrer durch, dass der letzte Wagen abgehängt wird. Wie immer bin ich bewusst in den zweiten von drei Wagen gestiegen, um an der Philipp-Reis-Straße ganz hinten und nahe meiner Ampel auszusteigen.

Dann gucke ich raus, als wir am Tivoli in die Rüppurrer Straße fahren und wir stehen für mein Gefühl zu weit vorne. Auf der Rüppurrer Straße dann die Gewissheit: Da ist kein Wagen mehr vor meinem!

Das große „Huch?“: Da wurde der erste statt des letzten Wagens abgehängt? Hat der Fahrer das gesagt? Warum habe ich es nicht mitbekommen?

Gleichviel: Ich kam gut an. Das Fragezeichen steht mir aber immer noch im Gesicht.

Gleisviereck im Wachsen

Noch immer steige ich täglich einer Abzweighaltestelle aus, die etwas mehr als eine Haltestelle vor meiner eigentlichen Station für die Arbeit liegt. Warum das?

Das Gleisviereck am Rüppurrer Tor in Karlsruhe in Bau.

Die kurze Antwort lautet: „Kombilösung“. In Karlsruhe wird – vielleicht bekanntlich, vielleicht auch nicht ganz so bei Euch bekannt – die Stadtbahn tiefergelegt, die zentrumsnächste Bundesstraße durch die Stadt ebenfalls tiefergelegt und dann die Tram aus der Fußgängerzone in den durch die tiefergelegte Bundesstraße entstehenden Korridor verlegt. Dafür besteht Karlsruhe seit geraumer Zeit aus einer Ansammlung sich laufend verändernder Baustellen.

Aber langsam wird’s, man sieht, was kommen soll: Das Bild oben zeigt die Kreuzung Fritz-Erler-Straße, Rüppurrer Straße, Kriegsstraße. Hier wird die vierstreifige, innerstädtisch verlaufende B10/Kriegsstraße unter das Bodenniveau gelegt, der Tunnel existiert in diesem Bauabschnitt schon. Er wurde in „offener“ Bauweise gebaut, sprich: Man spritzte Gel in den Boden, damit das Grundwasser nicht die Baugrube flutet, hob eine Grube aus und baute da einen Tunnel rein. Damit der S-Bahn-Verkehr nicht völlig zum Erliegen kam, wurde eine Behelfs-Gleisbrücke über den Tunnel geschlagen. Vorher war an dieser Stelle ein Gleisdreieck, wobei die regulären Linien auf dem Gleis Rüppurrer Straße und Fritz-Erler-Straße verliefen und der Abzweig nach Osten und dann durch die Kapellenstraße zum Durlacher Tor nur Backup war.

Der sich in zwei Abzweige und ein Gleis geradeaus gabelnde Schienenstrang im Bild ist der Anfang eben eines Gleisvierecks, wo vorher ein Gleisdreieck war. Die Bundesstraße, die hier noch durch die Baustelle gefädelt wird, liegt künftig unter Grund. In zwei Monaten darf ich dann wieder am Kronenplatz, rechts von diesem Bild, aus der Bahn aussteigen – zumindest so lange, bis unser Büro zum Karlstor auf der anderen Seite der Baustelle umzieht.

Wir sind übrigens am Sonntag beim Marathon mitten durch die Baustelle gelaufen, nämlich genau dort, wo der Kässbohrer-LKW zwischen den Absperrungen steht, auf dem aktuellen Verlauf des ostwärts führenden Strangs der Kriegsstraße.

Countdown [0]: Los geht’s!

Der Rucksack war gestern schon gepackt, die Uhr wurde geladen. Das habe ich schon gestern Abend erledigt. Um 9:00 treffe ich mich mit meinen Leuten vom Regierungspräsidium gegenüber dem ADAC Nordbaden für’s Gruppenfoto, bis dahin habe ich hoffentlich meinen Rucksack abgegeben und alles so weit auf die Reihe bekommen – ohne dabei zu sehr zu frieren.

Obwohl wir die Startnummer schon gestern abgeholt haben, fahren wir sehr rechtzeitig in die Stadt, sind eine Stunde vor dem Gruppenfoto da. Warum? Nun, 9:00 ist der Foto-Termin, 9:30 ist der Start. Vom Albtalbahnhof sind’s laut Google Maps 17 Minuten zu gehen und wir können entweder 7:44 oder 8:44 am Albtalbahnhof sein. Sprich: 8:44 wäre dann echt zu knapp geworden, wenn auch das Geringste beim abgeben des Gepäcks nicht funktioniert, und Zeit für einen Gang auf die Toilette sollte auch noch sein. Der Beschluss fiel gestern um 22:00, dass wir doch früher fahren müssen – kurz, bevor ich dann ins Bett gegangen bin.

Ich bin so gespannt, wie es am Ende laufen wird, so tierisch gespannt. Halbmarathon und vor allem Zehner sind für mich halbwegs berechenbar, aber mangels Erfahrung und durch die enorme Länge der Strecke bin ich beim Marathon immer noch am zweifeln, wie weit die Pläne funktionieren werden. Aber ich werde mein Bestes geben und mich freuen, wenn ich etwas erreichen kann. Das Wetter ist immerhin optimal: Sonnig, windstill, nicht zu kalt – 10°C wird nicht unterschritten. „Nicht zu warm“ werde ich nicht anführen, denn bei Höchsttemperaturen von 23°C am heutigen Sonntag ist „zu warm“ für mich weiter weg als das Ziel beim Marathon, viel weiter weg.