Heute war es mal wieder ein bisschen anstrengend, von der Arbeit nach Hause zu kommen. Bei Pforzheim gab es einen größeren Unfall – ich habe keine Ahnung, was genau passiert ist. Ich wollte es auch nicht wissen, der kurze, eigentlich ungewollte Blick auf einen hinten eingedrückten LKW und die vielen Abschleppfahrzeuge mit gelben Blinklichtern haben gereicht, um meine Phantasie dazu zu bringen, eigentlich gar nicht mehr wissen zu wollen. Dass es einen Gaffer-Stau auf der anderen Seite gab, steht auf einem anderen Blatt, zusätzlich gab’s noch 1:30 Verzögerung durch einen Stau in meiner Richtung, den ich aber hübsch auf der Landstraße in 0:30 umfahren konnte.
Nun, was passierte mir denn so beim Fahren durch den Stau, beim Umfahren des Staus?
Tja. Ich bekam Hunger. Großen Hunger. Und Gelüste auf Miso-Suppe.
Das Ergebnis war, dass ich nicht direkt nach Hause fuhr, sondern noch bei unserem lokalen Supermarkt vorbeiging. Dort gab’s Blaubeeren (ich weiß, ist nicht die Saison, aber ich hatte Lust darauf), Frühlingszwiebeln und Tofu. Alles weitere – Miso-Paste, Wakame-Algen, Shiitake-Pilze und zugegebenermaßen Instant-Dashi steht daheim immer bereit. Mein Mann guckte zwar etwas kariert und musste sich erstmal damit befassen, ob wir ein passendes Ein-Mann-Gericht da hatten, denn Miso-Suppe isst er nicht, wegen der Meeres-Zutaten. Für ihn gab es dann Mini-Maultaschen und Markklößchen in der Brühe, für mich Miso-Suppe mit Shiitake, Tofu, Frühlingszwiebeln und Wakame.
Irgendwie kam mir das mit der ganzen Menge Flüssigkeit, die ich dabei aufgenommen habe, auch sehr entgegen. Solche Stau-Gelüste sind doch mal sehr produktiv – besser jedenfalls als im Stau Lust auf Schokolade oder irgendwas zum zerhacken zu bekommen.