Sechs schöne Tage…

Sechs schöne Tage habe ich nun in Castellana Grotte in Apulien verbracht. Viel gelaufen bin ich – 180,9 Kilometer in sechs Tagen, dabei auch 3125 Höhenmeter… das meiste war Dauerlauf, es waren aber auch Hügelsprints und eine Zehn-Kilometer-Endbeschleunigung dabei.

Wir haben mehrere Ausflüge gemacht – Polignano a Mare, Ostuni, Matera, zum Meer in Monopoli (einmal per Mietwagen, einmal läuferisch) und zur Karfreitagsprozession in Castellana Grotte. Es wurde gemeinsam gekocht, spazieren gegangen, erzählt und gelacht. Ein Ausflug heute Nachmittag, das Wegbringen des Mülls, ein gemeinsam gekochtes Abendessen, Frühstück auf dem Weg nach Bari und der Heimflug liegen noch vor uns, dann hat Deutschland uns wieder.

Ich bin dankbar, mit meinem Lauftreff eine so schöne Reise, ein Trainingslager verbringen zu dürfen und habe nun viele Kilometer Vorbereitung für meinen dritten Marathon-Wettkampf in den Beinen und einen Plan für die restlichen vier Wochen bis zum Dämmermarathon im Kopf.

Viel von all dem Furchtbaren, das meine Gedanken sehr in seinen Klauen hatte und wieder haben wird, dazu meine Arbeit und den fest gefügten Alltag konnte ich eine Woche lang wegschieben. Ich bringe die Kraft und Zuversicht mit nach Hause, mich dem wieder zu stellen. Und ich freue mich auch schon sehr auf zuhause!

Entertainer

Wie es scheint, ist an mir wohl ein Entertainer verloren gegangen. Freilich liegt das immer im Auge des Betrachters, aber heute hatte ich gewisse Indizien, dass ich eine Geschichte im realen Leben, sofern ich viel Anteil daran nehme, ganz gut erzählen kann.

Heute Mittag hatte ich aus irgendeinem Anlass kurz mit einer Kollegin zu tun, die auch Physik studiert hat, wenn auch mit anderen Fokus als ich. Wir hatten es dann kurz von Physik-Professoren und wie die so drauf sind, dann erzählte ich ihr noch etwas anderes und sie fragte nach. Wie es so kam, verquatschten wir uns: Von meinem Physik-Hauptdiplom in theoretischer Physik kamen wir auf meine (ganz gegensätzlich verlaufene) Hauptdiplomprüfung in experimenteller Physik. Dann kam das Thema auf meine Selbstbelohnung danach (eine abenteuerliche Fahrt mit dem Auto über mautfreie Straßen durch die Schweiz und Frankreich nach Le Bourg d’Oisans, Übernachtungen im Auto, das Bergzeitfahren in l’Alpe d’Huez während der Tour de France 2004) und dann auf Radsport.

Schließlich landeten wir dabei, dass sie fragte, wie Radsport schauen so sei. Also schilderte ich, was mich daran fasziniert – anhand dreier Bergankünfte, die großen Eindruck bei mir hinterlassen haben, durch die Bank aber schon sehr lange her sind:

  • Miguel Indurains Verfolgungsjagd nach Lourdes Hautacam 1994, als er zusammen mit Luc Leblanc alle Spitzengruppen jagte, einholte und hinter Luc Leblanc zweiter in Hautacam wurde.
  • Bjarne Riis‘ Angriff von der Spitze der fünfköpfigen Spitzengruppe, diese schiere Demonstration bloßer Überlegenheit, als vier starke Bergfahrer, die normal sehr wechselschnell fahren können, einem von der Spitze der Gruppe wegradelnden Riis nicht mehr folgen konnten – wieder in Lourdes Hautacam.
  • Jan Ullrichs Zurückfallen zum Teamwagen mit Walter Godefroot, sein lässiges zurückradeln in die zerrupften Reste des Hauptfeldes – und dann seine Attacke, wie er in der Serpentine forciert, wie er Virenque abhängt, die Zweiergruppe um Cédric Vasseur im gelben Trikot stehen lässt.
    Wie er dann den Kopf schüttelt, als er den führenden Ausreißer stehen lässt, höher hinaus stürmt, seinen Trikot-Reißverschluss schließt und sich dann umschaut, ob ihm jemand folgt, doch da ist keiner mehr…

Ich scheine es gut gemacht zu haben. Ich scheine meine Begeisterung, meine Gänsehaut von damals gut transportiert zu haben, denn sie tupfte kurz ihre Augen. Es ist selten, dass jemand die Dramatik, die unglaubliche Spannung und diese Gänsehaut nachfühlen kann, die es in mir weckt, einen Helden an einem Berg eines Straßenradrennens geboren werden zu sehen. Und sei’s nur bis zum nächsten Tag, wenn die anderen ihn deklassieren, oder bis herauskommt, dass er gedopt hat, oder alles zusammen.

