Ich wusste gar nicht…

…dass meine Uhr das kann!

Screenshot aus dem Webinterface von Garmin Connect.

Ein wenig verblüfft sah ich nach meinem Training gestern einen neuen Bildschirm auf meiner Trainingszusammenfassung auf der Garmin Fénix: Ich bekam angezeigt, dass meine Laktatschwelle gemessen worden sei, meine Fénix sieht diese in dieser einen Messung bei einem Puls von 169 Schlägen in der Minute und einem Tempo von 4:58 pro Kilometer. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass ich erstens recht intensives Training durchführte und zweitens nicht nur die Pulsmessung am Handgelenk, sondern auch meinen Pulsgurt HRM tri, ebenfalls von Garmin anhatte.

Das Training gestern war auch ganz schön heftig. Da ich beim Rennradfahren zur Arbeit am Dienstag und Mittwoch festgestellt hatte, dass meine Pulsmessung am Handgelenk mit der Fénix beim Mountainbike-Fahren super, beim Rennradfahren jedoch eher nicht gut funktioniert, benutzte ich einen Pulsgurt – sowohl am Dienstag als auch beim gestrigen Training. Das war auch ein Kombi-Training: Erst stürmte ich 45 Minuten mit dem Rennrad so schnell durch die Gegend, wie ich noch nie zuvor gefahren bin – auch wenn das sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Danach lief ich 30 Minuten mit Druck, aber nicht am Maximum durch die Gegend.

Ich bin sehr gespannt, unter welchen Bedingungen ich wieder eine solche Messung der Laktatschwelle bekommen werde. Jedenfalls werde ich den Pulsgurt nicht immer anziehen. Meine Erinnerung an die Probleme mit nässenden Hautreizungen unter den Kontakten des Brustgurtes durch Brustgurttragen bei jeder Laufaktivität sind mir sehr gut in Erinnerung. Aber gerade bei Intervalltrainings und Tempodauerläufen werde ich das weiterhin tun.

So sahen mein Tempo, meine Herzfrequenz und meine Schrittfrequenz bei dem Lauf aus, der mir eine Messung der Laktatschwelle bescherte.

Biorhythmus – aus aktuellem Anlass

Wie Ihr eventuell gelesen habt, verändere ich zum Jahreswechsel meine Arbeitsstelle. Das bedingt natürlich, Nachfolgern zu erklären, was man so alles tut. Für meine Aufgaben wird mein bisheriger zweiter Stellvertreter künftig zuständig sein, bis zwei andere die Zertifikate dafür erworben haben. Nun muss man natürlich darauf achten, dass man allen dreien die Vorgänge erklärt …

Und genau an der Stelle fällt mir gerade auf, wie verschieden das mit dem Biorhythmus ist. Es gibt ja die „Lärchen“, also die Frühaufsteher und Früharbeiter, und die Eulen, die eher in die Nacht hinein arbeiten. Ich gehöre eher zu den moderaten Eulen, aber mein einer designierter, noch nicht zertifizierter Nachfolger ist eine massive Lärche – und mein zweiter Stellvertreter der Tendenz nach eine starke Eule. Nicht, dass es unmöglich wäre, aber das macht es hinreichend anspruchsvoll, alle zusammenzubringen, dass man über den Biorhythmus nachdenkt.

