Euphorie, Heulkrampf und das tollste Kind der Welt

Zurück vom Konzert von VNV Nation im Jazzhaus Freiburg sitze ich nun wieder vor meinem Rechner, weiß genau, dass morgen erstmal viel Tee nötig sein wird, um mich wieder mit der Stimme zum Rollenspiel Leiten auszustatten und bin noch völlig geflasht von dieser wundervollen Automatic-Empires-Show!

Ich möchte gar nicht zu tief einsteigen in die Musik – auch wenn ich totaler Fan bin. Was ich an VNV-Konzerten unheimlich schätze, ist die enorme Präsenz, das Charisma und den Enthusiasmus von Ronan Harris und seiner Crew, darunter der ruhigere, aber nicht minder präsente Mark Jackson an den Drums. Dazu kommt ein euphorisches, enthusiastisches Publikum und eine freundliche Atmosphäre unter den Fans, die von Rücksicht und aufeinander achten geprägt ist. Deswegen war es auch für keinen ein Problem, auch für keinen eine Einschränkung oder gar ein Faktor, Angst um sie zu haben, als ein Papa seiner kleinen Tochter einen Platz in der ersten Reihe erbat. Das Mädchen sprach nur Französisch, hatte adäquaten Hörschutz dabei und hört – laut dem Papa – bereits seit dem Kindergarten Bands wie VNV Nation und Hocico. Der Vater vertraute den Fans in der ersten Reihe auch so weit, dass er nicht sich selbst direkt dahinter dazustellte, sondern seinen Platz in der dritten Reihe nahm und seine Tochter direkt vor der Bühne in Sicherheit wusste. Tatsächlich ging die Kleine total ab, sie war begeistert, ging mit und hielt, bis auf einen kurzen Ausflug, um auf’s Klo zu gehen oder was zu Trinken, das gesamte Konzert durch. Ich war völlig begeistert von der Kleinen, die dann auch, als sie etwas stiller dastand und ich besorgt fragte: „Ça va?“, wie der Vater es getan hatte, heftig nickte, später wieder voll dabei war. Als Ronan Harris sie fragte, ob sie Spaß habe, verstand sie ihn nicht – dann habe ich Ronan zugerufen, dass sie Französisch spreche: „French!“, und später forderte er in unsere Ecke nicht nur auf: „Go!“ und „Auf geht’s!“, sondern auch „Allez!“. Zwei Stunden erste Reihe auf einem Konzert, halb so groß wie die Leute um sich herum, zu keinem Zeitpunkt Angst – alle Achtung! Und dann der Musikgeschmack …

Für mich selbst war es ein Konzert voller blanker Euphorie und Begeisterung. Ich habe über „Futureperfect“ zu VNV gefunden, die Band mit „Matter+Form“ heiß lieben gelernt und nenne „Automatic“ inzwischen mit Inbrunst mein Lieblingsalbum, auch wenn die anderen auch toll sind. Mit „Empires“ kann ich allerdings auch einiges anfangen, so dass viele, eigentlich die meisten Lieder für mich nicht nur bekannt, sondern auch vertraut, geliebt und zum mitsingen waren. Dazu kamen absolut begeisterte weitere Fans um mich herum, und bei einigen Liedern haben wir alle lautstark mitgesungen – großartig.

Bei „Photon“ schließlich erwischte es mich heftig – ich wurde von Gefühlen übermannt, glücklich, melancholisch, begeistert und allgemein emotional konnte ich nur noch weinen und mitwippen. Auch hier bemerkten es die anderen und fragten, ob alles okay sei – meine Begleitung, die meine Reaktionen schon kennt, versicherte – wahrheitsgemäß – dass alles okay sei. Ich hing emotional so in den Seilen, dass ich das nicht konnte. Später ging es wieder, es war sehr heilsam – in einer Intensität, wie ich das oft nur bei VNV-Nation-Konzerten erlebe.

Nun werde ich erstmal völlig erledigt in mein Bett fallen!

Tonight’s the night …

Ich fahre wieder zu Automatic Empires, zu VNV Nation! Yay!

Heute Abend läuft wieder ein Konzert der Automatic-Empires-Reihe von VNV Nation und ich fahre mit einer Freundin da hin. Ich bin schon ganz hibbelig und begeistert und durchgedreht darüber!

VNV Nation ist für mich: Ausklinken, Heulen, Singen, Tanzen, Lachen und alles draußen vergessen. Ronan Harris forderte im LKA Longhorn in Stuttgart auf der „Transnational“-Tour dazu auf, alles, was einen bedrückt, beschäftigt und so weiter, nach draußen zu verbannen, zu singen, zu tanzen, irgendetwas zu tun, und eine gute Zeit zu haben. Und dann spielte er „Resolution“, natürlich aus „Automatic“. Das ist eines der beiden Alben, um die es heute Abend geht. Das wird GROSS!