Draußen regnet es. Nicht sehr, aber doch. Heute habe ich unser Auto für einen Außendienst gebraucht, ausgerechnet an einem Tag, an dem solches Wetter ist und mein Mann so nicht die Möglichkeit hat, vom Ebike zur Arbeit auf das Auto auszuweichen. Der Himmel ist grau, es ist kühl, und ich merke, dass ich erschöpft bin.
An solchen Tagen, gerade wenn man schon den Frühling gespürt hat, fühlt sich diese kühle, graue Wettertristesse und dass man dabei trotzdem den Alltag bewältigen muss, irgendwie unerträglich an.
Ich war schon deutlich tiefer in diesem Gefühl drin. Ich weiß, dass ich in Sachen Stimmung, Laune und auch Gesamtsituation auf hohem Niveau jammere. Erschöpfungssyndrom ist’s nicht, das ist anders, Depression auch nicht. Ersteres kenne ich aus eigener Erfahrung, letzteres kenne ich nur ansatzweise selbst, aber eben auch von Freunden.
An solchen Tagen, wenn es einen anfällt, habe ich dem Gefühl einen Namen gegeben: „Zuhause sitzen und sich wünschen, zu hause zu sein.“
Ganz analog dazu meint eine Freundin in solchen Situationen manchmal: „Ich will auf den Arm!“
Es ist dieses Gefühl, dass doch jemand da sein muss, der es richtet, einen tröstet, einem sagt, dass es nicht so schlimm ist. Jemand mit der tröstenden Autorität von Eltern. Aber da ist keiner. Ich bin ein erwachsener Mensch, auch wenn ich mich nicht immer so benehme und fühle. Ich ziehe mich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf, wie Münchhausen. Ich kann das. Wie schön wär’s aber, es manchmal nicht zu müssen. Zum Glück gibt es Freunde, Ehepartner, Familie, die einem helfen können. Aber das Verhältnis „Eltern zu Kind/Jugendlichem“ ist weg. Ein Glück für die Eltern. Diese Verantwortung ist heftig!