Wieso eigentlich?

So geschehen am Dienstag:

Ich fuhr meine übliche morgendliche Strecke – irgendwo zwischen Karlsbad und Pforzheim West passierte es dann: Nicht allzu schnell fuhr ich hinter einem LKW her, rollte nett vor mich hin und merkte, der LKW kam immer näher. Daher wollte ich nach links rüber. Also beobachtete ich die Spiegel und sah: Keiner hinter mir rechts, einer weit genug hinter mir auf dem mittleren Fahrstreifen. Auf dem linken Fahrstreifen fuhr jemand, aber der blinkte nicht und überholte noch den auf der mittleren Spur, dessen Vorderfrau ich zu werden beabsichtigte.

Also, Blinker gesetzt, Schulterblick, alles frei, wundervoll! – und rüber. Während ich nun rüberzog, schaute ich nochmal über die Schulter – und das war gut! Denn der Fahrer auf der linken Spur hatte wohl bereits im Rüberziehen den Blinker gesetzt und nahm sich in meinem toten Winkel zwischen Spiegel- und Schulterblickperspektive die hintere Hälfte des Fahrstreifenabschnitts, den ich eigentlich haben wollte. Ich fuhr also zurück hinter den LKW, ließ den Überholer und meinen designierten Hintermann vorbei und fuhr DANN am LKW vorbei.

Was ich mich dabei frage: Ringsum war alles frei. Binnen mehrerer hundert Meter waren auf keiner der drei Fahrstreifen irgendwelche Fahrzeuge außer eben dem LKW und mir auf dem rechten, dem als zukünftigen Hintermann ausersehenen Fahrzeug auf dem mittleren und eben jenem Einscherer auf dem linken Fahrstreifen. Ob mein hinterer Blinker noch geht, habe ich übrigens nach Ankunft auf der Arbeit gecheckt, er müsste es also gesehen haben. Aber entweder hat er das – warum auch immer, Sonne von vorn vielleicht – doch nicht gesehen, oder es war ihm egal, dass ich nicht rüberziehen konnte, während er völlig unangefochten noch hundert Meter weiter auf dem linken Fahrstreifen hätte bleiben können.

Das Rechtsfahrgebot in allen Ehren, aber muss sowas sein? Das war eine völlig unnötige Spurwechsel-Schere.