Wie schon im sportlichen Jahresrückblick angerissen, hat sich im Jahr 2018 viel in meinem Leben getan. Die Lauferei lasse ich nun mal raus, der habe ich ja den oben verlinkten Beitrag gewidmet.
In erster Linie sind wir – also mein Mann und ich – ein Ein-Auto-Haushalt geworden, ich selbst bin zunehmend mit der Bahn unterwegs – mit der S-Bahn zur Arbeit, das Ganze mit einem Monatsticket, mit der BahnCard 50 auf Reisen. Es ist einfach viel angenehmer, mit der Bahn nach Hamburg zu fahren – was ich dieses Jahr wieder das ein oder andere Mal gemacht habe. Auch kürzere Strecken mit schnellen Bahn-Verbindungen wie zum Beispiel dem ICE nach Mannheim zu einem Ausflug oder anderen Termin ist sehr flott und kann locker in zeitlichen Aspekten mit dem Auto konkurrieren. Mit der BahnCard ist es auch recht günstig.
Aber diese Veränderung von Reifen auf die Schiene wäre nicht möglich gewesen, wenn ich nicht von Stuttgart nach Karlsruhe gewechselt wäre. Ende des Jahres 2018 habe ich in Stuttgart aufgehört zu arbeiten, wechselte zu einem Betrieb von Strahlenschutz-Experten in Beraterfunktion. Danach ergab sich die Möglichkeit, die ich eigentlich schon lange in Bearbeitung hatte – der Wechsel nach Karlsruhe in die Strahlenschutzaufsicht. Mir selbst war es sehr unangenehm, zweimal innerhalb von nur sechs Monaten den Job zu wechseln – das fühlt sich nicht wie mein Stil an, und eigentlich war es auch nicht so gedacht. Aber die Entwicklungen in meinem Leben und meiner Berufswelt waren eben nicht so synchronisiert, dass ich die Zeit in der Strahlenschutz-Experten-Beratungsfirma verbringen konnte, die ich dort eigentlich gerne verbracht hätte – denn ich habe viel mitgenommen, weniger, als ich zwar eigentlich mitnehmen wollte an Wissen und Erfahrung, aber es war eine sehr steile Lernkurve. Viel mehr aber konnte ich nicht so viel davon zurückgeben, wie ich das gerne getan hätte. Dennoch bin ich froh, dass es lief, wie es lief. Der Weg, den ich gegangen bin, war nämlich richtig für mich, nur die Länge der Abschnitte war nicht optimal. Nun ja, so ist es nunmal.
Die Veränderung im Job ist eigentlich nicht Thema dieses Blogs. Dennoch verändert das mein Pendelverhalten, und das ist der Ursprung der Highway Tales, wenn auch inzwischen nicht mehr der alleinige Träger des Blogs. Es hat sich aber noch mehr verändert – auch wenn all das ein bisschen hinter der Lauferei und dem Job-Pendel-Komplex verblasst. Mit den beiden genannten großen Themenkomplexen hat zu tun, dass ich fitter und glücklicher bin, mein Leben lebenswerter geworden ist. Im Privaten sind auch ein paar Leute hinzugekommen, die ich als Freunde empfinde und die wertvoll in meinem Leben sind. Ich habe auch mehr Zeit gefunden, mich mir und meinen Freunden zu widmen, Kopfschmerzen habe ich auch weniger. Insgesamt bin ich über das Jahr 2018 zufriedener und manchmal auch etwas gnädiger mit mir selbst geworden und kenne meine Grenzen besser, weiß aber auch ein bisschen besser, was ich gut kann. Man nennt das vermutlich Lebenserfahrung… auch wenn ich das Wort im Bezug auf mich als komisch empfinde.
Für viele Menschen in meinem direkten Umfeld war 2018 kein gutes Jahr. Das tut mir sehr, sehr leid, weil es Verluste und Probleme waren, die diesen mir wichtigen Menschen sehr zusetzten: Tode geliebter Menschen und geliebter Haustiere, Krankheiten, deren Symptome schlimmer wurden, das alles sind Dinge, die einen ein Jahr, in dem es passierte, verwünschen lassen. Manchmal denke ich fast, ich sollte mich genieren, dass mein 2018 so gut war. Aber das wäre schlecht: Ich freue mich auch für meine Freunde, eigentlich sogar für ALLE Menschen, wenn deren Leben gut läuft, selbst wenn’s bei mir nicht so ist. Zumindest versuche ich das. Also sollte ich das Vertrauen haben, dass auch diesen anderen Menschen mein Wohlergehen Freude bereitet, sie vielleicht sogar etwas tröstet, wenn’s bei ihnen gerade nicht so läuft. Und so hoffe ich, dass 2019 für mich an 2018 anknüpft, die tollen, wirbelwindhaften Veränderungen konsolidiert und etwas Ruhe reinbringt, während es für jene, die Wirbelwind brauchen, diesen bringt – und für andere, die das am nötigsten haben, einfach bessere Zeiten.
In diesem Sinne – sind wir schon vom Rückblick weg und stürmen in die Neujahrswünsche. Ich hoffe, 2019 bringt für Euch, was Ihr wollt – oder was Ihr braucht. Im Idealfall beides!