Vermutlich kann ich das wirklich nur bei Dingen, von denen ich überzeugt bin, zu denen ich eine emotionale Bindung habe. Aber bei denen scheine ich es zu können – eine Spannung aufzubauen, eine Erzählung zu kreieren, die mitreißt. Das freut mich, denn ich weiß, dass es mir sehr viel bedeutet, diese enorme Begeisterung transportieren zu können. Vielleicht werde ich, wenn ich nun wieder anfange, Radsport zu schauen, neue solche Szenen erleben und den Leuten erzählen… das wäre schon klasse, finde ich.

Fffommmpp!

Ich bin nah am Wasser gebaut, und das weiß ich auch. Ich weine dauernd – aus Rührung, Freude, inzwischen seltener aus Angst oder Demütigung. Das gab’s früher auch öfters. Aus Trauer natürlich auch, da gab es auch den einen oder anderen Anlass. Aus Wut habe ich auch schonmal geweint.

Am häufigsten ist’s aber aus Freude, Rührung, Begeisterung. Als ich neulich mit einer Kollegin sprach, meinte diese, sie könne sich das gar nicht vorstellen. Ich würde so beherrscht und kontrolliert wirken. Nun, das ist die Arbeit. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie einer anderen Fachgruppe angehört – geheult habe ich auf der neuen Arbeit noch nicht sichtbar, vielleicht ein paar Tränchen bei der Verabschiedung von scheidenden Kollegen. Ich habe aber meine Emotionen auch nicht voll hinter’m Berg gehalten, wenn mich etwas aufbrachte. Nun, egal.

Jedenfalls meinte mein Mann gestern Abend, dass ich wirklich nah am Wasser gebaut sei. Das Thema kam auf, weil mich die Rückkehr von Randy Taylor (Jonathan Taylor Thomas) in einer Weihnachtsfolge von „Der Heimwerker“/“Hör mal, wer da hämmert“ als Gaststar so rührte. In einer späten Staffel verließ Jonathan Taylor Thomas nämlich die Show. In der Story reist er mit seiner Freundin Lauren zu einem Hilfsprojekt für ein Jahr nach Costa Rica, aber über Weihnachten kehrt er in besagter Staffel zurück. Das hat mich total gerührt und ich habe geheult, so richtig mit Schluchzen und allem drum und dran. Erst recht, weil es in der Folge um Veränderung ging, und weil sich Randy und Wilson sehr gut verstanden und … so weiter. Als mein Mann also sagte, ich sei wirklich nah am Wasser gebaut, zitierte ich meine Kollegin, die mich nicht so sieht. Ich meinte dann, es wäre auch nicht so gut, wenn ich auf Arbeit heulen würde – schließlich würde ich ja eventuell nicht nur ein, sondern gleich vier Treppenhäuser über vier Stockwerke in Wasserfälle verwandeln! Da meinte mein Mann, ich solle es aber nicht zu kräftig zurückhalten, sonst käm’s aus Ohren und Mund. Daraufhin kam mir eine andere Vorstellung.

Fffommmpp!

Tränen zu lange zurückgehalten, Explosion und alles ist nass! Kaum hatte ich den Lachflash über das „Fffommmpp!“ überwunden, platzte ich nochmal mit einem „Fffommmpp!“ heraus und schüttelte mich wieder vor lachen. Und nochmal. Und dann wurde es besser, bis mein Mann grinsenderweise sagte: „Fffommmpp!“ Es endete mir einem Fast-Fall vom Sofa und Lachtränen. Nah am Wasser gebaut. Ihr wisst schon!

Auf und Ab

Es sind diese Momente, die zusammenwirken. Diese Momente völliger Begeisterung und der Ernüchterung, die manchmal unglaublich intensiv im Kontrast nebeneinander stehen. Der Alltag ist voller Dinge, die man gerne macht und solcher, die man ungern macht oder die einem ein schlechtes Gewissen machen. Den Alltag zu bewältigen heißt, den emotionalen Kontrast abzumildern, die regelmäßigen kleinen Erfolge und Niederlagen nicht so extrem zu sehen. Bei den Erfolgen gelingt das meist zu schnell, Niederlagen sind schwieriger, da geht’s eher zu langsam.

