Ruhetag

Nachdem ich gestern recht viel gemacht habe – eine Dienstreise per Fahrrad, Schwimmen in der Mittagspause, Radtransfer zum Mahlberg, Mahlberglauf und wieder nach Hause – war ich heute körperlich recht fertig. Allerdings ist diese Woche auch mental und emotional anstrengend: Viele Besprechungen, ein Außendienst, außerdem personelle Veränderungen im Arbeitsumfeld, die mich aufwühlen…

Ich war also sowohl des Denkens überdrüssig als auch erschöpft vom Aufgewühltsein, dazu kam dann zum Glück die körperliche Erschöpfung. Diese führte dazu, dass ich heute direkt nach der Arbeit im Homeoffice in mein Bett fallen und schlafen konnte. Eigentlich wollte ich nur eine Stunde schlafen, von 15:00 bis 16:00, danach mal gucken, ob ich noch eine Runde laufen oder Rad fahren gehen würde. Aber ich habe es nicht getan, sondern direkt meinen Schneeleo, meinen Tiger und den kleinen Wolf meines Mannes in die Arme genommen und eine Runde weiter geschlafen – bis fast 18:00. Ich hab’s wohl gebraucht, denn dadurch hat das körperliche, denkerische und emotionale Zombie-Gefühl nun merklich nachgelassen.

Man sollte immer mal einen Ruhetag einlegen. Ich habe das in letzter Zeit recht wenig getan. Zuerst war da der Lauf gegen Krebs beim Weingartner Lebenslauf, dann ist nun das Stadtradeln in Bietigheim, für das ich auch ordentlich Kilometer sammeln will. Im Grunde genommen alles nicht schlimm, aber so auf Dauer volle Power ist, wie ich einsehen muss, auch für mich zu viel. Und so bin ich begeistert, dass ich heute den Ruhetag einlegen konnte, ohne von Kopfschmerzen dazu gezwungen zu werden. Mal sehen, wie es dann morgen weiter geht.

Adaptieren

Training – sportlich wie mental oder sonstig – soll dazu führen, dass der Körper oder Geist, eventuell auch die Psyche – sich an ein höheres Leistungsniveau anpasst. Man möchte also die Adaptierung erreichen.

Dafür aber muss man manchmal die Belastung anpassen – also sein Training an das Feedback des zu trainierenden Systems adaptieren.

So war das auch jetzt, wo ich nach der Erkältung wieder antrainiert habe: nach einem ersten Zehn-Kilometer-Versuch am Dienstag (erfolgreich!) und je einem morgendlichen sowie einem weiteren Zehner in der Mittagspause machte ich eine geplante Pause bis Donnerstagspätnachmittag. Dann allerdings lief ich von der Arbeit nach Hause, mit kurzer Pause für Toilette, Wasser und Gespräch bei einer Verwandten in Forchheim. Die Ansage war, heute morgen wieder zur Arbeit zu laufen. Heute Nacht merkte ich aber: Das wird zu viel!

Statt nun den Plan stur durchzuziehen, passte ich mich an. Mein Körper sagte mir: „Mach‘ mal kurz Pause“, also sitze ich nun im Zug zur Arbeit und werde heute Abend oder Samstagsfrüh wieder laufen. Passt ja auch. Man muss manchmal adaptieren, um zu adaptieren.

Back on Track

Nach einem Aussetzer von mehr als einer Woche wegen der Erkältung geht es nun langsam wieder aufwärts. Ich fühle mich wieder fitter und kann wieder laufen – wie ich das vermisst habe! Jedes Mal, wenn ich während der Erkältung oder in der Zeit, nachdem die Symptome weg, aber die Ansage, ich sollte Ruhe halten, bis meine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung durch sei, jemanden laufen sah, packte mich der Neid.

Das hat schon was von einer Sucht, ich weiß. Es ist allerdings eine Sucht, die meinem Körper über die letzten drei Jahre richtig gut getan hat, mich von meiner chronischen Darmerkrankung zwar nicht geheilt, aber symptomfrei werden lassen hat und auch meine Kopfschmerzen wurden ordentlich zurückgedrängt. Nun war ich wieder laufen, gestern und heute. Die Erholung nach dem Laufen ist noch langsamer, als ich das gerne hätte, aber es geht wieder.

Vermutlich werde ich mich mal mit dem Aspekt, den die Regelmäßigkeit des Sports in mein Leben gebracht hat, befassen müssen – unter dem Aspekt der „Sucht“, den allerdings nur untergeordnet, sondern auch insgesamt, was das für Auswirkungen hatte. Ich habe gemerkt, dass Erkältungssymptome in Ruhe quasi nicht mehr merkbar sind, es sei denn, ich lasse die Erkältung durch Sport, während ich nicht gemerkt hatte, dass ich erkältet war, an die Luft. Ich würde keinen Sport machen, wenn ich nicht symptomfrei bin, schließlich hänge ich an der langfristigen Perspektive der Lauferei (und der langfristigen Perspektive von allem anderen). Auch das ist ein Aspekt des Trainings – auch reagiere ich ruhiger als früher, bin auch sonst robuster. Eine längere Wanderung macht mich nicht fertig.

Wahrscheinlich habe ich einiges an mir verändert, das mir noch gar nicht klar ist. Das Jahr 2019 war mit nur einer kleinen Verletzungspause im Juni quasi durchgehend läuferisch aktiv und erfolgreich. So lang und vehement ausgesetzt wie vergangene Woche habe ich seit langem nicht. Und nun merke ich, dass da einiges ist, das ich zu erfühlen habe, was sich durch das Laufen nachhaltig verändert hat. So sehr ich die Erkältung und die dadurch erzeugte Pause hasse, zugleich war’s vielleicht auch gut, mal den Aussetzer und damit das Anregen zum Nachdenken zu bekommen.

Der Gewichts-Transferer

Gestern im Fitnessstudio berichtete der Chef und Trainer des Studios, er habe am Mittag seine Spaghetti gegessen – nein, regelrecht gefressen! Er stellte sich dann auf die Waage und konstatierte, er habe ein Kilogramm zugenommen.

Natürlich war das alles ein bisschen im Spaß gemeint. Er begann dann damit, dass er nun wohl wieder „Sechzehn-acht“ machen werde, also intermittierendes Fasten. Dann pries er, das sei gesund und außerdem nehme man ab. Ich konnte nicht umhin, in die Diskussion einzuwerfen, dass ich derzeit eher die Probleme habe, mein Gewicht zu halten. Das wiederum wunderte ihn nicht, bei der Menge an Kalorien, die ich täglich „raushaue“, wie er sagte. Mich wundert’s auch nicht. So war ein wenig das Thema für den Heimweg gesetzt, auf dem mein Mann neben mir her Rad fuhr – ich lief die etwas über sechseinhalb Kilometer nach Hause. Ich wies ihn daraufhin, dass er ja auch sowas wie „Sechzehn-acht“ mache, allerdings eher Fünfzehn-Neun, wie wir dann ausrechneten. Wir sprachen über den Bauch, der seine Problemzone ist, und ein wenig über das eine oder andere – dann meinte ich, dass ich gerade eher nicht abnehmen möchte.

Er meinte dann: „Willst du von mir noch ein paar Kilo?“ Würde ich sogar nehmen, wenn es denn ginge! Es ist wohl aber tatsächlich der Kalorien-Output bei mir, der entsprechend hoch ist. Ich mache mir ja auch immer ein bisschen Gedanken, da Schübe der Colitis ulcerosa auch in Gewichtsabnahme resultieren können. Aber die sind dann auch mit Mangel verbunden, an allem Möglichen, und was ich im Moment zu laufen in der Lage bin, sagt mir recht deutlich, dass von Mangel keine Spur da ist.