Als Jugendliche war früh in die Schule für mich eine Katastrophe. Ich war eine wesentlich krassere Eule als ich das heute bin. Im Studium verlagerte sich das noch weiter nach hinten – Achtuhrvorlesung war grausam, vor eins ins Bett ging gar nicht. Mittlerweile stehe ich zwischen sechs und halb sieben auf, komme spätestens um Mitternacht ins Bett, zumindest unter der Woche. Allerdings hat sich die Eulenhaftigkeit eine recht lange Anlaufzeit als Tribut geholt: Ich brauche morgens meine 60-90 Minuten, bis ich loskomme, was aber wohl auch damit zu tun hat, dass die lange Anfahrt ihre Schatten voraus wirft. Gerade die Lauferei, der Sport, hat mich aber von „Ich kann nicht vor sieben aufstehen und brauche dann 90 Minuten zum Loskommen“ auf „Ich steh‘ gegen 20 nach sechs auf und brauche dann ’ne Stunde“ bewegt, und ich glaube, das Loskommen wird einfacher, wenn die Fahrt künftig weniger als halb so lang ist. Wenn ich mir jetzt überlege, dass einer meiner Kollegen oftmals vor fünf, manchmal sogar vor vier mit seinen Aufgaben beginnt, dann haut mich das um – das könnte ich nicht. Der andere kommt manchmal vor mir, meist aber eher nach mir auf die Arbeit – die Spanne, welche Tageszeit einem zum Arbeiten taugt, ist also riesengroß. Man kann das durchaus ein bisschen ändern, aber so richtig grundlegend von der Eule zur Lärche werden ist schwer – und dauert lange. Die Frage ist, ob man es muss. Freilich wird’s bei den richtig extremen Lärchen und den richtig extremen Eulen manchmal echt schwer, sie zusammenzubringen …

Nebenbei: Der beste Weg für mich, morgens schneller in die Gänge zu kommen, ist eine Runde zu laufen. Dumm nur, dass ich dann noch Duschen und trocknen muss. Meistens denke ich dann, das macht den Gewinn an „Wachwerden“ wieder wett – in der Regel bin ich dennoch dann früher dran, wenn ich morgens laufe. Um das aber konsequent hinzubekommen, bin ich (noch?) zu „eulig“.

Farbe

Im Rahmen meines Beitrages zu einem nicht gezündeten Witz kam zwischen mir und einer Freundin die Frage auf, welche Farbe Protonen denn nun wirklich haben. Ich antwortete in der Inbrunst der Überzeugung: Keine. Warum? Nun: Protonen sind sehr, sehr klein – im Femtometerbereich. Das sind 10-15 Meter. Das sichtbare Licht hat Wellenlängen von 400 bis 800 Nanometern, also 10-7 Meter. Langwelligeres Licht wird dabei als rot wahrgenommen, kurzwelligeres als blau oder violett. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die kleinsten Strukturen, die man mit elektromagnetischen Wellen einer bestimmten Wellenlänge auflösen kann, etwa ein Zehntel der Wellenlänge groß sind.

Im sichtbaren Licht Protonen oder auch Neutronen zu sehen ist also vollkommen aussichtslos. Es stellt sich nun aber noch die Frage: Welche Wellenlängen oder Frequenzen der elektromagnetischen Strahlung absorbieren oder emittieren Protonen? Ich möchte nicht zu tief einsteigen, denn eigentlich will ich auf Farbe hinaus, nicht auf Teilchenphysik. Dennoch, ein bisschen muss ich in diesen sauren Apfel beißen: Atomhüllen sind ungefähr 0,1 Nanometer groß, im sichtbaren Licht also nicht auflösbar – aber sie absorbieren und emittieren sichtbares Licht. Das kommt, weil die Elektronen der Atomhüllen zwischen verschiedenen Schalen – verreinfacht könnte man von Umlaufbahnen sprechen – hin- und herwechseln können. Wechseln sie auf eine Schale weiter außen, brauchen sie dafür Energie – und absorbieren bestimmte Wellenlängen des Lichts. Durch diese Absorptionslinien hat man das Helium entdeckt, weil man im Licht der Sonne fehlende Wellenängen vorfand, die zu keinem auf der Erde bekannten Element gehörten. Natürlich können angeregte Atome durch sich abregen auch wieder Licht emittieren – Licht einer bestimmten Wellenlänge. Bei Übergängen auf der Atomhülle sind viele dieser emittierten Wellenlängen im sichtbaren Bereich, wir können sie also sehen und einer Farbe zuordnen.

Gehen wir von der Atomhülle zum Atomkern, wird alles rund 100.000fach kleiner. Da Protonen genausostark geladen sind wie Elektronen, wir sie aber einhunderttausendfach enger zusammenpacken, wirken viel größere Abstoßungskräfte. Damit wird die Energie, die bei Übergängen frei wird, auch viel größer – so dass der Atomkern typischerweise elektromagnetische Strahlung, also sowas wie Licht, wesentlich höherer Energie aussendet: Energien im Bereich des Millionenfachen der Energien, die von der Atomhülle freigesetzt werden, damit Wellenlängen, die um den Faktor einer Million kleiner sind – Gamma-Strahlung. Die können wir nicht sehen und es gibt auch keinen biochemischen Prozess, der mit einigermaßen gutem Wirkungsgrad einen bestimmten Wellenlängenbereich von Gamma-Strahlung unserem Sehnerv zugänglich machen könnte.