Heute Morgen hatte ich das Extrem mal wieder. Ich wurde von einer Kollegin angesprochen, auf eine dienstliche Geschichte, die heute läuft. Ich reagierte begeistert, denn dieser Aspekt – diese Arbeitsstätte, mit der ich zu tun habe, was ich dort machen darf, dass sie in meine Zuständigkeit fällt, was die Leute dort tun – das begeistert und fasziniert mich. Es ist einfach superspannend! Dabei ist es eigentlich nur Arbeit. Keine zwanzig Schritte weiter holte ich eine Mappe aus der Post, auf der ein Post-It klebte. Jemand, der mir zuarbeitet und das gut tut, monierte ein Versäumnis, mit dem ich der Kollegin das Leben etwas schwerer gemacht hatte. Nicht beabsichtigt, nicht aus bösem Willen, einfach nur, weil ich nicht dran gedacht hatte. Dabei war ohne auch nur die Spur eines Nachdenkens einzusehen, warum an der Stelle zwei Büroklammern Wunder wirken, um besser zuordnen zu können, was zu was gehört. Mir ist natürlich klar, was wozu gehört, weil ich die Dokumente erstellt habe, um die es ging. Aber unter anderen Aspekten muss man da echt suchen, wie alles zusammengehört. Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, auf weniger als 15 Meter Flur. Das ist wie das erste Mal frisch verliebt und so kann man seinen Alltag nicht bestreiten, erst recht nicht bei für alle gesundem sozialen Arbeitsleben, denn Stimmungsschwankungen wirken sich ja immer auch auf die anderen aus.

Ich bin froh, dass ich so intensiv empfinden kann, ich bin auch froh, dass ich eine Arbeit habe, in der ich mich so wohl fühle, die ich gut machen will, dass sie so etwas auslöst. Dennoch ist es nötig, diese Achterbahn etwas einzuebnen, die Kurven, Steigungen und Gefälle, mindestens mal die Loopings aus den Schienen rauszunehmen. Dieses Auf und Ab ist nämlich emotional anstrengend, sehr sogar. Nur zu sehr einebnen sollte man’s nicht. Sonst wird es stumpf.

Es gibt da einerseits die Balance aus Gutem und Schlechtem. Durch Gewöhnung wird meist ein allzu guter Durchschnitt der Ereignisse des Alltags normal, das funktioniert – nicht ganz so schnell – auch beim Ausschlag in die schlechte Richtung. Aber die Bilanz am Ende ist nicht die ganze Wahrheit. Auch die Amplitude, die Stärke und Häufigkeit der guten und schlechten Ausschläge, die sich (durch die Gewohnheit) am Ende meist zu irgendwas um die Mitte herum ausgleichen, spielt eine Rolle. Ein Alltag, der aus einer Achterbahn von Euphorie und Katastrophengefühl besteht, ist kaum auf Dauer bewältigbar. Auch hier reduziert die Gewohnheit die Amplitude, wie sie auch den Mittelwert Richtung Ausgleich verschiebt. Und das ist auch gut so, sonst würden wir alle durchdrehen, glaube ich.

Was kommt, wenn’s anders kommt

Am Ende der vergangenen Woche fielen einige Dinge zusammen. Mir ging es seit Pfingstsamstag nicht so richtig gut, es gab ein paar spontane Veränderungen, die mich mehr erwischt haben, als ich dachte. Ein ganz leichter Schwindel in meinem Kopf war da, ging nicht weg – ich ignorierte es. Es kam das eine und andere zusammen, zwei Freunden ging es aus gewichtigen Gründen nicht gut. Ich hielt durch. Bis Donnerstag, dann kamen verschiedene Dinge zusammen. Mein Kopf tat nun wirklich weh. Richtig weh. Ich lag den ganzen Tag mit fiesesten Schmerzen im Bett, konnte nicht essen, nicht trinken, übergab mich und nahm ganze 500ml Wasser zu mir. Leider hielt sich der Schmerz über die Nacht, auch Freitags ging es mir schlecht – zu schlecht, um arbeiten zu gehen. Mein Arzt schlug sogar vor, nach dem Wochenende noch daheim zu bleiben, aber das wollte ich nicht – erstens gibt’s kommende Woche wichtige Termine, und zweitens wollte ich mich nun wirklich nicht damit abfinden, dass es SO lange dauern sollte …

Am Wochenende allerdings hatte ich einem der beiden Freunde zur Seite zu eilen. Am Donnerstag, während ich im Bett lag und mich vor Kopfschmerzen wand, erlitt er einen furchtbaren Verlust, einen Todesfall in der Familie. Die Reise zu ihm und mit ihm zum Japantag in Düsseldorf hatte ich schon abzusagen begonnen, aber am Wochenende fuhren wir dann doch hin. Wenn man ein Elternteil verliert, braucht man seine Freunde – ganz besonders diejenigen, mit denen man ohnehin viele intime Dinge bespricht. Also fuhren mein Mann und ich, ich gerade vom Kopfschmerz genesen, an den Mittelrhein. Wichtig war es, aber es war auch eine Zeit, in der ich mich nützlich fühlte. In der ich zuhören und erzählen, trösten und in den Arm nehmen konnte, durfte und musste.

