Entwicklung

Eins vorweg! Wir sprechen hier nicht über die Mumien-Begräbnisriten Tolkien‘scher Baummenschen.

Seit ich im Juli und August mit zuerst Covid-19 und dann gebrochenem Finger auf der Nase lag, hat sich in meiner Sport-Dokumentation einiges getan. Nach der Borreliose im Herbst 2021 hatte ich sinnvolle Kräftigung, Stretching, meditativ-entspannend-kräftigende Dinge wie Yoga und autogenes Training sowie Balance-(Board)-Training eher quick‘n‘dirty eingebaut. Als ich dann etwas mehr Zeit zum Nachdenken hatte, weil Radfahren mit Schiene nicht und Laufen nur eingeschränkt ging, evaluierte ich die Quick‘n‘Dirtiness der Implementierung vieler Dinge und war bestürzt.

Bei der Bestandsaufnahme wurde mir klar, dass ich die Zuordnung von Werten von Aktivitäten zu Sportart und Monat auf drei verschiedene Arten machte, ohne ersichtlichen Grund. Die Werte „gleicher Art“ waren beim Radfahren, Schwimmen und Laufen auf drei unterschiedliche Weisen sortiert. Dazu wollte ich meine Krankzeiten erfassen und damit meine Jahres-Kilometer- und Jahres-Zeitziele abstufen, also ein neues Feature einbauen. Das erforderte Planung, um all die „hab‘n neuen Wert, fummel‘n mal rein“-Aktionen auszubügeln. Damals etablierte ich eine neue Herangehensweise an Wartung und Erweiterung meiner Sport-Tagebuch-Datei.

Ich spaltete mich auf in:

  • Nutzsie: Talianna, die Sport treibt und ihren Sport dokumentiert, Leistungsschätzer und Trainingsplanfortschritt ablesen will, aber nicht an den Formeln herumschreibt.
  • Wissenschaftlsie: Talianna, die sich Leistungsschätzer überlegt, Theorie zu Sport liest, Modelle erstellt und Ideen hat.
  • Plansie: Talianna, die die Befürfnisse der Nutzsie und die Ideen der Wissenschaftlsie in konkrete Features und Strukturen übersetzt, die in der Sport-Tagebuch-Excel-Datei vorkommen bzw. die die Datei kann.
  • Umsetzsie: Talianna, die den Kram in Excel hackt.

Natürlich gibt es Interfaces zwischen den vier Flavours meinerselbst. Erfahrungen von Nutzsie und Ideen von Wissenschaftlsie (jeweils in Gedanken oder auf Fresszetteln) konkretisiert Plansie, meist strukturiert in Überschriften und Bullets auf kariertem Papier. Umsetzsie baut das dann in die Datei ein, ggf. mit Rückmeldung an Plansie, was nicht oder nur anders oder anders leichter geht.

Für die ganz große Modifikation war diese Herangehensweise unerlässlich. Aber ich hätte fast wetten können, dass ich‘s wieder quick‘n‘dirty mache, wenn‘s kleine Ergänzungen sind.

Wette verloren! Inzwischen arbeite ich Überarbeitungen der Sport-Excel für meinen Ehewolf ähnlich ab, nur dass da ein Nutzer dran hängt und keine Nutzsie. Für meine eigenen Weiterentwicklungen und Wartungen gehe ich zumindest jetzt zum Jahreswechsel wieder genauso vor. Das Bild oben zeigt Plansies Vorgehen.

Yay!

[KuK] Läuft…

Entwicklung meiner Wettkampfleistungen über die Zeit.

Es kommen wieder Wettkämpfe – wie man sieht. Mit dem Rißnertlauf, der Badischen Meile und dem Dämmermarathon bin ich dieses Jahr wieder drei Wettkämpfe gelaufen. Da mich interessiert, wie sich meine Leistung über die Zeit entwickelt, aber meine Wettkampfdistanzen sehr differieren (5, knapp 9, 10, 12, 15, 20 Kilometer sowie Halb- und voller Marathon) und entsprechend auch das Tempo sehr unterschiedlich ist, musste ich mir was ausdenken. Also habe ich an meine persönlichen Bestleistungen Modellkurven angefittet (eine Parabel und eine Exponentialfunktion). Was besser passt, bewerte ich über die Summe der quadratischen Abweichungen („Chi-Quadrat“) bei der Anpassung. Mit dieser Kurve rechne ich dann meine Wettkampf-Geschwindigkeit auf das um, was ich wohl bei einem Zehner gelaufen wäre… und stelle damit Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Distanzen her.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mit einem Rechenmodell mache ich aus jedem Wettkampf ein „Was wäre, wenn’s ein Zehner gewesen wäre.“ Diese geschätzten Tempowerte für Zehner (bei gelaufenen Zehnern sind’s natürlich exakte Werte) trage ich dann über die Zeit auf… und heraus kommt das oben gezeigte Bild.

Bis auf den einen doppelt virtuellen Zehner im Jahr 2020 bin ich also mit meinen Wettkämpfen in der Saison 2022 bisher sehr gut dabei, (fast) besser als je zuvor.

Entwicklung

Ich habe mal wieder diesen Moment, wo ich zurückschaue. Denn oft ist es ja so: Man denkt, still zu stehen, nicht voranzukommen. Und dann dreht man sich um und sieht die Fußstapfen des Weges, den man bis zum aktuellen Standort gekommen ist. So ging es mir heute. Der Nachbar und die Nachbarstochter waren auf der Straße und die junge Dame radelte etwas skeptisch mit ihrem Fahrrad durch die Gegend. Der Nachbar selbst schraubte dann wieder an ihrem Sattel herum, er hatte einen Sechskant-Schlüssel in der Hand. Ich guckte einen Moment, während ich die Gepäcktaschen und den Hänger (Codename „Greyhound“) an meinem „Red Flash“ befestigte. Offenbar hatte sie eine neuen, komfortableren Sattel bekommen und experimentierte damit herum. Er stellte den Sattel nach eigener Aussage schon das vierte Mal weiter runter.

Dann philosophierten wir ein bisschen über Beinlänge, Sattelhöhe, ergonomische Sitzposition und darüber, die Füße beim Radeln auf den Boden zu kriegen. Schließlich probierte sie es nochmal, dann meinte sie, nun spüre sie es in den Knien. Ich ging in die Hocke und schaute mir die Kurbel an – eine 175er Alivio-Kurbel, allerdings eine alte, die noch nicht auf einer Hollowtech II Nabe sitzt. Dann stand ich auf und verglich ihre Beinlänge mit meiner. Schließlich brachte ich auf, dass man vielleicht über die Zeit mal mit kürzeren Kurbeln versuchen könnte – meine 175er am „Red Flash“ sind zwar für mich noch okay, aber ich bin deutlich größer als die junge Nachbarin… und somit erklärte ich, dass ich zwar eine 172,5er Ultegra-Kurbel links übrig habe, aber leider ist das halt eine für Hollowtech II Innenlager, und somit nicht kompatibel zum Austesten – eine rechte Kurbel hätte ja immer noch gefehlt. Schließlich erklärte ich noch, dass man eine Kurbel so lang wie möglich und so kurz wie nötig wählen solle – längerer Kurbelarm gibt besseres Drehmoment, zu lange Kurbel belastet die Knie.

Vermutlich habe ich nur Ideen geliefert, wonach die Nachbarn suchen können, um das Problem zu lösen. Aber mich brachte es zum Nachdenken:

Im November 2019 bekam ich von meinem Schwiegervater den „Silver Surfer“, ein Alu-Mountainbike geschenkt. Ich hatte erst Probleme zu fahren, dann lernte ich ein bisschen mehr. Dann versuchte ich, die verstellte Schaltung neu einzustellen, schaffte es, aber machte einen Fehler, so dass mir die Kette runtersprang. Auch das kriegte ich wieder auf die Reihe. Dann lernte ich ein bisschen was über Einstellung der Schalt- und Bremszüge, schließlich im Juni 2020 kaufte ich mir den „Green Scooter Killer“. Zuerst fiel mir die Technik der Räder noch schwer, aber inzwischen habe ich eine Leistungsmesserkurbel links montiert – sogar zweimal. Ich weiß ein bisschen was über Innenlager-Standards bei Shimano-Kurbeln, habe meinem Mann die Scheibenbremsen gewartet und meine Ultegra-Felgenbremsen repariert. Ich fürchte mich ein bisschen vor der Montage, bin aber zuversichtlich, eine rechte Leistungsmesserkurbel und ein neues Innenlager montieren zu können, sobald die Kurbel für den Green Scooter Killer da ist – außerdem habe ich am Lenker Zeitfahr-Extensions montiert.

In anderthalb Jahren bin ich von einer, die kein Rad fährt, zu einer geworden, die teils ihre Räder schon selbst wartet – und zumindest bis zu einem gewissen Grad auch anderen dabei helfen kann. Irgendwie komme ich nicht drum herum, auf meine Fußstapfen (oder eher Reifenspuren) der letzten 18 Monate Radfahren zu schauen und zu denken: „Is’n Ding!“

Was vor einem Jahr noch unmöglich erschien…

Im August 2017 war ich unglücklich über das Pendeln nach Stuttgart und wollte an einem Ort näher an zuhause arbeiten. Aber meine Initiativen dafür trugen (noch) keine Früchte, was mich frustrierte. Ich bereitete Halbmarathon vor und fragte mich, welche Zeit ich schaffen könnte – an Marathon dachte ich nicht. Als sich im August abzeichnete, dass ich über 200km in einem Monat laufen würde, rechnete ich aus, dass ich für 300km in einem Monat 70km in der Woche laufen müsste und sagte mir: „Niemals schaffst Du das!“

Nun arbeite ich weniger als 20km von zuhause, pendle mit der Straßenbahn, bereite Marathon vor und bin seit letzten August zweimal Halbmarathon gelaufen. Im August stehen bereits 301,5km auf dem Laufkonto.

Was ein wilder Ritt!

Ein Riesenkompliment

Am gestrigen Abend war bei uns daheim mal wieder der Trek Monday, wie jeden Montag. Eine Freundin von mir kam mit ihrem Freund das erste Mal seit einer Weile wieder – die beiden sind vielbeschäftigt und so hatte es für die beiden ein paar Mal in Folge nicht gereicht.

Wie es so oft ist, standen wir vor Beginn der Folgen zuerst noch in der Küche – ich war gerade mit dem Anziehen fertig geworden, nachdem ich nach zwanzig Minuten auf dem Laufband verbracht hatte, zwischen Heimkehr von der Arbeit und DVD-Abend, zudem hatte ich noch unser Essen im Ofen. Wir unterhielten uns ein bisschen und sprachen über alles Mögliche, dabei kam auch das Gespräch darauf, dass wir ein Laufband haben – das hatten die Freunde noch nicht gesehen gehabt und so war’s ein Thema. Dann sprach ich meine Entwicklung der letzten Monate an – und zeigte die Bauchmuskeln unter dem Shirt. Meine Freundin erklärte, ihr sei durchaus meine schlankere Linie aufgefallen, sie habe gedacht, ich trüge ein Korsett. Das kommt durchaus auch an einem Wochentagsabend, wenn ich wirklich mal Lust drauf habe, manchmal vor und schmeichelt meiner Linie – fühlt sich auch gut an. Aber dieses Mal war es nicht so. Dass die Wirkung eines schnürenden Kleidungsstück unterstellt wurde, wo ich bei meiner Linie gar nicht gemogelt hatte, das hat mich schon unglaublich gefreut.

Wenn ich meine Diagramme anschaue, die ich Ende Dezember mal wieder vorzuzeigen beabsichtige, kann man durchaus sehen, dass da eine enorme Entwicklung da war – in Laufstrecken und Laufgeschwindigkeit, aber auch in Gewicht und Körperfett. Aber von außen diese Entwicklung der Linie bescheinigt zu bekommen, eben dass die Taille ausgeprägter ist, ich schlanker bin und dabei die gewünschte Form nicht nur in schmaler erhalten, sondern sogar stärker ausgeprägt wurde, das ist schon großartig. Ich bin sehr gespannt, wie sich das weiter entwickelt – nächstes Jahr soll es ja in Richtung Halbmarathon im Frühjahr und Marathon im Herbst gehen, Rumpfstabis und sonstiges Muskeltraining wird dabei ebenfalls beibehalten – wie eben im ablaufenden Jahr, sofern die Zeit es zulässt, nur mehr vom Gleichen. Da bin ich sehr gespannt – eine Comic-Superheldinnen-Bauchmuskelpartie, dazu adrett, aber nicht comichaft überzogene Hüfte und Brust, das fänd‘ ich schon nett. Dann würde mein Spiegel mich noch lieber haben als ohnehin schon.

