Nun wird es „endlich“ kalt. Ich erzähle zwar immer und gerne, dass die klassischen Wintermonate Januar und Februar sind und dass der März nicht viel weniger sicher kalt und schneeig ist als der Dezember, aber bei Dezember denkt irgendwie doch jeder an Weihnachtsdeko und Schnee. Unerwartet kommt’s auch nicht, dass es nun kalt ist, auch wenn astronomisch der Winter erst Ende kommender Woche beginnt.
Dennoch merke ich nun, das kalt nicht nur kalt bedeutet, sondern noch einen Haufen Nebenbedeutungen hat: Im Zug fahren viele erkältete Menschen mit, das Risiko, sich anzustecken, ist also größer als im Sommer. Zugleich werden Schleimhäute und Haut trocken. Das Mantra der „trockenen Heizungsluft“ geht mir dennoch auf die Nerven. Die Heizung trocknet die Luft nämlich nicht – die kalte Luft draußen hat nur bei Sättigung mit Feuchtigkeit erheblich weniger Wasser in sich gebunden. Heizen wir sie auf, wäre die Fähigkeit, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen, viel größer – Wasser entsteht aber nicht aus dem Nichts. Die relative Luftfeuchtigkeit sinkt also beim Erwärmen. Gleichviel: Kälte und geringe relative Luftfeuchtigkeit im warmen Drinnen bedingen trockene Haut und Schleimhäute. Das nervt, gleichzeitig erhöht es auch wieder das Ansteckungsrisiko für Erkältungen.
Ich hoffe, nicht die dritte Erkältung in dieser Saison einzufangen und freue mich, mich nachher im Warmen und Hellen der Wohnung mit Tee und Decke einzumummeln. Das Klare, Helle des heutigen kalten Tags war zwar schön, aber nun zieht schon wieder nur Dunkel vor dem Fenster der S-Bahn vorbei.
Vielleicht muss ich ja doch akzeptieren, dass es Winter ist.