Ich komme mir etwas komisch dabei vor, es so zu schreiben, aber meinem Freund und seinem Vater ein wenig beizustehen, war für mich auch eine Erfahrung, die unheimlich viel zurückgab. All diese immateriellen, emotionalen, wichtigen Dinge, die man mitbrachte, austauschte, wieder mitnahm – das ist ein wichtiger Teil dessen, wo sich zeigt, was im Leben eigentlich wichtig ist.

Ein bisschen was materielles habe ich dann aber aus Unkel am Rhein doch mitgenommen:

 

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Vier Kisten materielles, mitgebracht von einem Wochenende, das vor allem immaterielle Dinge mitzubringen und mitzunehmen beinhaltete. Rechts am Bildrand noch ein Geschenk, das ich dann nicht abgelehnt habe.

Vom Fehlermachen

„Das war falsch, das war falsch, verdammt – das war falsch!“

Metaphorisch, seltener buchstäblich rennen wir im Kreis, die Arme gen Himmel geworfen, da wir etwas „verbockt“ haben. Am besten noch gleich so, dass es ein größerer Personenkreis gesehen hat – und oftmals läuft’s dann auch noch so, dass wir nicht einmal mehr die Initiative haben, weil jemand anderes es merkt und mitteilt!

Ihr kennt das auch? Mies fühlt sich das an, und es nützt überhaupt nichts. Ich habe lang gebraucht, dieses aufwallende Gefühl der Demütigung zu begrenzen. Ich meine, es ist nur ein Fehler. Meist macht nur der, der gar nichts macht, keine Fehler. Es soll zwar nicht so sein, aber nicht selten schleichen sich auch Fehler ein, selbst wenn man sich kontrollieren lässt. Klar, man kann noch gewissenhafter rangehen, oft ist das sogar gar keine schlechte Idee.

Und da fängt es an. Ich lerne aus dem Fehler, beim nächsten Mal gewissenhafter drauf zu schauen. Ich sehe ihn, korrigiere ihn, kommuniziere das korrigierte Ergebnis. Ich renne nicht panisch im Kreis, die Arme hochgeworfen – vielleicht werde ich sogar nur noch rot im Gesicht, weil ich mich schäme, etwas übersehen zu haben. Vielleicht nicht einmal mehr das. Vielleicht lerne ich aus dem Fehler nicht nur etwas über meinen Umgang mit Qualitätssicherung, sondern auch über die Sache, in der ich einen Fehler gemacht habe.

Es heißt nicht, dass ich nicht kritikfähig bin, wenn ich mich von berechtigter oder unberechtigter Kritik nicht mehr persönlich angegriffen fühle. Aus dem interpretierten Angriff, den der Fehler – ob von anderen wahrgenommen oder nur von mir selbst gesehen – auf meine Gewissenhaftigkeit, meine Person darstellt, kann ich Wut auf den Überbringer der Fehler-Botschaft oder auf den Fehlermacher generieren. Ich kann – und sollte – es aber lieber lassen. Denn dass jeder mal Fehler macht, auch manche Fehler wieder macht, ist Fakt. Wut oder Scham machen weder den Fehler noch die Erkenntnis einer Gruppe, dass ich fehlbar bin, wieder rückgängig. Sie behindern mich sogar dabei, weiter zu machen und den Fehler zu beheben, erst recht, weil dann eine übersteigerte Angst vor einem erneuten Fehler hinzukommt.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass eine gute Fehlerkultur eine solche ist, in der man ausruft: „Faszinierend, ich habe einen Fehler gemacht.“ Ich halte das für Utopie. Aber je näher ich an dieses Ideal herankomme, um so weniger beherrschen meine Fehler mein Tun und meine Reflektion über mein Tun, sondern verbessern es.

Ich bin stolz darauf, mich dieser guten Fehlerkultur anzunähern. Langsam, in kleinen Schritten, manchmal auch mit Rückschritten. Aber zumindest bringen mich Fehler im Umgang mit meinen Fehlern weiter – im Umgang mit meinen Fehlern. Das ist doch mal ein Modell für den Umgang mit Fehlern in anderen Dingen als dem Umgang mit Fehlern, nicht wahr?

Radikale Maßnahmen?

Den (vorhandenen) aktuellen Anlass für einen Post dieser Thematik werde ich Euch nicht auseinandersetzen, zumal es sich dabei nicht um mein eigenes Problem dreht. Mir kommt nur zur Zeit ein allgemeines Problem bei der Lösung von problematischen Situationen wieder recht deutlich zu Bewusstsein.