Eff-de-de

FdD … das ist eine Abkürzung, die ich zur Zeit gelegentlich benutze. Wie in meinen Statistiken zu sechs Monaten Laufen zu sehen war, befand sich über die Lauferei, die Frühstücksumstellung und dergleichen mein Gewicht im freien Fall, ebenso wie der Körperfettanteil in grober Abschätzung. Der Trend hat sich fortgesetzt:

GewichtOktober.png

Beim Fettanteil habe ich nun wirklich nichts dagegen, aber 63kg sind wirklich die untere Grenze dessen, was ich wiegen möchte. Da die Waage nun auch schon einmal unter 63kg anzeigte, wurde mir immer klarer: So geht das nicht weiter. Da ich aber sehr gerne Sport betreibe, konnte ich kaum am Kalorienverbrauch etwas ändern. Also muss ich jetzt darauf achten, dass ich mehr esse. Kurz: Ich bin in der komfortablen Situation, wo andere FdH („Friss die Hälfte“) machen, sollte ich zumindest bis zum Abfangen meines Gewichts FdD („Friss das Doppelte“) machen. Das hat sich nun auch schon bewährt – innerhalb der Oktoberdaten schwankt das Gewicht nun um 64kg herum, während der Körperfettanteil noch immer eine Tendenz nach unten aufweist. Damit kann ich gut leben – wenn von Oktober auf November die lila Gewichtskurve ausflacht und die gelbe Körperfettanteils-(Abschätzungs)-Kurve weiter absinkt, wäre das genau das, was ich haben möchte. Und bis dahin werde ich zwar weiter darauf achten, WAS ich in mich hineinschaufle, der zweiten Portion aber durchaus nicht abgeneigt sein … bevor’s wieder über die 67kg hochgeht, kann ich ja mit mehr Sport und/oder weniger Essen gegensteuern.

Ich weiß, dass viele Menschen eher das gegenläufige Problem haben – auch deswegen kommt mir meines hier so skurril vor. Nichtsdestotrotz fände ich unter 63kg, gar unter 60kg zu fallen, bei meinen 174cm Körperhöhe schlichtweg indiskutabel.

Social Media Erinnerungen

Zur Zeit schmeißt mich ein großes Social Media Netzwerk mit Erinnerungen zu, was ich 2013, 2014, 2015 und 2016 am jeweiligen Datum gepostet habe. Es ist nicht so, dass ich die dann teile – meistens eher nicht. Aber es macht einen doch nachdenklich und lässt einen die Entwicklung sehen, die seit dem abgelaufen ist.

Zum Beispiel am 20.07.2013 postete ich etwas über einen Lauf, der mich etwa anderthalb Stunden durch die nördliche Umgebung meines Wohnortes führte. Dabei begegnete ich meinem Mann, der am Fahrradfahren war. Nicht, dass ich ihn damals erst kennengelernt hätte, das war 2007, geheiratet haben wir 2011, wir wohnen seit 2010 zusammen. Aber im Jahr 2013 liefen sportliche Aktivitäten abgesehen vom Schwimmen stets getrennt ab – er fuhr Fahrrad, ich lief, er konnte aufgrund von Gelenkproblemen nicht laufen, ich wollte nicht mehr Fahrradfahren, erst recht nicht für sportliche Aktivität. Heute, 2017, vier Jahre später, trägt mein Mann Laufschuhe eines Aufbaus, den ich seit 2014 verwende, arbeitet sich an längere Laufstrecken heran und hat an seinem Laufstil gefeilt, so dass seine Gelenke und Schienbeine super mit dem Laufen klarkommen. Wir laufen gemeinsam.

An dieser Stelle kommt mir die Idee oder eher das Bild in den Sinn: Man scheint still zu stehen, im Jetzt zu leben, sich wenig zu entwickeln. Dann hält man kurz inne, dreht sich um und schaut zurück – und sieht den langen, kurvenreichen, oftmals steil ansteigenden Weg, den man bis hierher gekommen ist. Das ist übrigens frei nach Es gibt hier nur zwei Richtungen, Mister von Reinhold Ziegler.

