Jahresrückblick 2018 – Laufen

2018 war ein krasses Jahr für mich. Es gab viele Veränderungen – sehr viele sogar. Ich habe Anfang 2018 die Arbeitsstelle gewechselt und Mitte 2018 nochmal. Dazu habe ich meinen Schrank ausgemistet, mein Pendel- und Verkehrsverhalten signifikant umgestellt. Darüber wird glaube ich noch zu schreiben sein, auch wenn ich das im Jahr immer mal wieder getan habe. Vor allem aber bin ich gelaufen, viel gelaufen. Es war das bisher lauf- und laufwettkampfstärkste Jahr meines Lebens. Es kamen zusammen:

  • ein Marathon in unter vier Stunden,
  • ein Halbmarathon mit einer Zeit von 1:35:53,
  • zwei Wettkämpfe über ungefähr 12 Kilometer, beim einen mit Altersklassensieg und insgesamt Platz 4,
  • drei Wettkämpfe über 10 Kilometer, den einen habe ich bei den Damen gewonnen, bei einem weiteren gab’s Platz 2 und schließlich
  • die Badische Meile über 8,89 Kilometer.

Mit neun Wettkämpfen und stets recht guten Zeiten, die bei Läufen mit Altersklassen stets zu guten bis sehr guten Platzierungen in der Altersklasse führten, ist das tatsächlich DAS Laufjahr meines bisherigen Lebens gewesen. Natürlich steckt da auch eine Menge Training drin. Ich habe vor allem im Frühling und im Sommer konsequent Intervalltraining einmal die Woche betrieben, im Spätsommer lange Läufe bestritten und auch ansonsten recht viel Lauftraining betrieben. Das sieht man natürlich im Diagramm, das ich schon für 2019 bereitgemacht habe:

Laufstrecke und Laufzeit über die Jahre, die ich schon aufzeichne.
Geschwindigkeit und mittlere zurückgelegte Strecke pro Aktivität über die Jahre.

Ich bin 2018 also schnell und weit gelaufen – insgesamt weiter als die Jahre zuvor und pro Aktivität weiter als die Jahre zuvor, auch schneller als die Jahre zuvor. Es zahlt sich also aus, dran zu bleiben. Das Ganze verteilte sich natürlich nicht homogen über die zwölf Monate des Jahres 2018, speziell in der Marathon-Vorbereitung habe ich viele Kilometer abgespult. Das sieht man hier:

Laufzeitsumme und Laufstreckensumme 2018, monatsweise.
Mittlere Geschwindigkeit und mittlere Strecke pro Aktivität monatsweise für 2018.

Recht deutlich zu erkennen ist die Erkältung im Oktober, nach dem Köhlbrandbrückenlauf, plus die Erkältung Ende November – und das langsame Tempo auf sehr langer Strecke in Juni bis August sowie die verhältnismäßig langen Läufe im Marathon-Monat September.

Da ich so viele schöne Wettkämpfe gelaufen bin, die ich gerne wieder besuchen möchte, und dazu noch inzwischen mit dem Lauftreff „meine Termine“ habe, muss ich für 2019 das erste Mal sowas wie eine Saisonplanung machen. Ende April und Anfang Mai häufen sich die Wettkämpfe, die ich mir ausgeguckt habe, zwei kollidieren terminlich sogar direkt. Das ist ärgerlich, aber es ist nun einmal so. Nach der einen Erfahrung auf dem Marathon ist erklärtes Ziel für 2019, die Halbmarathon-Zeit unter 1:30:00 zu drücken, was auch dazu führt, dass ein Marathon nicht auf dem Plan steht – wobei, wenn ich in Weimar Ende April, in Mannheim Mitte Mai oder in Hamburg Ende Juni mein Halbmarathon-Ziel erreiche, schließe ich nicht aus, beim Baden-Marathon im September doch wieder volle Strecke zu laufen.

