Heute war auf der A8 zwischen Dreieck Karlsruhe und Karlsbad ein Unfall. Die Folge war ein Verkehrsinfarkt für alle Zuleitungen zum Dreieck Karlsruhe – A5 von Süden, A5 von Norden, A65/B10/Südtangente von Westen. Es war SUPERÄTZEND, nach Stuttgart zu kommen.
Aber dem Fass den Boden herausgeschlagen hat eine Staubegegnung vor dem Kreuz Stuttgart. Was also ist passiert?
Ich fuhr in aller Ruhe vom Dreieck Leonberg Richtung Kreuz Stuttgart. Als ohnehin offenbar war, dass ich einige Dinge verschieben musste, hatte ich den drückenden Tee am Rasthof Pforzheim abgeladen und war tiefenentspannt. Also rollte ich mit den erlaubten 80km/h auf der zweiten Spur von links bei insgesamt vier Fahrstreifen bergan. In der Höhe des Rasthofs Sindelfinger Höhe wird im Moment eine Brücke erneuert, daher werden die linken zwei Fahrstreifen Richtung München über die Gegenfahrbahn, die rechten beiden über eine neue Brücke geführt, die wohl später die Ausfahrt zur Sindelfinger Höhe sein soll. Der zweite Fahrstreifen von links – MEIN Fahrstreifen – war innerhalb der kurzen Führung über die Gegenfahrbahn wegen der Brückenbaustelle heute Vormittag zeitweise gesperrt. Ich musste also eins nach links. Vor mir bildete sich ein herrlicher, ein vorbildlicher, ein regelrechter Lehrbuch-Reißverschluss aus.
Toll, oder? Zu schön, um wahr zu sein? Leider ja. Ein Lieferwagen mit Laufer Kennzeichen (LAU) und irgendeinem autoaffinen Aufdruck war das Fahrzeug hinter der gemäß der Reißverschlussregeln für mich vorgesehenen Lücke. Ich strebte diese Lücke an, und er schien sie mir auch geben zu wollen – dann entschied er sich anders, etwa acht Autolängen vor der Verengung. Brav wie ich bin, wollte ich nicht auf den letzten Drücker, aber auch nicht viel vor der Verengung nach links – sonst hätte sich ja noch jemand vorbeigedrängt und den schönen Reißverschluss kaputtgemacht.
Meine Laufer Hintermann machte die Lücke immer wieder halb auf, dann schlagartig wieder zu. Als ich rüberwollte, fuhr er beinahe auf mich auf. Ich zog nochmal zurück, danach drängte ich einfach rein, als er meine Lücke fast aufgemacht hatte, nunmehr eine halbe Autolänge vor den Absperrbaken. Was machte mein Laufer Hintermann?
Er bremste. Nein, er STOPPTE sogar. Dann blieb er erstmal stehen, am Anfang des auf einen Streifen verengten Abschnitts, und bewegte sich nicht mehr. Erst als ich schon fast durch die Baustelle durch war, fuhr er wieder richtig weiter, wie ich im Rückspiegel gesehen habe. Erst bekämpfte er den funktionierenden Reißverschluss, dann blockierte er ohne Grund den nachfolgenden Verkehr! Da so ein Lieferwagen höher ist als mein Aygo, kann ich es nicht beschwören – aber wenn ich es nicht mit jemand vollkommen stupiden oder vollkommen böswilligen zu tun hatte, dann kann er nur völlig ablenkend auf dem Handy gespielt haben …
Meine Fresse! Wenn Leute so Auto fahren, braucht man sich über Staus und Unfälle nicht zu wundern!