Lustig auch, dass ich in oben erwähntem Posting auf Facebook 2013 ganz selbstverständlich „ungewohnt aussehender Mann“ geschrieben habe, auf dem Fahrrad, weil ich nicht in Erwägung gezogen habe, dass irgendjemand einen anderen als MEINEN Mann damit identifizieren könnte – und ungewohnt sah er aus, weil ich ihn selten mit Fahrradhelm gesehen hatte, damals. Heute würde ich das so nicht mehr schreiben. Ich finde es spannend, in dieser Hinsicht Rückschau zu halten.

2014 … 2017

Zur Zeit vergleiche ich mein aktuell laufendes Jahr oft mit dem Jahr 2014. Die beiden Jahre dazwischen wirkten … anders. In vielerlei Hinsicht kamen sie mir wie ein Übergang vor, eine Zeit, in der ich auf irgendetwas wartete. Es gibt ein paar frappierende Parallelen zwischen den beiden Jahren – also 2014 und 2017:

  • Im Jahr 2014 war ich sehr aktiv beim Laufen, das bin ich 2017 wieder. 440 Kilometer habe ich 2014 absolviert, 2017 sind es bis jetzt fast 500.
  • Im Jahr 2014 habe ich mit einer Kollegin zusammen, die damals Laufanfängerin war, gemeinsam trainiert, parallel dazu aber auch noch mein intensiveres Training durchgezogen. Dieses Jahr ist das wieder so, nur dass der Laufanfänger an meiner Seite nicht eine Kollegin, sondern mein Mann ist.
  • Im Jahr 2014 bin ich zu Beginn angetreten, um „wieder ein bisschen zu laufen“, im Laufe des Jahres und des Trainings entwickelte sich dann der Anspruch, beim Campus Run mitzulaufen an der Uni in Stuttgart, dazu die Ambition, beim Baden-Marathon Halbmarathon zu laufen. Das ist dieses Jahr wieder genau so gewesen.
  • Im Jahr 2014 habe ich erste Experimente mit Intervalltraining gemacht, einer Trainingsform, die ich so vorher und auch in den Jahren 2015 und 2016 nicht praktiziert habe. Dieses Jahr ist Intervalltraining wieder ein wichtiger Bestandteil meiner Pläne.
  • Im Jahr 2014 war durch die Fahrbahnerneuerung auf der Autobahn 5, etwas abseits meiner Strecke, mein Arbeitsweg erheblich behindert. Damals wurde nördlich des Karlsruher Dreiecks gebaut, ich musste oft durch Ettlingen, das Albtal und Busenbach ausweichen. Dieses Jahr ist das ähnlich, nur dass südlich meiner Ausfahrt gebaut wird, nicht nördlich meines letzten Autobahnwechsels.
  • Ebenfalls im Jahr 2014 begann ich, in Sachen Verkehr, Planung, Straßennetz und so weiter, mit Behörden zu kommunizieren. Dieses Unterfangen ruhte zwei Jahre, nun bin ich auch hier mit Bürgeranfragen und dergleichen wieder recht aktiv.
  • Meine Behandlung für die Colitis Ulcerosa wurde 2014 von „nur Mesalazin“ auf „Mesalazin plus Azathioprin“ umgestellt. Im Jahr 2017 ist – hoffentlich für ganz, aber vielleicht auch nur vorerst, die Entwicklung muss man abwarten – Azathioprin wieder aus meinem „Medikamentencocktail“ verschwunden.

In mancher Hinsicht fühlt es sich an, als hätte ich einfach zwei Jahre Pause gemacht und wäre nun wieder zurück auf dem Weg nach vorne, oben oder wie auch immer. Insbesondere wegen des Zusammenkommens so vieler Aspekte, die eben auch nicht nur mit dem Sport, sondern auch dem Pendeln und meinem Körper zu tun haben, erstaunt mich diese Anhäufung von Parallelen. Wahrscheinlich gibt es da noch mehr – aber für den Moment sind mir da keine eingefallen.

Und so sitze ich hier und wundere mich, ob mehr hinter diesem Effekt steckt, oder ob es nur Zufall ist. Klar, Körper und Sport sind korreliert, aber ob nun Staus und mehr Sport ursächlich zusammenhängen, darüber muss ich mir mal Gedanken machen.

Es ist ein bisschen seltsam, so auf die Meta-Ebene zu gehen.