Grundsätzlich gibt es im Leben eine ganze Reihe verschiedener Kategorien von Problemen. Kleine Probleme mit klaren Lösungen gibt’s zwar recht häufig, aber um die soll es hier nicht gehen. Das Leben ist sehr komplex und oft spielen ganz verschiedene Aspekte zusammen, die aus einer Menge kleiner Reibereien und Probleme, die allein lässig gelöst oder ertragen werden könnten, einen riesigen Knoten machen. Ganz konkret möchte ich meine Situation anführen: Sechs Jahre lang pendelte ich nach Stuttgart, fast 90 Kilometer eine Strecke, über eine zunehmend dauerverstopfte Autobahn. Dabei lag mein Lebensmittelpunkt weiterhin nahe Karlsruhe, die Arbeit meines Mannes nahe am Wohnort zwischen Karlsruhe und Rastatt. Dazu bin ich eine sehr auf soziale Interaktion gepolte Person, die rausgeht, Leute trifft, viele Leute kennen mag, während mein Mann ein ruhiger Typ ist, dem es eher zuwider ist, wenn zu viele Personen um ihn herum sind. Ganz langsam, schleichend, über ein paar andere Aspekte, die nicht so toll waren, schlichen sich immer mehr ungesunde Mechanismen in die Situation ein. Mein Mann veränderte sich im Unternehmen beruflich und wusste nicht, ob das gut oder schlecht war, ich laborierte zeitweise mit der Colitis ulcerosa herum, eine von mir gewollte Veränderung an anderer Stelle hing ein Jahr lang in der Luft und scheiterte dann. Aufgaben blieben zwangsläufig liegen und stauten sich an, zugleich wurde die Fahrt zur Arbeit nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv immer länger und unentspannter.

Natürlich entwickeln sich in so einer Situation Momente, in denen man den anderen an die Wand klatschen will – für etwas, das einem sonst ganz egal gewesen wäre. Momente, in denen man sich fragt, ob’s allein nicht besser ginge, ob man nicht die Zwänge des Zusammenlebens abschütteln will. Ich habe das nicht getan, und ich wollte es auch nie wirklich. Aber einfacher wär’s an manchen Stellen schon erschienen, entweder spontan die Pendelei ohne neue Option an den Nagel zu hängen oder von der Beziehung weg, zur Arbeit hin zu ziehen. Nur: Das hätte kurzfristig Momente gelöst, aber neue Probleme geschaffen. Ich habe nicht ohne Grund damals meinen Mann geheiratet und nicht ohne Grund mit einer gemeinsam gekauften Wohnung und mehr Bindungen geschaffen. Vor ungefähr zwei Jahren, so genau kann ich das gar nicht sagen, war recht deutlich zu merken, dass ich immer unzufriedener wurde. Oft äußert sich das bei mir in Laune – und Musik. Ein Freund und mein Mann, mit denen ich regelmäßig Mittwochs am PC spiele, waren geschockt von meiner negativen Reaktion auf ein neues Spiel, das wir ausprobierten. Ich reagierte zwischen resigniert und sauer, wollte aber unbedingt dran bleiben. Ich bin noch immer der Ansicht, dass meine Reaktion überinterpretiert wurde, aber die beiden kennen mich schon lange – und nicht nur durch Spiele, sondern auch in vieler anderer Hinsicht sehr gut. Wenn sie eine „schockierende“ Reaktion sehen, dann ist das eine Warnung. Es gab noch mehr. In meinem Kopf vereinigten sich zudem an manchen Stellen Kleinigkeiten, die mein Mann tat (und die eigentlich gar nicht schlimm waren) zu einen vor-sich-hinsingen der Zeile „You know the bed feels warmer sleeping here alone“ aus Kelly Clarksons „Stronger“, weil ich vor lauter Druck das Schöne nicht mehr sehen konnte, all die wichtigen Dinge, die ich aus meiner Beziehung und meinen Freundschaften nehme.

Nun hätte ich aus diesen Momenten, die durchaus nicht wenige waren, einen radikalen Schnitt ableiten können. Zeitweise hätte das vielleicht sogar richtig gewirkt. Es klingt einfach, schafft aber neue Probleme. Meistens kommen solche Probleme aus sich selbst heraus und aus den anderen heraus. Meistens stauen sie sich eine Weile an und lassen sich nicht oder nur mit massivem Kollateralschaden auch auf sich selbst schnell und radikal lösen. Das angesammelte Problem aus vielen kleinen, lösbaren Komponenten, die zu einem verstopfenden, unentwirrbaren Knäuel werden, nimmt man mit sich mit, wenn man es wie den Gordischen Knoten durchschlägt. Die losen Enden verknotet man doch wieder und die Hälfte des Knotens bleibt so unlösbar wie zuvor, durch das nonchalante Wiederverknoten vielleicht sogar noch unlösbarer als der ganze Knoten zuvor.