Aber wie gesagt: Das Gewicht würde ich nehmen. Nun suchen wir ein Forschungsinstitut, das einen Gewichts-Transferer erstellt, so dass ich ihm beim Abnehmen helfen kann und er mir beim Gewicht halten, zumindest so lange, bis er auf seinem Wunschgewicht und in der Wunschform ist. Natürlich darf die Forschungsinstitution die Idee, soweit umgesetzt, dann auch gerne patentieren und sich eine goldene Nase damit verdienen – uns würde schon reichen, wenn’s erfunden wird. Mir ist nämlich durchaus bewusst, dass die Leute, die kaum ihr Gewicht halten können, seltener sind als jene, die eher in der anderen Richtung Probleme haben – aber aus verschiedenen Gründen gibt es eben auch Leute, die phasenweise oder auf Dauer nur schwer bestimmte Mindestgewichte halten können, und das ist auch kein kleines Problem. Bei mir freilich ist’s eine Frage des Kalorienoutputs und ich könnte vermutlich mit konsequenterem „Training“ in „FdD“ („Friss das Doppelte“) recht rasch wieder auf den Punkt kommen. Aber es gibt andere, bei denen das krankheitsbedingt ist. In einer Welt, in der alle Leute nur abnehmen wollen, und viele übergewichtig sind, ist das dann ein so exotisches Problem. „Ich wünschte, das wäre bei mir auch so“, höre ich vom einen oder anderen, wenn ich darüber berichte, dass ich lieber wieder zwischen 63 und 65 Kilogramm liegen würde statt zwischen 61 und 63. Aber das ist ein System, bei dem es ein Optimum gibt, das zwischen „zu viel“ und „zu wenig“ liegt. Es ist kein System, das nur in eine Richtung optimiert werden sollte – also nach oben oder unten – sondern eben auf eine Balance hin.

Advent, Advent, Talianna pennt…

Zugegeben: Der Reim benutzt Slang. Nicht, dass ich deswegen ein schlechtes Gewissen hätte, denn ich bin da recht schmerzfrei. Die sicherlich den meisten geläufige Umdichtung des zugrundeliegenden Gedichts benutzt schließlich auch diesen Reim, um die Konsequenzen des „fünften Lichtleins“ zu beschreiben. Unelegant ist es aber allemal.

Warum schreibe ich aber „am Sonntag pennt“, wenn es doch unelegant ist? Nun… am Sonntag schlafe ich normalerweise aus deutlich länger als unter der Woche. Ausschlafen wäre bei mir „Eule“ vermutlich deutlich länger, als ich Sonntags tatsächlich schlafe, daher die Konstruktion mit dem durchgestrichenen „ausschlafen“. Allerdings klingelt bei mir normalerweise um 5:55 der Wecker, am Samstag schlafe ich in der Regel bis 9:00 und am Sonntag bis 8:00. Warum ich am Sonntag sogar früher als am Samstag aufstehe? Da ist der Lauftreff der LG Hardt. Der beginnt im Winter zwar erst um 10:00, da mir die üblichen zehn Kilometer aber nicht reichen und ich die Zeit des sonntäglichen „Frühstücks“ nicht auf nach 12:30 schieben möchte, startet mein Lauf im Regelfall bereits um neun. Dann ist es lässig drin, 25 bis 30 Kilometer zu laufen und dennoch inclusive einer Dusche nach dem Lauf gegen 12:30 oder spätestens um 13:00 zu frühstücken. Dass ich eine Stunde zum „warmwerden“ brauche, in der ich Tee und vielleicht auch eine Tasse Espresso trinke, nehme ich mir heraus.

Dennoch bemerke ich, dass das Aufstehen in der Winterzeit schwerer fällt. Es ist länger dunkel als im Sommer, kühler, die Luft ist anders, der Himmel trüber. Ich habe im Winter ein größeres Schlafbedürfnis und daher komme ich schlechter raus. Ich muss also an der Zeit drehen, zu der ich zu Bett gehe, da bis auf am Samstag meine Aufstehzeit ziemlich fix ist. Mir als Nachteule, die in Studienzeiten auch mal bis zum Sonnenaufgang mit lieben Freunden Chatrollenspiel betrieb und dann bis zum Mittag schlief – oder nach dem Frühstück nach der Disco nach Hause kam, um dann Samstag und/oder Sonntag zu verschlafen, fällt das schwer. Aber ich brauche meinen Schlaf, insbesondere am Sport und an der Arbeit merke ich deutlich, wenn ich zu wenig geschlafen habe.

