Meta-Minecraft

2018-09-05 23.37.36

Wie Ihr wisst, ist Lego mein Ding – und Minecraft habe ich schon öfter als virtuelles Lego mit Crafting und etwas verrückter Technik bezeichnet. Da ich in Minecraft einen für andere etwas unübersichtlichen Baustil pflege, bin ich nun am Zeichnen von Plänen.

Ein erster Anlauf auf einen Teil der Stockwerke des Zentralturms meines „Instituts für industrielle Automatisierung“ (IiA) habe ich hier mal abfotografiert. Leider ist die Anordnung von Service-Schächten und Zentralturm zu komplex, um sie im ersten Anlauf schon in einer solche isometrische Ansicht einzubauen, aber immerhin – so ganz schlecht sieht’s nicht aus, finde ich.

Urlaub!

Ab dem heutigen Tage habe ich Urlaub und fahre auch schon weg: Auf das Amphi-Festival, zu Freunden nach Bochum, Amsterdam, an die Unterelbe und nach Mönchengladbach. Ob ich aus dem Urlaub bloggen werde, weiß ich noch nicht so genau – im Grunde habe ich allerdings vor, im Moment zu leben. Da KANN bloggen dazugehören, muss es aber nicht.

Allerdings habe ich schon den einen oder anderen kleinen Beitrag vorbereitet und zur Veröffentlichung während meines Urlaubes geplant. Ob diese Vorbereitung allerdings die zwei Wochen ganz füllen wird, bis ich wieder zuhause bin und den Rest meiner freien Zeit auf Terrassien verbringe, steht in den Sternen. Ich freue mich schon sehr auf diese Reise, habe einen Ablaufplan in einer wasserfesten Hülle dabei, damit ich auch nie verwirrt bin, selbst wenn mein Handy mal leer sein sollte. Zwar sind Amsterdam und Hamburg (das ja von der Unterelbe gut erreichbar ist) durchaus auch als Orte lohnenswerte Ziele, aber ich freue mich noch mehr auf die Menschen: Freunde, die ich treffen werde, wieder, manche liebgewonnene „virtuelle“ Bekanntschaften das erste Mal real. So ein bisschen „Verkehr“ ist auch dabei: Wir werden über den Abschlussdeich des Ijsselmeeres fahren und meiner Autobahnsammlung ein oder zwei neue Einträge bescheren.

In den letzten Jahren ist in mir eine Überzeugung gewachsen: Ich sollte Menschen, Freunde besuchen, wenn ich Urlaub mache, nicht Orte. Klar, auch schöne Orte sind wunderbare Ziele, aber gute Gespräche, Freunde, Menschen geben mir einfach mehr. Genau das setze ich die letzten paar Urlaube und auch diesen um. Und es fühlt sich gut an!

Wie Autofahren doch wieder Spaß macht

Als Pendlerin muss man ja schon eine gewisse Freude am Autofahren entwickeln – oder eine gute Portion Leidensfähigkeit bis hin zum Masochismus haben. Mein Zugang zum Pendeln und es Überleben besteht ja in erster Linie in Musik und meiner Phantasie. Das funktioniert aber nur dann richtig gut, wenn die Straße nicht ZU verstaut ist und man nicht zu sehr unter Termindruck steht beim Fahren. In dem Moment, in dem rechtzeitiges Losfahren zunehmend weniger zum rechtzeitigen Ankommen führt, werden die Methoden ineffizient, weil die Gedanken sich unproduktiv mit dem Zuspätkommen und dem Fahren oder eher dem Nichtfahren befassen.