So. Nun komme ich zurück zur Farbe. Wie entsteht unser Farbeindruck? Nun – das ist nicht so schwierig, erst recht, wenn wir gerade von der Physik kommen. Unser Auge hat vier Rezeptoren für Licht: Die nur auf Hell oder Dunkel reagierenden, sehr empfindlichen Stäbchen und drei, bei manchen Leuten vier verschiedene Typen Zapfen. Die Sehzapfen haben ihren höchsten Wirkungsgrad für das Verwandeln von einfallendem Licht in Sinnesreize in unterschiedlichen Bereichen. Weil die Sehzapfen ihre Wirkungsgradmaxima jeweils in Bereichen haben, die wir dann Blau, Grün und Rot nennen, können wir Farben aus diesen Grundfarben zusammensetzen. „Blau“ ist dabei aber nicht „eine Wellenlänge“, sondern alles, was mehr Licht im Bereich um 420nm Wellenlänge herum enthält als anderes Licht, sehen wir als Blau. Da unser Sehen ein wesentlich komplexerer Vorgang ist als nur „Licht fällt ein, Sehsinnesreiz entsteht“, müssen wir die Wechselwirkungen innerhalb der Netzhaut, den Sehsinnesnerv und unsere optische Nachbearbeitung in den Gedanken einbeziehen, wo Farbe entsteht. Zunächst einmal sieht man dem Signal, das  auf dem Sehnerv transportiert wird, nicht an, ob es vom Zapfen mit 420nm Wirkungsgradmaximum, vom Zapfen mit 534nm Wirkungsgradmaximum oder vom Zapfen mit 564nm Wirkungsgradmaximum erzeugt wurde. Viele Signale vieler Rezeptoren mit einem Sehzentrum im Hirn, das anhand des jeweils ankommenden Kabelstrang weiß, welche Art Sinneszelle am anderen Ende hängt, werden dann zu einem Farbeindruck zusammenprozessiert.

Puh. Das war viel, oder? Fand ich auch. Ich hoffe, ich habe nicht zu stark vereinfacht und bin nicht zu schnell vorgegangen. Aber ich brauche diese Voraussetzungen, um meinen Gedanken aufzubauen. Denn: Nach der Frage einer Freundin, ob nicht vielleicht irgendein Wesen, das einen anderen Rezeptor für elektromagnetische Wellen hat, vielleicht doch sagen könnte, welche Farbe Protonen haben, kam in mir Widerwille auf. Ich konnte es nicht genau benennen, WARUM, aber ich war mir ganz sicher, dass man nicht einfach hingehen, einen Rezeptor definieren und den ausgelösten Eindruck dann eine neue Farbe nennen kann, die dann die Farbe eines Protons ist. Spricht ja eigentlich nichts dagegen, oder? Wie gesagt, meine Intuition brüllte: „NEIN! Das geht so nicht!“, aber meine Ratio fand keine Begründung. Ich habe das dann noch mit der Freundin weiter diskutiert und wohl ziemlich weit ausgeholt, dann hatte ich darüber noch eine Debatte mit einer anderen Freundin. Inzwischen habe ich, glaube ich, herausgefunden, wo der Grund für diesen Widerwillen liegt.

Dafür fragte mich eine Freundin: „Was hindert uns daran, eine Farbe ‚Gnirf‘ mit beispielsweise 345nm Ansprechmaximum des zugehörigen Sehzapfens zu definieren?“ Die Debatte war etwas länglich, im Endeffekt fand ich im ersten Satz des Wikipedia-Artikels zu Farbe meine Begründung.

Farbe ist ein durch das Auge und Gehirn vermittelter Sinneseindruck, der durch Licht hervorgerufen wird, genauer durch die Wahrnehmung elektromagnetischer Strahlung der Wellenlänge zwischen 380 und 760 Nanometer.
Quelle: Wikipedia.