An der Laune merke ich es auch, allerdings meistens erst, wenn ich auf irgendwelche Dinge ganz anders, viel negativer reagiere als sonst. Schlafmangel fühlt sich an wie eine Verstimmung: Alles wirkt schlechter als normal, man ist reizbarer, nichts scheint zu klappen und man glaubt auch nicht dran. Schönes ist gedämpft, Unschönes wirkt schlimmer. Vor allem mache ich, wenn ich zu wenig geschlafen habe, auch alle Prognosen viel pessimistischer als normal: Klappt eh nicht, wird eh schiefgehen und so weiter.

Und so versuche ich, genug zu schlafen, damit ich die dunkle Zeit trotzdem genießen kann. Advent, Advent, die Tally pennt.

Was der Sport-Diät manchmal fehlt

Sportler brauchen einen Haufen Nährstoffe, Mineralien, Vitamine …

Ich für meinen Teil erledige vieles davon über mein Frühstück. Meistens sind das Leinsamen, Kürbiskerne, Sesamsamen und Sonnenblumenkerne, dazu gepufftes Amaranth, Haferkleie, Heidelbeeren, ein Löffel Magerquark und Reis- oder Haferdrink drüber. Dazu kommt eine halbwegs abwechslungsreiche, wenn auch aus Zeitgründen leider nicht immer frische Kost am Abend. Mittags esse ich meistens nichts.

Ich habe – vor langer Zeit – mal den Spruch gebracht: Eine ausgewogene Sportlerernährung enthält Natrium, Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium und Dumdidumm. Freilich ist das ein Wortspiel mit der Alliteration, bewusst gebrochen mit dem Eisen. Es steckt aber auch eine Menge Wahrheit drin – denn „Dumdidumm“, also auch mal nachlassen, mal sich Ruhe gönnen, Beine hoch legen, Däumchen drehen, nicht gleich die nächste Trainingseinheit dranhängen, das ist auch mal gut und wichtig. Der Körper wird in der Erholung nach dem Training stärker, Superkompensation passiert in der Ruhephase nach dem Trainingsreiz.

Dummerweise ist das „Dumdidumm“ ein recht zeitintensiver Nährstoff. Im Zeit- und Selbstmanagement-Seminar von der Arbeit aus haben wir gelernt, dass zu einem Tages-Zeitplan auch Pufferzonen für unerwartete Dinge oder auch mal kurz ausspannen gehören. Aus aktuellen Anlässen waren die derzeit etwas wenig – viel Sport, viel Arbeit, viel zu tun. Da war für die Puffer und für die Ruhemomente nicht allzu viel Zeit. Das merke ich deutlich – unter anderem daran, dass ich dieses Jahr wieder etwas häufiger Kopfschmerzen habe als das Jahr zuvor, wenn auch lange, lange nicht so viel wie zu den härtesten Pendel-Stress-Zeiten. Dennoch ist das „Dumdidumm“ ein essentieller Mineral- bzw. Nährstoff. Ohne geht es nicht, es gibt keine Substitution, kein Nahrungsergänzungsmittel, keinen Ersatz dafür. Wenn man zu wenig Ruhe bekommt, rächt sich das. Früher oder später.

Es wäre schön, wenn ich mir das nachhaltiger merken könnte und es nicht immer wieder aus der Situation heraus feststellen würde. Im Sport, in der Arbeit, im Privaten. Lustigerweise kriege ich es im Sport noch am besten hin, mal immer wieder ein bisschen „Dumdidumm“ zu mir zu nehmen, wenn es nötig ist oder sogar bevor es nötig ist. In den anderen Bereichen habe ich noch dran zu arbeiten.