Liebgewonnenes und für das persönliche Leben und das Umfeld Wertvolles zu erhalten, das man im radikalen Schnitt verlieren würde, kann man aber schaffen. Oft sind die zugrundeliegenden Probleme schwer zu lösen – die Anfangseuphorie nach dem radikalen Schnitt überdeckt sie nur, dann kommen sie wieder. Man sagt ja gerne, dass Menschen doch immer wieder bei demselben toxischen Typus Partner landen, wie oft sie sich auch trennen. Es geht auch nicht darum, den Partner zu ändern, sondern einen nicht toxischen Umgang mit dem Typus Mensch zu finden, mit dem man sich instinktiv gerne verbindet, mit der Art Arbeit, die man gerne und gut macht, und den Hobbies und Freunden, die einem wichtig sind. Das ist unendlich viel schwerer und langwieriger als der radikale Schnitt, aber es ist auch nachhaltiger. Ohne tiefgreifende Analyse und Veränderung des Weges, der in die verfahrene Situation geführt hat, ändert sich nämlich auch nach Trennung nichts. Man wiederholt dann nur. Das Problem an diesen langwierigen, nachhaltigen Veränderungen ist, dass nach Erkennen des Problems erst einmal das Entwerfen von Veränderungen ansteht. Danach kommt das Umsetzen dieser Veränderungen – und insbesondere sich selbst zu verändern ist schwierig und dauert. Nach der Aufbruchsstimmung des erkannten Problems folgt die Ernüchterung: Es dauert, eine adäquate, nicht so viel Pendeln erfordernde Arbeitsstelle zu finden. Es dauert, bequeme und liebgewonnene Schuldzuweisungsmechanismen für eigene Unzulänglichkeiten abzulegen. Oft dauert es sogar, aus der Analyse der Komponenten der komplex-katastrophalen Situation die richtigen Veränderungen abzuleiten, das geht teils in Irrwege, teils ist es schlicht zäh.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn eine Situation über lange Zeit und viele, langsam zusammenkommende Komponenten unerträglich geworden ist, braucht’s eine langfristige Veränderung, die nachhaltig ist. Im ersten Moment mag ein radikaler Schnitt wie die Lösung erscheinen. Wenn der Schnitt Raum für diese Veränderung gibt und man mit dem Verlust all der schönen und wichtigen Dinge leben kann, die einen nicht viel früher abhauen haben lassen, okay. Ansonsten ist es aber die Sache wert, durch das tiefe Tal, durch den Trog zu gehen und gemeinsam mit denen, die einen in das Tal begleitet haben, den anderen Hang wieder zu erklimmen.

Ist ein bisschen wie mit einer Diät oder einem Burnout. Wenn ich über Jahre, vielleicht Jahrzehnte in falscher Weise zu viel gegessen habe oder in toxischer Weise zu viel gearbeitet oder das zu sehr an mich herangelassen habe, wird das nicht mit zwei Monaten Diät oder Psychotherapie, neuen Klamotten oder einem neuen Job gelöst. Die Mechaniken sind weiter in uns drin. Sie werden uns wieder an den Punkt bringen, wenn die Euphorie und die Aufbruchstimmung des Schnitts vorbei sind. Zwei Monate lang nix essen und dann wieder Burger im Vorbeirennen und Berge von Schokolade am Schreibtisch lösen das Problem nicht. Mit Beziehungen, Familie, Arbeit und dem Konglomerat aus Sozialem und Lebenswandel ist es auch nicht anders.

Am Ende des Tages hat man aus der furchtbaren Situation und einem unendlich erscheinenden Tal Automatismen geschaffen, die einen oben halten, wo vorher welche waren, die einen runterzogen. Ich bin heute glücklicher, stärker und zugleich rücksichtsvoller, aber auch besser im Einfordern von Rücksicht als noch vor drei, vier Jahren. Auch das verdanke ich dem Willen zu bleiben und der Scheu vor dem Davonlaufen, die mich ZWANGEN, an mir und meinem Umfeld zu arbeiten. Vielleicht ist dieses Verändern dann doch die radikalere Maßnahme als das Davonlaufen oder Rauswerfen.

Spontansein

Eine Freundin von mir sagt immer mal wieder gerne: Spontaneität erfordert minutiöse Planung. Ganz so ist das bei mir nicht. Aber ich muss doch sagen, dass ich bei spontanen Umplanungen immer mal wieder sehr stolz auf mich bin, wenn ich nicht in Panik verfalle oder alles blocke.

Heute war so ein Tag: Ich wollte mich, bevor ich nicht mehr in Stuttgart arbeite, mit einer Freundin treffen. Dafür hatten wir üblicherweise meinen freien Abend reserviert, den Dienstag. Letzte Woche ging es nicht, vorletzte Woche hatten wir wegen Krankheit abgesagt. Nun stehen noch heute, in einer und in zwei Wochen zur Verfügung. Ich hatte bei „wir können ja einen der verbleibenden Dienstage nehmen“ an in einer oder zwei Wochen gedacht.

