Ich habe ja leider nicht nur ein gesundheitliches Problem. Neben der Colitis ulcerosa (die im Moment gut im Griff erscheint) quält mich ein anfallartiger, schwerer Kopfschmerz. Spannungskopfschmerzen spielen eine Rolle, aber das Ganze trägt auch Züge anderer Kopfschmerztypen – manchmal hat es mehr Migräne-Anleihen, gelegentlich benimmt es sich wie Cluster-Kopfschmerz. Seit ich Arbeitszeit reduziert habe, außerdem eine Baustelle an den Zähnen losgeworden bin und regelmäßig Yoga mache, ist es besser geworden. Es wird weniger…
…aber es kommt immer noch vor. Wenn es kommt, dann kann ich nur hoffen, dass es am Tag anfängt. Dann kann ich mit Entspannungsübungen, mit viel Trinken, mit Yoga, mit Dehnen, bewusst langsamem Laufen etwas dagegen machen. Manchmal fange ich schon an zu dehnen, eine kurze runde langsam zu laufen und Yoga zu machen, wenn ich von einer starken Luftdruckänderung lese, auf die reagiere ich nämlich.
Wenn ich, wie gestern, bereits mit voll ausgebildetem Kopfschmerz, der von der Stirn in die rechte Schläfe gezogen ist, aufwache, dann ist der Tag meist verloren. Notfallmaßnahmen wie Massage der fraglichen Kopfstellen, Rückenmassage mit der Blackroll, der vergebliche Versuch, autogenes Training zu machen, scheiterten. Dabei hatte ich so viel vor!
Eine Team-Besprechung auf der Arbeit, die ich wichtig finde, viele Dinge, die ich auf der Arbeit nicht nur erledigen musste, sondern auch mit Vorfreude darauf schaute, ein Treffen mit einer Laufanfängerin, der ich Hilfe versprochen hatte, der erste Anlauf des Lauftreffs des rennwerks in Karlsruhe… ich wollte UNBEDINGT fit dafür werden. Aber nach einer Stunde Bemühen war klar: Das wird nix.
Noch nicht einmal selbstständig absagen war mir vergönnt. Die Mail mit der Krankmeldung an die Arbeit musste mein Mann schreiben, auch die Mail mit der Absage an den Lauftreff des rennwerks. Ich klappte das Notebook auf, schaute auf den Bildschirm und das Licht sorgte noch bevor ich die Helligkeit runterstellen konnte dafür, dass ich sofort auf Toilette rannte und fünf Minuten lang mein leerer Magen versuchte, noch leerer zu werden. Einzig die SMS an die Laufanfängerin schaffte ich auf dem dunkel gestellten Handy selbst zu schreiben.
Nach einem Tag zwischen Bett mit Shiatsu-Massage-Kissen und Wärmflasche, Yoga-Matte, warmer Badewanne geht es mir nun wieder gut. Die Anfälle sind nicht lang. Sie sind weniger geworden – es war der zweite dieses Halbjahr und der erste in dieser Intensität, seit der Druck am Backen- und Weisheitszahn weg ist. Im ersten Halbjahr war’s viel schlimmer. Wie gesagt, es WIRD weniger – in Intensität und Häufigkeit. Aber ganz los werde ich diesen Mist wohl nie.