Ja. So einfach ist das. Farbe ist der Sinneseindruck, der durch Auge und Gehirn vermittelt wird und durch Licht bestimmter Wellenlänge hervorgerufen. Hier liegt mein Unbehagen bei der Farbe „Gnirf“. Unser Gehirn wird sie dann doch nur wieder als eine der Farben interpretieren, die wir kennen.

Natürlich können wir nun fragen: „Was, wenn es einen weiteren Rezeptor gibt, der ans Auge angeflanscht ist und…?“ Gute Frage. Es gibt solche weiteren Rezeptoren, denn manche Menschen besitzen einen vierten Typ Sehzapfen mit Anschlagmaximum im Türkis, bei 498nm Wellenlänge. Nun kann man die Frage stellen, ob diese Tetrachromaten mehr Farben sehen – oder nur unsere Farben auf andere Weise. Sicher, das additive Farmischsystem funktioniert bei ihnen immer noch irgendwie so ähnlich wie bei den Trichromaten. Wie wir mit dem Sinneseindruck „Farbe“ umgehen, ist nämlich in hohem Maße Konvention. An dieser Stelle ist die Sichtweise „Farbe“ auf den unserem Erleben zugänglichen Ausschnitt des elektromagnetischen Spektrums ein grundlegend anderes Paradigma als die Sichtweise „Wellenlänge“. Wir haben für unser Erfassen von elektromagnetischen Wellen das Konstrukt Farbe, das an unser ganzes biochemisches System gekoppelt ist, den ganzen Ballast aus emotionalen Reaktionen auf bestimmte Farben, Instinkten bei bestimmten Farbkombinationen beinhaltet und somit kaum von unseren biologischen Rezeptoren und der Nachbearbeitung im Gehirn abkoppelbar ist. Speise ich in dieses System, das aus dem direkten Erleben des Feuerwerks, das Sehzapfen, Netzhaut, Sehnerv und Sehzentrum mit uns veranstalten, einen Reiz ein, der eine andere Wellenlänge repräsentiert, wird dieser Reiz im Kontext unseres Erlebens verarbeitet und ist somit – eine Falschfarbe. Schaffe ich ein System, das hinreichend weit von unserer optischen Signalverarbeitung abgekoppelt ist, dass ich wirklich und wahrhaftig den Output eines Sensors für hochenergetische Gamma-Strahlung einkoppeln kann, lande ich bei einem Sinnesreiz-Interpretationssystem, das nicht mehr unser Konzept von Farbe ist, sondern etwas Anderes.

Das Erfassen elektromagnetischer Wellen als Spektrum mit vielen verschiedenen Wellenlängen ist hinreichend allgemein, um neue Frequenzen einzukoppeln – aber es ist nicht unser Konzept von Farbe.

Ich habe mein Unbehagen und den Grund dafür also aufgelöst, indem ich unsere Idee von „Farbe“ als ein Konstrukt (oder eine Gesamtheit von Konstrukten) definiert habe, das nicht beliebig auf andere Wellenlängen verallgemeinerbar ist, ohne mit dem Bezug auf unser Erleben von biochemisch wahrgenommenen, neuronal aufbereiteten Daten eine seiner wesentlichen Eigenschaften zu verlieren. Ein ähnlich geartetes, erweitertes oder erweiterbares Konstrukt „Farbartige Gesamtheit von menschlichen und hypothetischen weiteren Sinneseindrücken ausgelöst von elektromagnetischen Wellen“ halte ich nicht für undenkbar, spreche ihm aber wesentliche Eigenschaften des Konstrukts, das ich unter „Farbe“ verstehe, vehement ab.

Offenbar ist es mal wieder Zeit, mir vor Augen zu führen, dass die aus dem radikalen Konstruktivismus für mich resultierende Toleranz für andere Sichtweise auch beinhaltet, dass andere möglicherweise Farbe nicht mit all dem Eigenschaftenballast überfrachten, den ich als integralen Bestandteil des Konzepts Farbe empfinde.

