Eine Frage von Einstellung und Reinheit

Tja. Vieles ist Einstellungssache. Wer positiv eingestellt ist, schafft Dinge eher und nimmt sie nicht so schwer, wenn sie nicht gleich funktionieren. Wenn’s dazu noch sauber ist um einen rum, dann ist alles gleich ein bisschen besser.

Aber das meine ich gar nicht. Auch Radfahren ist eine Frage der Einstellung und der Sauberkeit. Am Sonntag haben mein Mann und ich ja die Räder geputzt – Dreck von den Rahmen gewaschen, aber vor allem die Ketten und Zahnkränze von Dreck und Ölresten befreit und danach neu geölt. Ich habe dazu noch den Zug an meiner Hinterradbremse etwas straffer eingestellt, so dass ich nicht mehr erst bremse, wenn der Hebel weniger als Fingerbreit vom Griff des Lenkers entfernt ist – etwas stressig, wenn man noch fest greift, einen Finger dazwischen hat, und sich den Finger einklemmt, es aber trotzdem nur ein bisschen schleift, aber nicht richtig bremst! Nun tut sich zwar bei leichtem Antippen noch nichts, aber sobald ich ein bisschen ziehe, ist eine gute Bremswirkung da. Außerdem habe ich meinen Sattel nochmal einige Zentimeter hochgestellt.

Zu Anfang hatte ich den Sattel ganz unten. So unsicher, wie ich Anfang Dezember nach 20 Jahren Rad-Abstinenz noch war, war ich dankbar für den recht tief eingestellten Sattel. Irgendwann habe ich dann mal zwei Zentimeter mehr Sattelstütze rausgezogen, der Winkel war besser, zu tief saß ich immer noch. Nun – naja, sitze ich wohl fast optimal. Gefühlt war’s natürlich erstmal ziemlich hoch, geschätzte vier Zentimeter habe ich den Sattel höher gezogen. Das ist ganz schön hoch, wenn man es nicht gewohnt ist! Aber mit neu eingestellter Bremse, einer Sitzposition näher, viel näher am Hebelwirkungsoptimum und sauberem, geschmiertem Antriebssystem war es paradiesisch zu fahren.

Ich bin gestern allerdings nicht gleich einen Streckenrekord geradelt. 21,4 Kilometer in der Stunde waren’s auf dem Hinweg im Schnitt, 22,1 auf dem Rückweg – ich bin schon Schnitte um die 24 Stundenkilometer gefahren auf dem Arbeitsweg. Freilich war das meist mit etwas Rückenwind, während ich gestern auf dem Hinweg ganz leichten, auf dem Rückweg sogar ein wenig stärkeren Gegenwind hatte. Dennoch merke ich, dass dieses Setup Potential hat. Die neue Einstellung des Sattels und der Bremse sowie die saubere Kette und Schaltung mit frischer Ölung, das wird was. Es macht riesigen Spaß, so zu radeln, weit mehr als vorher!