Meine Freundin jedoch schlug vor, „wenn ich so spontan sein könne“, dass wir uns heute treffen. Und das werden wir gleich tun! Ich freue mich total drauf, zugleich bin ich aber auch sehr stolz auf mich, dass ich dafür vom fest gefassten Plan, heute Abend auf das Laufband zu gehen und ein bisschen rumzusitzen, abrücken konnte.

Spontansein ist schwer. Es schaffen macht stolz.

Endlich gesehen: Wonder Woman

Achtung, kann leichte Spoiler enthalten – und ich glaube, das hier ist explizit keine Kritik, sondern ein Eindruck.

Nach einer ganzen Weile, die sich ein Kinobesuch für Wonder Woman und dann auch noch in 2D einfach nicht einrichten lies, hat es nun geklappt. Heute Abend nach der Arbeit fuhr ich nach Hause, traf meinen Mann im Bademantel an, der von seinen Eltern nach dem Duschen mit einem Besuch überrascht worden war – und als dann meine Schwiegereltern ihren Besuch beendet hatten und mein Mann sich angezogen hatte, ging es nach Rastatt ins Kino – zu Wonder Woman.

Ich hatte im Vorfeld schon einiges über die Schwächen des Films gehört – von einem Bekannten, mit dem ich mich gut verstehe, aber geschmacklich an vielen Fronten immer mal über Kreuz liege, sogar die harte Aussage, der Film sei „eine einzige Schwäche“. Auch mein bester Freund sagte – auch wenn er Gal Gadot als definitiv die bestmögliche Wahl für Wonder Woman empfunden hatte – einiges, vieles habe ihm am Film gefallen, anderes – ebenfalls einiges – aber auch nicht. Ich ging also mit etwas gemischten Gefühlen ins Kino.

Nun, was soll ich sagen: Es braucht vermutlich die richtigen Augen, die richtigen Emotionen für den richtigen Film. Das geht ein bisschen über „Geschmackssache“ hinaus, ist aber im Kern letztlich eine ähnliche Aussage. Denn ich fand den Film grandios. Mich haben in den letzten Jahren drei Filme so berührt: Beauty And The Beast, Frozen und nun Wonder Woman. Natürlich ist es eine Geschichte über eine Person, die anders ist, die oft erschreckend naiv ist und an anderen Stellen ein Nischentalent hat. Eine klassische, fast schon überklassische Heldenreise. Eine sehr freie Interpretation der „realen“ Vorlagen aus griechischer Mythologie und Geschichte des ersten Weltkriegs ist es ebenfalls – mein Mann meinte, den Spirit der Comics habe es allerdings sehr gut getroffen. Aber das ist mir egal. Ich erinnere mich daran, wie ich meinem besten Freund, der mich in „Last Samurai“ schickte, damals nach dem Film antwortete: „Vorhersehbar. Unendlich wiedererzählte Geschichte. Wenig innovativ. Aber unglaublich gut – wundervoll, hat mich tief beeindruckt.“

So ähnlich klingt es nun bei Wonder Woman. Die Geschichte geht frei mit vielen historischen und mythologischen Fakten um, baut einen Charakter aus Teilen, die nicht zusammenzupassen zu scheinen und wirft sie in ein Umfeld, in dem sie an die Grenze gebracht wird – nicht physisch, denn das geht ja (zunächst) bei Diana von Themyscira gar nicht. Aber ihre Überzeugungen, das Bild, mit dem sie sich die Welt erklärt, werden an die Grenze gebracht – wie bei fast jedem ist die Reaktion eher ein Versteifen auf die Sicht, auf das Bild, das sie mitgebracht hat. Und am Ende kann man gerne das Resummée Dianas als Ode an die romantische Liebe sehen. Ich sehe das nicht so. Ich verstehe die Aussage am Schluss so, dass nicht der Kampf gegen einen übermächtigen Gegner, einen Super-Villain, die Aufgabe des Helden oder hier der Heldin ist, sondern der Glaube an eben das Gegenteil, hier etwas verkürzt einfach als die Liebe bezeichnet. Das ist für eine Welt, in der Schwerter, Superkräfte und dergleichen gegen Superschurken eingesetzt werden, eine recht erwachsene Einsicht, selbst wenn sie auch mit der romantischen Liebe zu tun hat, die Teil des Wegs zur Erkenntnis war.

Ich bin noch immer ganz gefangen in einer Fülle von Bildern, Szenen, Sequenzen, aber auch der Emotion, die „Wonder Woman“ in mir geweckt hat. In einer Welt, die ganz ohne Superhelden mehr ist als eine Welt ohne Superhelden.