Mittagsschlaf

Etwas, das ich sehr selten machen: Ein Mittagsschlaf. Normalerweise bin ich hinterher wesentlich matschiger als zuvor, deswegen versuche ich in der Regel, auch dann erst abends zu schlafen, wenn ich Schlafdefizit angesammelt habe oder mich so fühle, als hätte ich zu wenig geschlafen. Heute war das anders.

Gestern Abend war es – eigentlich – gar nicht so spät. Wo ich früher am Wochenende auch gerne mal bis zwei aufblieb, hat sich das stark reduziert. Es passiert eigentlich nur noch nach längerer Umstellung des Rhythmus‘ im Urlaub oder wenn ich mal ausgehe. Mein Mann und ich wechselten also um Mitternacht vom Sofa ins Bett, ich las noch „eine Runde“ in „Der Schattenkrieg“ von Tom Clancy und dann … las ich noch eine Runde und noch eine. Das Buch hat mich ziemlich in seinem Bann, ich finde es sehr spannend. Bis ich also schlief, war es um eins. Sonntagmorgens aber klingelt um acht, spätestens halb neun der Wecker, denn Sonntagmorgens ist Lauftreff. Mit dieser Zeitspanne – um etwa anderthalb Stunden nach „früher“ versetzt – komme ich unter der Woche aus. Aber ich schlief nicht so gut. Heute Morgen merkte ich schon, dass ich neben der Spur war: Es fehlte einfach Schlaf. Ein oder zwei Mal war ich aus Träumen aufgewacht und das merke ich dann deutlich. Auch beim Laufen mit dem Lauftreff wurde klar, heute bin ich nicht so fit. Freilich, wir liefen immer noch zehn Kilometer gemeinsam, ich hatte noch gut vier Kilometer durch einen Schlenker beim Hin- und Rückweg vom und zum Treffpunkt mehr, und das in einem Schnitt von 5:35 pro Kilometer. Dennoch merkte ich, heute lief es nicht so. Nachdem wir dann spät gefrühstückt hatten, legte ich mich noch einmal ins Bett.

Woran ich merke, dass ein Mittagsschlaf nötig ist: die Laune gleitet recht schnell weg, ins Negative. Geringste Anlässe lassen mich gereizt, traurig oder unsinnig schuldbewusst werden. Das ist nicht schön für mich und nicht schön für mein Umfeld. Vor allem aber merke ich es daran, dass ich mitten am Tag sofort einschlafe, wenn ich ins Bett gehe. Um 13:20 ging ich ins Bett, um 13:36 wachte ich kurz auf, merkte, dass ich fest geschlafen hatte, war aber sofort wieder weg. Jetzt ist es nach halb vier, aber ich bin wieder fit, oder zumindest in der Lage, nicht als schlafdefizitäres Launemonster den Sonntag zu verbringen. Hat sich also gelohnt!

Hoffentlich dauert es eine Weile, bis es wieder mal nötig ist!

Eff-de-de

FdD … das ist eine Abkürzung, die ich zur Zeit gelegentlich benutze. Wie in meinen Statistiken zu sechs Monaten Laufen zu sehen war, befand sich über die Lauferei, die Frühstücksumstellung und dergleichen mein Gewicht im freien Fall, ebenso wie der Körperfettanteil in grober Abschätzung. Der Trend hat sich fortgesetzt:

GewichtOktober.png

Beim Fettanteil habe ich nun wirklich nichts dagegen, aber 63kg sind wirklich die untere Grenze dessen, was ich wiegen möchte. Da die Waage nun auch schon einmal unter 63kg anzeigte, wurde mir immer klarer: So geht das nicht weiter. Da ich aber sehr gerne Sport betreibe, konnte ich kaum am Kalorienverbrauch etwas ändern. Also muss ich jetzt darauf achten, dass ich mehr esse. Kurz: Ich bin in der komfortablen Situation, wo andere FdH („Friss die Hälfte“) machen, sollte ich zumindest bis zum Abfangen meines Gewichts FdD („Friss das Doppelte“) machen. Das hat sich nun auch schon bewährt – innerhalb der Oktoberdaten schwankt das Gewicht nun um 64kg herum, während der Körperfettanteil noch immer eine Tendenz nach unten aufweist. Damit kann ich gut leben – wenn von Oktober auf November die lila Gewichtskurve ausflacht und die gelbe Körperfettanteils-(Abschätzungs)-Kurve weiter absinkt, wäre das genau das, was ich haben möchte. Und bis dahin werde ich zwar weiter darauf achten, WAS ich in mich hineinschaufle, der zweiten Portion aber durchaus nicht abgeneigt sein … bevor’s wieder über die 67kg hochgeht, kann ich ja mit mehr Sport und/oder weniger Essen gegensteuern.

Ich weiß, dass viele Menschen eher das gegenläufige Problem haben – auch deswegen kommt mir meines hier so skurril vor. Nichtsdestotrotz fände ich unter 63kg, gar unter 60kg zu fallen, bei meinen 174cm Körperhöhe schlichtweg indiskutabel.

Abendspaziergang

Ein Abendspaziergang ist eine schöne Sache. Nach dem Tag mit Arbeit oder Freizeit am Rechner, vor dem Fernseher und so weiter, abends bei Licht drinnen, ist es eine schöne Sache, noch einmal frische Luft zu schnappen.

Einen Abendspaziergang haben mein Mann und ich zur Tradition gemacht. Das kam zuerst durch meine Schrittzählerei und weil ich die 8000 Schritte jeden Tag vollmachen wollte. Mittlerweile gehen wir immer auch eine Runde spazieren, auch wenn ich meine Schritte schon voll habe. Nicht unbedingt jeden Abend, aber mindestens viermal, meist eher fünf- bis sechsmal in der Woche.

Mehrere Vorzüge hat das Ganze: Man schnappt frische Luft, die man so im Auto, in der Wohnung, im Büro nicht bekommt. Draußen ist es etwas dunkler als drinnen bei Zimmerbeleuchtung, so dass man müde wird, weil der Körper wegen des gesenkten Lichtlevels Melatonin produziert. Man geht ein paar Schritte, aber nicht schnell – die Bewegung putscht einen nicht auf, macht aber auch ein bisschen müder. Außerdem sieht man die Sterne und unterhält sich ein bisschen, lässt mit einem Wechsel der Umgebung und anderen, ruhigen Gesprächen den Tag ausklingen. Auch das lässt besser schlafen.

So richtig gute statistische Daten, dass ich ruhiger und tiefer schlafe, wenn ich einen solchen Spaziergang gemacht habe, besitze ich noch nicht. Aber ich empfinde den Schlaf seitdem als erholsamer. Ich hoffe, es wird nicht zu schnell zu widerlich kalt, so dass wir noch eine Weile dran festhalten können, ohne uns zu sehr überwinden oder zu dick einpacken zu müssen.

Ein halbes Jahr Laufen

Im März habe ich wieder angefangen zu Laufen. Ich wusste noch nicht richtig, was daraus werden würde, aber ich habe brav alles aufgezeichnet und mal geschaut, was draus wurde. Nach einem halben Jahr und vor Wettkampf Nummer 2 (Baden-Halbmarathon am 17.09.) und Wettkampf Nummer 3 (Köhlbrandbrückenlauf am 03.10.) fühle ich mich reif dafür, eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen.