Lauf-Historie

Getriggert von einem dieser „Teile diese Erinnerung“-Dinger auf Facebook habe ich mal nachgeschaut, wie die letzte volle Mai-Woche in früheren Jahren aussah, die ich lauftechnisch aufgezeichnet habe. Das erwies sich durchaus als interessant …

Im Jahr 2014 waren’s in der letzten Mai-Woche 55 Kilometer, 2015 dann grade mal 13 gelaufene … im Jahr 2016 bin ich in der letzten Mai-Woche 43 Kilometer durch den Wald und über die Wiesen gelaufen. Dieses Jahr waren es 54 Kilometer in besagter Woche. Natürlich war das 2014 und 2017 jeweils noch durch einen Feiertag begünstigt. Interessant finde ich auch, dass ich im Referenzzeitraum 2014 ungefähr so schnell war wie in der vergangenen Woche, während ich 2015 und 2016 deutlich langsamer war. Das ist um so interessanter, da ich 2014 wie auch dieses Jahr jeweils Laufanfänger bei manchen der Einheiten dabei hatte und mich an deren Tempo orientiert habe – 2014 war das jeden Dienstag mit einer Kollegin, 2017 ist es zweimal die Woche mit meinem Mann. Das zieht natürlich die mittlere Geschwindigkeit der Woche runter – was gut ist, da es mich zu langsamen, regenerierenden Einheiten zwingt, die sonst vielleicht in der Lust am Tempo untergehen würden.

Bereits jetzt übertreffe ich dieses Jahr alle meine zuvor aufgezeichneten Laufjahre bis auf das Jahr 2014 in Anzahl der Aktivitäten, insgesamt beim Laufen verbrachter Zeit, insgesamt gelaufenen Kilometern und insgesamt überwundenen Höhenmetern. Anvisiert ist, dieses Jahr 600 Kilometer zu laufen, was ich ja schon beim Thema Strategische Faulheit erklärt habe. Dieses Ziel ist auch der Lauf-App erklärt und sie sagt mir, dass ich nur noch neun Kilometer jede Woche laufen müsste, um es zu erreichen. Natürlich will ich mich damit nicht begnügen – aber wenn ich so weitermache, wie das bisher läuft, werde ich ab Mitte August an „Bonus-Kilometern“ über mein Ziel hinaus arbeiten.

Was ich noch nicht sehe, ist ein Übertreffen meiner Rekorde in Sachen Tempo aus dem Jahr 2014. In jenem Jahr habe ich in einem Wettkampf über zwölf Kilometer Strecke so ziemlich alle Rekorde der Laufkategorie aufgestellt, die meine Lauf-App zum Motivieren ihrer Nutzer aufzeichnet: schnellster Kilometer mit 4:21, schnellste zehn Kilometer mit 51 Minuten und natürlich auch alles zwischendrin – und meiste Höhenmeter in einem Lauf genauso. Nur die Rekorde „längster Lauf“, „weitester Lauf“ und „schnellster Halbmarathon“ waren natürlich nicht dabei, denn es waren ja „nur“ zwölf Kilometer – und volle Marathondistanz am Stück bin ich noch nie gelaufen. Dieses Jahr war mein schnellster Lauf 5:37/km auf 8,66km Distanz, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Dieser schnelle Lauf ist auch wieder ein bisschen her, denn seit dem war ich vernünftig und habe im Training Einheiten im aeroben Bereich absolviert, manchmal mit Ausflügen ein bisschen nach oben, dazu ein paar echt regenerative Läufe – zwischendrin Intervalltraining. Dennoch ist eine Entwicklung sichtbar: Im Moment geht bei gleicher Geschwindigkeit der Puls runter und bei gleichem Puls die Geschwindigkeit hoch. Nicht streng monoton steigend, nichtmal im mathematischen Sinne stetig, aber eben doch mit einer klaren Tendenz, auf der halt tagesformabhängige Streuung drauf liegt.

Die Woche vor Pfingsten – diese Woche, wenn dieser Beitrag online geht – ist ja eine „lange“ Arbeitswoche vor zwei kurzen. In den beiden kurzen wird wahrscheinlich wieder einiges an Laufen bei mir passieren – ich bin sehr gespannt, wie sich dann die Leistung und auch das Gewicht entwickeln werden.