[KuK] Feiertag

Baden-Württemberg an einem Samstag. Eine Bloggerin war bis zum späten Freitagabend auf einer Dienstreise in Nordrhein-Westfalen. Nun will sie neue Espresso-Bohnen von der lokalen Rösterei kaufen – und spaziert mit ihrem Mann quer durch das Dorf.

Doch die Rösterei hat zu, es hängt auch kein Zettel draußen. Der Mann wundert sich. Sie nimmt es einfach hin. „Müssen wir halt die Bohnen nachher beim Einkaufen mitnehmen.“ Er nickt. Sie gehen wieder nach Hause, aber da sie schon angezogen sind, überlegen sie, gleich einkaufen zu gehen. Doch dem Mann lässt es keine Ruhe, dass die Rösterei einfach zu hatte …

Und er findet es heraus. „Die Öffnungszeiten können an Feiertagen wie zum Beispiel Heilige drei Könige abweichen … “ Heilige drei Könige! Feiertag … alles zu. Man könnte nach Frankreich oder Rheinland-Pfalz zum Einkaufen fahren. Aber in Baden-Württemberg geht da nichts. Reingefallen!

Stau-Marathon

Als ich am Wochenende zu meinem Gildentreffen nach Hessisch Lichtenau und später dann weiter nach Hamburg fuhr, zeigte sich einmal mehr, dass beginnende Herbstferien, Feiertage und dergleichen die Autobahnen stark füllen:

Die A5 von war zwischen Frankfurt und dem Kirchheimer bzw. dem Hattenbacher Dreieck zuerst mit fünf verschiedenen Staus behaftet, die sich dann in zunehmendem Maße miteinander vereinigten und zu nur noch zweien mit je knapp einer Stunde Zeitverlust wurden. Als ich dann nach dem Treffen weiter nach Hamburg fuhr, gab es bei Hannover einen sich schlagartig entwickelnden Stau mit 48 Minuten Verzögerung – allerdings konnte ich diesen umgehen. Der Stau war auf der A7, ich fuhr bei Hannover auf die A2 und über die A352 wieder zurück zur A7. Ein wenig getrollt fühlte ich mich dann, als sich bis zu diesem Zeitpunkt – gegenüber freier A7 waren das ungefähr 20 Minuten mehr – der Stau auf der A7 schon wieder fast völlig aufgelöst hatte. Bestehen blieb allerdings die Störung zwischen dem Rasthof Allertal und dem Dreieck Walsrode, der mit der Baustelle zwischen dem Dreieck Walsrode und Bad Fallingbostel zusammenhing und wohl noch für eine ganze Weile den Verkehr auf der A7 beschäftigen wird.

Allerdings muss ich sagen, dass es Leute, die zu etwas anderen Zeiten losgefahren waren – durch Kopfschmerzen, die wohl mit einem recht früh die Erkältung wieder mit auf die Arbeit nehmen zusammenhingen, verschob sich am vergangenen Wochenende alles ein bisschen, so dass ich wohl die allerschlimmsten Situationen gar nicht mitbekommen habe. Es ist ja auch tatsächlich so: Egal, ob man es eilig hat oder nicht, der Stau ist nicht schneller durchfahren, wenn man sich aufregt oder wild Fahrstreifen wechselt. Ruhig zurücklehnen, gute Musik hören und niemanden bedrängeln bringt meistens mehr, zumal die meisten einen umgebenden Fahrer ja genauso viel oder wenig für die Verzögerung können wie man selbst.

Wednesday Afternoon Highway Brawl

Heute Abend hat es absolut keinen Spaß gemacht, nach Hause zu fahren. Nicht nur, dass vor dem Feiertag mit verlängertem Wochenende – erwartungsgemäß – die Hölle los war auf der Autobahn. Es erwies sich mal wieder, dass der Autofahrer des Autofahrers … ähm … Wolf ist. Ihr wisst schon, Sprichwort und so.

Jedenfalls gab es wieder diverse „Argh!“- und „WTF“-Begegnungen auf der Autobahn. Es wird auch in letzter Zeit zur Gewohnheit, dass die Strecke von Leonberg West bis nach Rutesheim bei Tempo 60km/h zurückgelegt wird, weil die LKW für 2km/h schneller ausscheren – und keiner kann hinter einem LKW herfahren. Dafür wird dann der Verkehr auf der linken Spur durch spitzes Herausziehen aufgehalten, sich verschaltet und oft schaffen es die PKW-Fahrer nach dem Verschalten nicht, vor dem Ende der Steigung wieder mehr als 5km/h schneller zu werden als die LKW. Wenn ich halbwegs gut drauf bin, ziehe ich rechts rüber und fahre im Tempo der LKW mit hinreichendem Abstand ganz gemütlich hinterher. Schneller bin ich links eh nicht, und wieso dann den Stress antun?

Jedenfalls freue ich mich, aus dem Gewühl raus zu sein. Zuhause, müde, aber mit Aussicht auf vier freie Tage am Stück fühle ich mich nur noch halb so genervt von der Autobahn und ihren diversen Baustellen und all den Fahrern, die gar nicht merken, dass sie in ihrem Egoismus nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst das Pendeln zur Hölle machen. Ich sage nicht, dass unsere Autobahnen unterbelastet sind – im Gegenteil, der Verkehr steigt mehr und mehr an. Aber was ich sage: Mit etwas Vernunft, etwas weniger Egoismus, würde das alles flüssiger Laufen. Für alle. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens!