Blindschleiche am Aufbäumen

Beim Rennen durch den Wald in der Nähe meines Heimatdorfs lag heute – wie das öfter mal der Fall ist, so ein geodreiecklanger Bindfaden mit ganz leicht verdicktem Kopf auf dem Weg. Eine Blindschleiche, glaube ich zumindest. Normal liegen die Biester still und haben wohl mehr Angst vor mir als ich vor ihnen – meiner Schlangenphobie zum Trotz.

Dieses Mal begann das Tier, als es meine Schritte auf dem Boden spüren musste, sich zu winden und den Kopf zu recken. Meine blöde phobie-behaftete Phantasie stellte sich vor, es wolle mich anspringen, vermutlich wollt’s aber nur warnen – oder flüchten, wusste nur nicht, wohin. Bis allerdings die Bewegung abgeschlossen war, war ich längst vorbei – und als ich nochmal über die Schulter sah, war das Tier weg.

Was mich ein bisschen stolz macht: Trotz aller Angst vor Schlangen (und ja, ich weiß, biologisch-streng sind Blindschleichen keine Schlangen) ging der Puls kaum hoch – vier, fünf Schläge die Minute mehr, vielleicht für 30 Sekunden. Dann war wieder Ruhe.

Blau und Grün … und Blau

Der Montagmorgen ist so eine Sache. In der Regel ist viel Verkehr, oftmals sind auch noch irgendwelche Dinge zu tun – so auch bei mir manchmal. Heute fiel es an, ein Rezept zu holen – und dann auch gleich einzulösen. Sowas ist wichtig, kostet aber Zeit.

Jedenfalls präsentierte sich der verkehrsintensive Montagmorgen mit Zwischenstopps von seiner besten Seite: Wolkenloser Himmel, Sonnenschein – angesichts des langsam steigenden Sonnenstandes war es auch super-angenehm, dass die Sonne nicht direkt in die Augen schien. Ein wundervolles Bild: Blauer Himmel, davor grüne Hecken, Bäume und Wiesen. Das macht selbst die Fahrt durch verhältnismäßig langweilige und mir bekannte Landschaft wirklich hübsch.

Weniger hübsch ist allerdings „das andere Blau“ dieses Montags: an drei Stellen blinkte es blau, mindestens eine davon war ein Unfall. Es kann sein, dass auch die anderen Unfälle waren – ich habe nicht so genau hingeschaut, obwohl ich vermutlich die Zeit dazu gehabt hätte, da viele meiner Vorderleute gebremst und wohl geguckt haben. Aber ich gucke nicht. Albträume kriege ich auch anders, wenn ich das will. Die Damen und Herren auf der Strecke, die mit Blaulicht und Absperrband dafür Sorgen, dass Rettungskräfte arbeiten können, Verkehrssünder aus dem Verkehr gezogen werden und so weiter, die betrachte ich als absolut schützenswert! Natürlich fährt man langsam, wenn vor einem auf dem Standstreifen oder einem der Fahrstreifen blaues Blinken signalisiert, dass hier Polizei im Einsatz ist. Vielleicht sind Menschen auf der Straße, und seien es nur die Polizisten, vielleicht fahren die Polizisten langsam auf dem Streifen entlang, um einen Gegenstand von der Fahrbahn zu bergen, der mir sonst gegen die Scheibe oder die Haube geflogen wäre. Aber blaues Blinken auf der Gegenfahrbahn, und dann noch auf dem Standstreifen? Muss man da auf 40km/h oder weniger runterbremsen? Ist das Gucken so wichtig? Passend dazu wurde – eher skeptisch – die „Gafferwand“ im Radio heute vorgestellt. Ich finde das eine Superidee. Im Interesse der Rettungskräfte, der Opfer, der Polizisten und im Interesse des Verkehrsflusses!

Aber bevor ich mich aufrege, denke ich lieber an die wundervollen Bilder von grünen Hecken und Bäumen vor blauem Himmel. Frühling! Schööön!