Fehlleitung

Google Maps mal wieder!

Nun ja. Ich will nicht zu sehr motzen. Google Maps ist gar nicht so schlecht, wenn es darum geht, Staus zu umfahren, Fahrtzeiten unter starkem Verkehr abzuschätzen und so weiter. Aber eines funktioniert noch immer nicht so richtig: Zeitlich passend Sperrungen einzubauen. So geschehen am Mittwochabend:

Die Ein- und Ausfahrt Leonberg Ost ist wegen Fahrbahnerneuerung und mehr in dem Konglomerat aus Anschlussstelle Leonberg Ost und Dreieck Leonberg gesperrt – zumindest für die Fahrtrichtung München Richtung Karlsruhe. Man kann dort weder ab- noch auffahren. Die L1187, fortgesetzt als Südrandstraße in Leonberg, verläuft hier aber direkt neben der A8 und erlaubt zumindest den Autofahrern, die vom Schattenring herunterkommen und Richtung Karlsruhe auffahren wollen, einen quasi umwegfreien Weg zur Anschlussstelle Leonberg West. Theoretisch zumindest. In der Praxis sind dort eine Menge Ampeln und eine Verflechtung mit der B295, die nicht für den Verkehr von der Anschlussstelle Leonberg Ost zur Anschlussstelle Leonberg West auf der A8 ausgelegt sind – müssten sie ja auch nicht sein. Durch die Baustelle am Dreieck Leonberg ist auch der Weg am Dreieck von der A8 auf die A81 nur noch ein- statt sonst zweistreifig, also entsteht Stau auf der A8, Rückstau bis über das Stuttgarter Kreuz hinaus. Die Stelle ist ja auch ohne Baustelle in Stoßzeiten schon meist überlastet.

Was tut also Google Maps?

Es empfiehlt mir, vom Campus Vaihingen der Universität Stuttgart eben nicht zum Stuttgarter Kreuz und dann direkt auf die A8 zu fahren, sondern über das Glemstal, die L1187 zur Anschlussstelle Leonberg Ost. Da ich weiß, dass die Anschlussstelle Leonberg Ost gesperrt ist, gehe ich davon aus, dass Google Maps mit der grünen, also freien Strecke von Leonberg Ost nach Leonberg West die Südrandstraße in Leonberg meint – die verläuft ja quasi parallel, auf dem Smartphone kaum von der A8-Trasse zu unterscheiden. Das war aber nicht der Fall: Am Dienstag noch wollte Google Maps mich links abbiegen lassen von der L1187 auf die Auffahrt Leonberg Ost Richtung Karlsruhe. Ging nicht, gesperrt. Am Mittwoch hatte Google Maps das kapiert, also was tat’s?

Es empfahl: Fahre an der Auffahrt vorbei, mache einen U-Turn an der nächsten Ampel und biege in Gegenrichtung zu Deiner vorherigen Fahrtrichtung auf die Auffahrt A8 Richtung Karlsruhe … als wäre sie von der einen Richtung L1187 gesperrt und von der anderen Richtung nicht … natürlich habe ich mein Handy geschüttelt und ein Problem gemeldet, aber ärgerlich war’s schon, zweimal in jeweils mehr als einer halben Stunde über diverse Ampeln und völliges Chaos die Südrandstraße entlangzuzuckeln, um von Leonberg Ost nach Leonberg West zu kommen. Freitagabend fahre ich direkt über den Engelberg, wenn die A8 wieder dicht sein sollte!

Nochmal gut gegangen

Heute Morgen war ich am Leonberger Dreieck an einer Spurwechsel-Schere beteiligt. Ich wollte von der linken Spur auf die vormals mittlere, die dann zur rechten Spur der weiterführenden A8 werden würde – denn wegen Stau in der Baustelle zwischen Leonberg und Stuttgarter Kreuz bin in in Leonberg Ost abgefahren. Ein LKW von der vormals rechten Spur der A8, die nun zur linken Spur der zweistreifigen Abfahrt zur A81 Richtung Heilbronn und nach Leonberg Ost wurde, wollte auf der A8 bleiben und demzufolge eins nach links. Wir hatten also den selben Fahrstreifen als Ziel. Der LKW war leicht hinter mir. Beim Schulterblick könnte ich schwören, dass er noch nicht geblinkt hatte – ich aber schon. Ich habe seinen Blinker tatsächlich bei dem ganzen Manöver gar nicht aktiv gesehen. Jedenfalls hupte er mich an, als sein Bug etwa zwei Meter hinter meinem Heck auf denselben Fahrstreifen wechselte.

Wer nun schuld gehabt hätte, wenn was passiert wäre – gute Frage. Ich bin mir keiner Schuld bewusst, aber man sieht oft genug nicht alles. Ein Glück ist nichts passiert, so dass die Frage sich nicht stellt.

Baustelle … Baustelle … schon wieder

Es ist so ein Moment, in dem der Verstand sagt: „Du weißt, dass es nötig ist, Du weißt, dass die Straße nicht besser wird, wenn man sie nicht gelegentlich in der Fahrbahndecke erneuert.“ Der komprimierte Egoismus, die Emotionen und all das fragt: „Was soll der Scheiß? Nicht schon wieder!“

Es geht dabei um eine neue Baustelle. Derzeit wird sie aufgebaut, zwischen dem Dreieck Leonberg und dem Stuttgarter Kreuz. Das ist ohnehin eine recht viel befahrene, oft verstaute Strecke, und nun wird diese Steigungsstrecke mit Baustellenspuren überzogen, so dass stückweise die Fahrbahndecke erneuert werden kann. Nötig ist es sicher, gefühlt nötig ist es noch nicht. Ein Ausbau ist damit scheinbar nicht verbunden.

Tja. Die ersten Auswirkungen sieht man schon – es staute sich nun morgens dreimal bis fast nach Rutesheim, auf dem Hinweg. Auf der Rückfahrt sah’s besser aus, keine Ahnung, ob da noch was kommt – wobei ich das auch leichter umfahren kann, indem ich einfach vom Schattenring nach Leonberg Ost fahre und dort auffahre. Die Umfahrung auf dem Hinweg geht leider weiter außenrum, da der Stau Richtung München meist seinen Mittelpunkt im Bereich des Dreiecks Leonberg hat – da muss ich dann schon in Rutesheim runter und um Rutesheim herum nach Leonberg, von dort an Schloss Solitude vorbei zum Schattenring und dann an die Uni. Das kostet natürlich Zeit, hat sich nun aber schon wieder zwei Tage in Folge gegenüber dem Bleiben auf der Autobahn gelohnt.

Pendeln könnte so schön sein ohne die Staus … oder ohne das Auto … oder ohne Pendeln.