Vor einiger Zeit hatten wir bei uns einen Sushi-Abend – Freundinnen und Ex-Kolleginnen in Personalunion, jeweils mit Partnern, waren zu Gast bei uns. Diese Sushi-Abende sind immer damit verbunden, dass wir unser Sushi gemeinsam selbst machen. Mir war allerdings ein Malheur passiert: Ich hatte Frischkäse gekauft. Ich war mir ganz sicher. Zu Rollen mit Avocado passt der Frischkäse ganz gut und einige Leute in der Runde mögen auch zu anderen Zutaten in den Maki ganz gerne Frischkäse – also war das ein vitaler Bestandteil der Zutaten. Aber wie das Leben so spielt: Der gekaufte Frischkäse war unauffindbar. Wahrscheinlich stand er noch rum, als ich eine Aufräum-Wut bekam und ich habe ihn vor lauter Schusseligkeit weggeworfen – unbemerkt und ungeöffnet.
Als ich da so panisch saß, weil kein Frischkäse da war, brach mein Mann – der gar kein Sushi mag und zu dem Zeitpunkt auch nicht ganz fit war – einfach nochmal auf, um Frischkäse zu besorgen! Ich habe eigentlich gesagt gehabt, ich würde selbst fahren, aber er ließ es sich nicht nehmen, mich bei meinen Gästen zu lassen und mir Frischkäse zu kaufen. Da ich so verzweifelt wirkte, wie er sagte, brachte er mir eine kleine Halloween-Glubschi-Katze mit: Schwarz, mir rosa-glitzeriger Superhelden-Maske und grellgrünen Öhrchen und grellgrüner Schwanzspitze.
Wie man sieht, hat das possierliche Tierchen schon seinen Platz in unserem Haushalt gefunden: Hier beobachtet sie den Hof und die Einfahrt. Die 25 unsichtbaren Mauzen im Haus mögen das Tier auch, denn als „Glitzerkatze“ ist sie mittlerweile eine der Superheldinnen im Supermau-Universum, aus dem es jeden Abend für meinen Mann eine Einschlafgeschichte gibt. Glitzerkatze kann natürlich nicht die ganze Zeit Superheldentaten vollbringen, also ruht sie sich entweder auf unserem Fensterbrett oder beim nächtlichen Bewachen meines zugeklappten Laptops aus. Hübsch ist sie, nicht wahr?