Die Maschine …

… ist eine Bezeichnung, die ich gelegentlich für meinen Körper verwende. Das ist nun nicht so respektlos gegenüber dem Heim für meine Seele und meinen Geist, wie es den Anschein haben könnte. Ich benutze diese Bezeichnung vor allem beim Sport.

Beim Laufen merke ich sehr gut, wie viele verschiedene Teile meines Körpers zusammenspielen. Das Herz schlägt schneller, das Blut wird anders verteilt, beim Erzeugen mechanischer Leistung produzierte Abwärme muss abgeführt werden, die Versorgung mit Sauerstoff und Entsorgung von Kohlendioxid über die Atmung wird umgeregelt … manchmal, wenn ich genau in mich reinhöre, merke ich auch andere Veränderungen. Gerade als Person mit Colitis ulcerosa „höre“ ich natürlich auch auf meinen Verdauungstrakt und bemerke manchmal, wie er abhängig von Intensität des Laufens und abhängig von Tagesform und Krankheitszustand unterschiedlich reagiert.

Auf der Oberfläche kommen solche etwas skurril-witzigen Anmerkungen wie „Ich stehe in einer Pfütze aus Kühlmittel-Kondensat“, wenn ich nach einem intensiven Lauf oder nach einem Lauf bei angenehm sommerlicher Temperatur gefühlt oder auch buchstäblich im eigenen Schweiß stehe. Auch der Vergleich mit dem Nachfüllen von Kühlmittel bei „offenem Volumenregelsystem“, in einem Analogon zu Kraftwerks-Kühlsystemen, fällt unter diese Kategorie. Eigentlich geht der Vergleich aber tiefer. Der menschliche Organismus und seine Leistungsfähigkeit sind ein faszinierendes Feld. Bei sehr vielen Stoffen finde ich spannend, dass sie gebraucht werden und wofür eigentlich – unsere Nerven zum Beispiel sind ja keine Leitungen im Sinne von Kupferdraht, sie leiten über elektrisch spannungsempfindliche Poren und ein im leit-bereiten Zustand bestehendes Ungleichgewicht von Kalium- und Natrium-Ionen inner- beziehungsweise außerhalb der Nervenzelle. Plötzlich wird auch klar, warum Kalium so wichtig ist – und die Kartoffeln als Kalium-Quelle sind dann nicht mehr nur Energiequelle durch ihre Stärke, sondern versorgen auch den Körper mit Kalium … in einer intensiv salz-benutzenden Gesellschaft wie der unseren ist die Sorge um den Natrium-Mangel glaube ich dann eher unbegründet. Dann ist da das Eisen für die Sauerstoffspeicherung in Blut (Hämoglobin) und Muskeln (Myoglobin) …

Für mich ist immer wieder spannend, was wie und wo funktioniert, mit welchen Mitteln der Körper Aufgaben erledigt, die auch in künstlichen Maschinen – weitgehend weniger „kreativ“ – gelöst werden müssen. Energieerzeugung, Energietransport, Abfuhr von Abwärme und Reststoffen, Speicherung, Freisetzung und Regelung von Vorgängen, all das kriegt der Körper in bemerkenswerter Harmonie mit erstaunlich vielfältigen und effizienten Methoden hin – wenn man ihn lässt, es gelegentlich auch abruft und ihn hinreichend mit den dafür benötigten Stoffen versorgt.

Wenn ich nun aber laufe, die direkte Reaktion meines Herzschlags auf Veränderungen der Intensität spüre und auf der Pulsuhr sehe, die Wärmeproduktion und -abfuhr über das Schwitzen und das Wärmegefühl erfühle, den Atemrhythmus beobachte, auch die unterschiedliche Dynamik beim Abspringen bei unterschiedlichem Tempo registriere – dann ist die Bezeichnung „die Maschine“ für den Körper eine Verneigung, zumindest gemäß des Gefühls, das ich dabei habe. „Die Maschine läuft“ schließlich sage ich gerne mal, wenn ich mich mit einer zufriedenstellenden Leistung beim Laufen so richtig rundum pudelwohl fühle – ein sehr angenehmes Gefühl. Maschine mit emotional behafteter Sensorik und Steuerung … meine Maschine. Tolles Ding, diese Maschine!