Am ablaufenden Wochenende habe ich allerdings wieder ein bisschen Energie getankt: Auf dem Fahrersitz sitzend, aber eben bei freiem Verkehr und nicht allzulangen Strecken. Beim Fahren zu schönen Ereignissen, die nichts mit Pflicht zu tun haben und an deren Ziel auch eine Abweichung vom Plan mich nicht aus der Ruhe bringen kann. Vor allem aber auch Fahrten mit angenehmer Gesellschaft zwischendrin: zweimal war es mein Mann, der neben mir saß und für Unterhaltungen zur Verfügung stand. Ein Mitfahrer sieht auch immer live, wenn man eben doch mal das Gespräch unterbrechen muss – denn die Windschutzscheibe vor dem Beifahrer ist ja immer noch dieselbe wie die vor dem Fahrer. Freilich, hin und wieder sieht man die Welt und den Verkehr verschieden, aber der Beifahrer, der ja über das Steuer und das Gaspedal keine Kontrolle hat, ist meist noch deutlich mehr auf Sicherheit und dahingehendes Zurücktransferieren der Aufmerksamkeit auf den Verkehr fixiert als man selbst mit seiner Pendler-Arroganz. Ach, genau, auf der Heimfahrt von der Party am Samstagabend war es auch eine sehr nette, weitere Party-Besucherin, die zumindest die erste Hälfte meiner Heimfahrt in tiefster Nacht neben mir saß und eine sehr, sehr angenehme Gesprächspartnerin war.

Für meine Pendelstrecke sehe ich da zwar keine Konsequenzen, aber ich muss eben auch sagen, dass ich das gelegentliche Mitfahren einer ehemaligen Kollegin und sehr geschätzten Freundin durchaus vermisse.

Kurz und gut: bei freier Fahrt und netter Gesellschaft – und bei tollen Zielen, ja, da macht Autofahren Spaß. Als Pendlerin muss man sich das manchmal wieder vor Augen führen. Man vergisst es so leicht auf der verstauten A8.

Trek Monday … zehn Jahre

Science Fiction. Unendliche Phantasie. Wir schrieben das Jahr 2007. Eine Doktorandin am KIT, damals noch Universität bzw. Forschungszentrum Karlsruhe und begeisterter Trekkie fand einen Verbündeten und erschuf, zunächst im „Casa Noctis“ in Karlsruhe, einen regelmäßigen Star-Trek-DVD-Abend. Zunächst hieß das Ganze nicht „Trek Monday“, es fand zu Anfang auch nicht an einem Montag statt. Mit wechselnder Crew, Ortswechseln und manchem Aussetzer, mancher Veränderung, hat das Ganze bis heute überlebt. Sie fliegt noch immer, auf ihrer nunmehr zehnjährigen Forschungsreise durch die Welten der Science Fiction und Space Operas … das Raumschiff „USS Trek Monday“, mittlerweile der dritte Refit … sozusagen NCC-76467-C USS Trek Monday.

These are the voyages … 

Besonders freut mich, dass ich über den Trek Monday so viele Weggefährten – meine Crew – gefunden, besser kennengelernt oder mit ihnen den Kontakt gehalten habe. Freilich, die Dinge haben sich verändert. Vom ursprünglichen „Starring“ sind nur noch zwei dabei – die Frau Captain (meine Wenigkeit) und der erste Offizier, dazugestoßen Mitte der zweiten Staffel beim ersten Durchgang „The Next Generation“. Ich kann hier nicht alle erfassen, die uns auf dem Weg begleitet haben, aber es waren viele – wechselnder „Main Cast“, viele „Recurring Characters“ … Counselor Lena ist zu erwähnen, mittlerweile leider nicht mehr Teil der Crew, aber ohne sie hätten wir unser Schiff wohl nicht durch die ersten Ionenstürme bekommen. Natürlich ist da auch Bernd, sozusagen der Admiral, unter dessen Ägide das erste Schiff der Serie „Trek Monday“ vom Stapel lief. Später dann entwickelten sich die Dinge weiter – Hendrik schloss sich der Crew an, rekrutierte immer wieder neue Mitglieder, die zum Teil bis heute Teil des „Regular Cast“ sind. Den „Regular Cast“ verlassen hat mittlerweile Nina, die auch über mehrere Refits des Raumschiffs „Trek Monday“ bei uns war. Und dann ist da die aktuelle Crew … doch dazu am Schluss noch ein paar Worte.