Aber erstmal freue ich mich, dass ich in der Summe über 219 Laufaktivitäten, größtenteils im Freien und nur wenige auf dem Laufband, in fast 218 Stunden knapp 2312 Kilometer zurückgelegt habe und dabei mit 7171 Höhenmetern (in Summe und in einem extrem flachen Anlauf) mehr Höhenmeter angesammelt habe als der höchste Berg außerhalb Asiens hoch ist.

Ein neues Diagramm habe ich auch eingeführt, das ich nun weiter verfolgen will. Rein interessehalber habe ich nämlich einen neuen Parameter meiner Lauferei bestimmt, den ich zumindest im Monatsmittel verfolge. Ich multipliziere dabei die sogenannte „Pace“, also die Geschwindigkeit in Minuten pro Kilometer, mit dem Puls über die Aktivität hinweg, dividiere dann durch 10 und erhalte die Pulsschläge pro 100 Meter gelaufener Strecke. Ich bin mir dessen bewusst, dass das kein „Trainingsparameter“ im eigentlichen Sinne ist, aber mich faszinierte, dass sich da die Minuten wegkürzen. Mal sehen wie sich dieser Wert über die Zeit entwickeln wird, eine eindeutige Tendenz 2018 war nicht zu sehen, wenn auch 2017 eindeutig „mehr als ein Schlag pro Meter“ vorherrschte, 2018 jedoch zuverlässig unter 0,9 Schläge pro Meter erreicht wurden:

Ein neues Diagramm … mal sehen, wie sich’s entwickelt.

Den nichtlaufenden Anteil des Rückblicks bewahre ich mir für später auf – das hier ist allerdings mit den 12,8 Kilometern, die ich vorhin gelaufen bin, für 2018 definitiv abgeschlossen.

Uff … was ein Ziel!

Ich habe mir für dieses Jahr ein Ziel gesetzt. Ein Lauf-Kilometer-Ziel. SO groß ist es auch wieder nicht, muss ich zugeben. Viele Läufer laufen mehr pro Jahr.

Aber für mich ist es ganz schön viel: 1500 Kilometer möchte ich in diesem Jahr laufend zurücklegen, mit Laufband- und Draußen-Lauf-Aktivitäten zusammen genommen. Das bedeutet, dass ich pro Tag 4,1 Kilometer, pro Woche 28 Kilometer und pro Monat gut 125 Kilometer zurücklegen sollte, um mein Ziel zu erreichen – im Mittel zumindest.

Das ist eine Menge, für mich. Das merke ich auch recht deutlich. Dennoch bin ich bereits im Januar ganz gut im Rennen – knapp 70 Kilometer habe ich schon geschafft, und die zweite Woche des Jahres ist noch nicht rum. Wenn ich also so dabei bleibe, wie ich das aktuell tue, wird das was. Im Sommer stehen mindestens ein Halbmarathon und ein Marathon an, bei der Vorbereitung werde ich mehr laufen als jetzt – alles in Butter also?

Nein. Denn die 1500 Kilometer sind ein ganz schöner Berg, den es zu erklimmen gilt. Aber: Man wächst mit seinen Zielen. Deswegen lerne ich an diesem Ziel, keine Angst vor dem großen Ziel zu haben, sondern es einfach anzugehen – so ein Wissen, so eine Erfahrung kann man auch jenseits des Sports gut gebrauchen. So ganz nebenbei habe ich auch im Moment noch anderweitig einen „Lauf“: Ich möchte mehr als 39 Tage am Stück jeden Tag 8000 oder mehr Schritte schaffen. Der Rekord mit 39 Tagen in Serie stammt aus dem Sommer – und den gilt es zu brechen. 26 Tage dauert meine Serie schon an, teils einfach so geschafft, teils durch recht weite Läufe, teils haben mich auch nur schnelle 12 Minuten auf dem Laufband mit 12km/h über das Limit gehoben. Aber ich bin dran – genau wie an den 1500 Kilometern.

Herausforderung – dran arbeiten – erreichen. So soll es sein.