Schon in der zweiten Augusthälfte habe ich Statistiken immer wieder angeschaut – ich benutze ja Runtastic, um die Dinge aufzuzeichnen, die ich sportlich betreibe. Nun habe ich mir die Arbeit gemacht, die Daten mal in eine Excel-Datei zu übertragen, um Diagramme so zu erstellen, wie ich es gerne hätte. So richtig unerwartet sind die Ergebnisse nicht, aber die Tendenz ist, wie schon einmal gezeigt, überraschend deutlich: Meine Laufstrecke und die beim Laufen verbrachte Zeit stiegen an. Die Laufstrecke pro Aktivität stieg ebenfalls an, schneller wurde ich auch. Wie die meisten Läufer orientiere ich mich vor allem an der Darstellung der Geschwindigkeit, die gemeinhin als „Pace“ bezeichnet wird, also der Zeit, in der ich einen Kilometer zurücklege. Die Pace sank natürlich, da ich schneller wurde. Beim Gewicht sieht es ähnlich aus – wenn man die kurzfristigen Schwankungen herausnimmt, was ich durch monatliche Mittelung realisiert habe, habe ich von im März 76 Kilogramm bei 174 Zentimetern Körperhöhe auf 67 Kilogramm abgenommen – die Kurve sollte aber langsam flacher werden. Einzig bei den Höhenmetern liegt kein „monotones“ Verhalten vor, wie man das mathematisch ausdrücken würde: Im August fiel die zuvor ständig – also „streng monoton“ – steigende Zahl an überwundenen Höhenmetern wieder ab. Das lag allerdings auch daran, dass Laufen in hügeligem bis bergigen Gelände sich im Mai, Juni und Juli ergab, während mein Training im August fast ausschließlich in der überaus flachen Oberrheinischen Tiefebene stattfand.

Da aber ein Bild mehr sagt als 1000 Worte, seht Ihr unten ein paar Diagramme zu meiner Entwicklung über das letzte halbe Jahr. Es sind fünf Bilder – also sagen sie mehr als 5000 Worte …

StreckeDauerAugust17.png

Die Gesamtlaufstrecke pro Monat und die Zeit, die ich beim Laufen dieser Strecke verbracht habe. Natürlich steckt hier auch irgendwie die Geschwindigkeit drin, aber ich finde das Bild an sich interessant, um die Steigerung an reiner Masse zu visualisieren.

AktivitaetenStreckeAugust17.png

Die Gesamtlaufstrecke pro Monat noch einmal, dieses Mal aber in einem Bild mit der Zahl der Aktivitäten – also kurz gefasst: Wie oft war ich Laufen in den Säulen. Das „wie oft“ ist erstaunlich konstant geblieben.

MittlStreckePaceAugust17.png

Jetzt kommen die abgeleiteten Größen: Mittlere Länge einer Laufaktivität, jeweils über einen ganzen Monat gemittelt, und mittlere Pace, ebenso über den gesamten Monat. Die Klarheit dieser Entwicklung hat mich ziemlich verblüfft.

HoehenmeterSteigungAugust17.png

Die Höhenmeter habe ich auch getrackt – hier sieht man die Summe der Höhenmeter monatsweise, dazu eine Pseudo-Steigung: Einfach Höhenmeter durch zurückgelegte Laufstrecke geteilt, für die Monatssummen.

GewichtFettAugust17.png

Zu guter letzt die Entwicklung meines Körpers. Über die Genauigkeit von Körperfettwaagen kann man streiten – ich betrachte den hier gemessenen Fettanteil als eine grobe Tendenz, das Gewicht ist sicherlich exakter gemessen als der Fettanteil. Die Tendenz ist allerdings sehr deutlich – in beiden Werten. Für das Diagramm habe ich Monatsmittelwerte meiner Messungen gebildet – einfaches arithmetisches Mittel. Natürlich macht man dabei einen kleinen Fehler durch die Mittelung einer vielleicht nicht-linearen Tendenz, zugleich verringert man aber auch die Schwankungen, die durch Tagesform, Nahrung, genauen Zeitpunkt der Messung und so weiter nicht ganz vermeidbar sind.

Ich hoffe, die Aufbereitung der Daten ist halbwegs klar geworden – die sehr klaren Tendenzen, die ich sehe, beeindrucken und begeistern mich. Ich werde diese Datei auf jeden Fall weiterführen und schauen, wie es sich weiter entwickelt.