Welche Welten haben wir durchreist? Das habe ich zwar vor drei Jahren schon einmal erwähnt, aber zum „Zehnten“ ist’s vielleicht nicht schlecht, noch einmal das Missionslog abzuspielen:

  • Star Trek: The Next Generation (2x)
  • Star Trek: Deep Space Nine (2x, zweites Mal läuft noch)
  • Star Trek: Voyager
  • Star Trek: The Original Series
  • Star Trek: Enterprise
  • Babylon 5
  • Firefly
  • Space: Above And Beyond
  • Space Rangers: Fort Hope
  • Raumpatrouille
  • … und die Filme: The Motion Picture, The Wrath Of Khan, The Search For Spock, The Voyage Home, The Final Frontier, The Undiscovered Country, Generations, First Contact, Insurrection und Nemesis.
  • Ferner ein paar kleine Intermezzi (unter anderem jener denkwürdige Abend, an dem wir sozusagen das Holodeck anwarfen und „Tango And Cash“ anschauten).

Das eine oder andere Trek Special fand ebenfalls statt, manchmal am aktuellen Ort des Trek Monday, nur an anderen Tagen, manchmal auch Gastspiele, vor allem bei unserer Frau Counselor.

Zehn Jahre! Man glaubt es kaum, dass ein regelmäßiger DVD-Abend so lange hält. Aber es hat geklappt, mit Höhen und Tiefen, mit Veränderungen. Nur durch Veränderung kann etwas so lange existieren, frei nach Herbert Grönemeyer: „Bleibt alles anders.“

Zu guter letzt dann noch sozusagen der Vorspann:

Science Fiction Unendliche Serien. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Trek Monday, das viele Lichtjahre vom Alltag entfernt unterwegs ist, um neue Geschichten zu entdecken, Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu erhalten. Der Trek Monday ist dabei so lange unterwegs, wie es ihm nie jemand zugetraut hätte.

Starring: Talianna als Frau Captain, Holger als erster Offizier.

Also Starring: Manuel, Nils, Sylvia, Michael, Christian, Sebastian, Eva, Carmen, Stefan, Holger, Wenzel und Evelyn.

Executive Producers: Talianna und Holger.

Und wie immer geht es um 19:45 los. Wie jeden Montag. Mehr oder minder unverändert seit zehn Jahren. Genau jetzt. An dieser Stelle darf sich jeder den Schlussakkord des Intros von Star Trek: The Next Generation vorstellen … und mir kommen die Tränen.

Freiraum

Es gehört zum Leben einer Pendlerin, wesentlich weniger zuhause zu sein als der Partner, auch wenn dieser natürlich auch arbeitet. Zu den im besten Fall zwei Stunden zusätzlich unterwegs pro Tag kommt bei uns noch, dass mein Mann eine geringere wöchentliche Arbeitszeit hat als ich. Außerdem bin ich am Wochenende diejenige, die mehr auf Achse ist – Teezeremonie-Kurs, früher öfter mal in der Disco, Superbowl-Schauen bei Freunden, vor kurzem nun die Faschingsumzüge …

Kurz und gut: Wenn ich daheim bin, ist mein Mann auch daheim. Das ist schön, denn wir können Zeit zusammen verbringen, für mich bin ich ja auf meinen Ausflügen – und beschränkt funktioniert das mit dem „für mich Sein“ und „über mich Nachdenken“ auch am Steuer. Aber unsere Kommando-Zentrale (manchmal auch als Wohnzimmer bezeichnet) beinhaltet beider Schreibtische und das Sofa, insofern finden die meisten Dinge mit Rechner, die man bei uns machen kann, in Beisein des anderen statt, sofern dieser da ist. Meistens ist das gar kein Problem, aber – ganz selten will man auch mal allein im Zimmer sein, und das war für mich die letzte Zeit nicht drin. Wahrscheinlich wäre das nach den siebeneinhalb Jahren, die wir nun zusammenleben, noch immer nicht aufgekommen. Aber es gab eine Situation, die die Sache verschärft hat: Die letzten beiden Urlaube, die ich für „bin mal allein daheim“ genommen habe, war mein Mann jeweils krank. Sprich, er lag auf dem Sofa – Erkältungen treffen ihn immer mit dem Husten sehr stark, und es ist eine Mischung aus seinem Leiden und meinem Mitleiden, die damit natürlich das „nicht allein“ noch etwas schwieriger macht als ohnehin, wenn man sich eigentlich auf „bin mal allein“ eingestellt hat.

