Was ist ein/eine Trindr, fragt Ihr nun? Hat das was mit Tinder zu tun?
Nun, hoffentlich nicht! Seit gestern ist TR’in Dr. meine Bezeichnung, die vor dem Namen steht, zumindest, was das Dienstliche angeht. Ich bin gestern Beamtin geworden. Ob ich ganz glücklich damit bin, muss ich noch herausfinden, für den Moment ist das eher schwierig. Für die weiteren Chancen in meiner beruflichen Tätigkeit war es aber ein wichtiger Schritt, der Türen öffnet, um weiter zu kommen.
Was aber IST denn nun eine TR’in Dr.? Zunächst mal ist es eine Abkürzung. TR steht für „Technischer Rat“ und das ist meine Amtsbezeichnung. Sprich, ich bin eine Technische Rätin geworden, so steht’s auf der Urkunde. Die Abkürzung hierfür ist TR’in. Den Doktortitel habe ich ja auch noch, und der wird „als Namensbestandteil“ ja auch überall angegeben. Ich bin also TR’in Dr. Schmidt. Klingt komisch, fühlt sich auch ein bisschen komisch an. Für meine aktuelle Tätigkeit hat es vor allem die Auswirkung, dass ich mehr Zeit habe, das zu tun, was ich tue. Denn die Regelarbeitszeit für Beamte in Baden-Württemberg liegt bei 41 Stunden, für Tarifbeschäftigte bei 39,5. Das ist auch der Punkt, der mich ein bisschen wurmt. Ansonsten sind die Möglichkeiten, aufzusteigen und Erfahrungsstufen zu erwerben, besser als als Angestellte. Früher oder später kann eine TOR’in draus werden. Das ist dann die Technische Oberrätin. Ich finde die Abkürzung super. Wann und vielleicht auch „ob“ steht natürlich noch nicht fest, aber wir werden sehen.
Schön und passend finde ich, dass man bei der Verbeamtung einen Eid ablegt, auf Grundgesetz, Landesverfassung und das Recht. Außerdem beteuert man, dass man Gerechtigkeit gegen jedermann üben wird. Die religiöse Formel dabei ist optional, die auf die Verfassung nicht. Ich habe auf die religiöse Beteuerung „So wahr mir Gott helfe.“ bewusst verzichtet, zumal ich den säkularen Staat als ein wichtiges Gut betrachte und aus meinen Überzeugungen heraus die religiöse Formel leer gewesen wäre.
Fühle ich mich jetzt anders? Puh. Gute Frage. Glaube nicht. Aber Weichen sind gestellt worden für die Zukunft, mit diesem Schritt – und mit den Weichen für die Zukunft bin ich glaube ich glücklicher als mit den unmittelbaren Auswirkungen.