Wahrscheinlich bin ich in meiner recht simplen, emotionalen Weise, Filme wahrzunehmen, auf Filme, die sich auf die simple Formel, mit der Leonard Nimoy in „Spock vs. Q“ ein Haiku definiert, wenn auch ohne den Zusatz „Japanese Poetry“:

„To desgin a clear picture, arouse a distinct emotion and provide a spiritual insight.“

Vielleicht ist es die Naivität der in die Welt der Menschen geworfenen Amazone Diana, mit der ich den Film in dieser Formel wahrgenommen habe. Aber ich weiß ganz genau: Ich mochte den Film nicht nur, ich habe ihn geliebt und Licht für den Alltag daraus mitgenommen. Wundervoll!

Inspiration und Mut

Wo ist das Problem damit, Dinge nach außen zu tragen, die einem viel bedeuten?

Die Antwort auf diese Frage ist verhältnismäßig einfach: Alle können es sehen, lesen, hören – und darüber urteilen. Sie können einem sagen, was daran schlecht ist, wie man es umgesetzt hat. Viel schlimmer noch, etwas nach außen zu tragen, was einem viel bedeutet, und dann kommt eine Resonanz, dass diese Geschichte, diese Vorstellung peinlich, seltsam oder anderweitig nicht akzeptabel sei … das tut dann weh.

Aber ich habe ein Buch geschrieben, ich habe mich also damit befasst oder auch mich damit befassen müssen. Nun schwirren, wie ich vielleicht schon das eine oder andere Mal zum Ausdruck gebracht habe, noch viel mehr Ideen in meinem Kopf herum: Ideen zu Figuren, Geschichten, Orten … Welten. Eine davon habe ich in den letzten Tagen zwei Menschen erläutert, zwei Freundinnen erläutert, die vorher noch nicht so viel davon wussten. Beide waren fasziniert, begeistert und eine davon meinte, ich solle doch DARÜBER ein Buch schreiben.

Konkret geht es dabei um eine Vorstellung, die in meinem Kopf, in meinen Gedanken, unter dem Label „Der Park“ firmiert. Was also ist nun „der Park“? Kurz gesagt: Ein abgegrenztes, nicht gerade kleines Areal, in dem die Regeln des Zusammenlebens ein bisschen anders sind als überall drum herum. Natürlich ist der Park selbst fiktiv – die Idee kam mir damals, als ich ein paar meiner „nicht eingeordneten Vorstellungen“ beheimaten wollte und kurz vorher den Film „The Village“ gesehen hatte. Ganz so strikt wie jenes wiederauferstandene Gründerväter-Dorf in „The Village“ ist der Park nicht von der realen, normalen Welt abgegrenzt, und erst recht ist er nicht so thematisch korrekt. Aber sehr ernst nehmen die Initiatoren, Gründer und Bewohner des Parks das Projekt auch. Überaus ernst sogar! In diesem Szenario einer zwar mit der normalen Welt verbundenen, aber nach anderen Regeln laufenden, kleinen Welt habe ich etliche Geschichten angesiedelt, die ich auch in wundervollen interaktiven Spielen – Rollenspielen – mit den Charakteren besonders eines Freundes angereichert habe.

Nun raten mir Freunde – unter anderem auch derjenige, der recht tief mit in den Park einsteigen durfte – ein Buch aus den Geschichten im Park zu machen. Vielleicht auch mehrere. Auch mein Eindruck ist es, dass die Geschichte gut ankommt, etwas originales ist, interessante Charaktere mit einem spannenden Plot verbindet.

Das einzige Problem (neben der Zeit, die man natürlich für ein solches Projekt braucht) ist nun: Viele der Gestalten im Park sind unheimlich nahe an mir dran, verkörpern sehr direkt und explizit Eigenschaften, Persönlichkeitsteile, Ereignisse und Geschichten, die zu mir gehören. Ich würde sogar noch weiter gehen: Das sind Dinge, die „Ich“ sind. Aber ich glaube, ich werde es dennoch oder vielleicht gerade deswegen tun – mindestens die erste, kurze, recht kompakte Geschichte im Park in ein kleines Büchlein packen und schauen, was passiert.

Das Gefühl dabei auszudrücken, ist nicht so einfach. Andererseits vielleicht doch: Es gibt da im Titel „Standing“ meiner Lieblingsband VNV Nation eine Zeile, die (ein wenig auf meine Situation gemünzt und vielleicht auch ein ganz kleines Bisschen aus dem Zusammenhang):

„I bear my heart for all to see.“
VNV Nation – Standing

Ja. Das tu‘ ich. Und seit ich gelernt habe, das mit meinem Gefühlen und Gedanken zu tun, so ab Mitte 20 für mehr und mehr Bereiche meines Lebens, geht es mir besser als früher. Wahrscheinlich sollte ich nicht zweifeln an dem Weg, den Park mit all seinen Gestalten öffentlich zu machen. Denn wie diese Zeile so viel in mir berührt, hat genau das zu tun mir so viel mehr Lebensqualität gebracht, auch wenn die damit erzeugte Haut dünner und verletzlicher ist als der dicke Panzer von vorher.