An dieser Stelle habe ich dann von einem Freund gesagt bekommen: „Jetzt spring‘ endlich über Deinen Schatten und richte Dir im Gästezimmer einen ‚Arbeitsplatz‘ zum Schreiben, Chatten und Zocken ein!“ Und genau das haben wir getan. Mein Mann hat sich sehr engagiert, mir einen Rechner zusammenzubauen, mit dem ich an meinem neuen Platz spielen kann, dann haben wir nach Leerrohren gesucht und Netzwerk in das Gästezimmer gelegt und siehe da, nun habe ich einen Rückzugsort, genau in dem Raum, in dem auch meine Tee-Ecke ist.

Das Lustige daran ist, dass ich nun den Bereich fast nicht genutzt habe bis jetzt. Freilich, er besteht erst seit vergangenem Wochenende, aber ich habe auch das Gefühl, dass allein die Möglichkeit und gelegentlich mal einen Samstagvormittag dort Sitzen genügt. Dafür einen zweiten Rechner dort stehen zu haben fühlt sich fast wie Verschwendung an, aber eine Rückzugsoase zu haben, um sie zu wissen und sie deswegen spärlich zu nutzen ist – ganz ehrlich – den zugegebenermaßen nicht geringen Aufwand für einen spärlich genutzten Platz wert gewesen. Es ist allein die Möglichkeit, einfach mal die Tür hinter sich zuzumachen und trotzdem all die Möglichkeiten meines Schreibtisches zu haben, zugleich aber nicht auf das gemeinsam nebeneinander am Rechner Sitzen verzichten zu müssen.

Wednesday Night Fever

Komischer Titel, ich gebe es zu.

Wednesday Night Fever ist allerdings derzeit ein nicht unbeträchtlicher Teil meiner Freizeitgestaltung. Es handelt sich dabei um die Gilde, die drei Freunde und ich für unser Mittwochabendliches Spiel in Guild Wars 2 gegründet haben. Inzwischen sind wir wieder eher zu dritt unterwegs, und ich halte in meinen Versuchen in WvW und PvE ohne meine Gildenkameraden die Flagge von Wednesday Night Fever hoch. Gelegentlich sind wir auch mal zu zweit unterwegs, wenn’s nicht Mittwoch ist.

Stellen sich nun zwei Fragen: Was ist Guild Wars 2 und warum spielt sie das? Und als zweites: Warum zum Henker „Wednesday Night Fever“?

Die erste Frage ist so einfach wie komplex. Nämlich beides sehr: Guild Wars 2 ist ein Online-Rollenspiel, und es vereint ein sehr hübsches Äußeres, eine riesige Fülle von sehr unterschiedlichen Spielinhalten und einem vernünftigen Balancing, das selbst Spieler-gegen-Spieler-Gefechte, die mir damals Aion vergällt hatten, für mich sehr attraktiv macht.

Die zweite Frage – nun, wie in den meisten dieser Spiele gibt es auch in Guild Wars 2 ein Tanz-Emote. Die bei Erstellung des Charakters zusammengeklickte Spielfigur führt dann die eine oder andere Tanzbewegung aus und das ist für alle anderen auch sichtbar, die über das Netz mit einem zusammen spielen oder auch nur zufällig in der virtuellen Gegend sind. Und genau das tat die Elementarmagierin meines Mannes nun, als wir noch recht frisch in Guild Wars 2 waren. Die Gruppe als solche war schon von Spiel zu Spiel nomadisiert. Und da wir immer Mittwochs zusammen spielen, egal, was wir sonst noch so im Spiel tun, und da wir nun das Tanz-Emote vor uns hatten … war der Name geboren: Wednesday Night Fever, kurz WNF. Wir sind natürlich nicht viele – weil wir eben eine kleine Gruppe von gelegentlichen Spielern sind, sogenannten „Casuals“. Aber ich steh‘ TOTAL auf unseren Gildennamen und trage ihn stolz im Spieler-gegen-Umgebung (Player vs Environment, PvE) und Welt gegen Welt (WvW) durch die Gegend, einfach, weil er schrecklich cool ist.