[KuK] Es ist wieder soweit…

Vor ca. einem Jahr habe ich Talianna zum Campus Run begleitet und sie anschließend mit nach Karlsruhe genommen. Auf der Fahrt hat sie in meiner Musiksammlung ein bestimmtes Lied gefunden, welches sie unbedingt hören musste (und sich wie ein kleines Kind gefreut hat).

Heute morgen fuhr ich zur Arbeit, hing so auf der A8 meinen Gedanken nach und stolperte dabei auch über den heute wieder stattfindenden Campus Run… und in just diesem Moment spielte das Radio besagten Song. Ich sag nur…

…we got to move these refrigerators, we gotta move these color TVs…

…bis später Tally und danke Radio BOB!

Wenn ich mein Leben nochmal leben könnte…

Heute war ich auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, wo ich auf einer Schriftrolle folgenden Text laß:

Jorge Luís Borges (1899 -1987)

“Wenn ich mein Leben
noch einmal leben könnte, im nächsten Leben,
würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen.

Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben, würde mehr riskieren.
Ich würde mehr reisen, mehr Sonnenuntergänge betrachten,
mehr bergsteigen, mehr in Flüssen schwimmen.

Ich würde an mehr Orte gehen, wo ich vorher noch nie war.
Ich würde mehr Eis essen and weniger dicke Bohnen.
Ich würde mehr echte Probleme als eingebildete haben.

Ich war einer dieser klugen Menschen, die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten.
Freilich hatte ich auch Momente der Freude, aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.

Falls du es noch nicht weißt, aus diesen besteht nämlich das Leben, nur aus Augenblicken.
Vergiß nicht das Jetzt!

Ich war einer derjenigen, die nirgendwo hingingen
ohne ein Thermometer, eine Wärmeflasche, einen Regenschirm und Fallschirm.
Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich leichter reisen.

Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Ich würde mehr Karussel fahren, mir mehr Sonnenaufgänge ansehen und mehr mit Kindern spielen,
wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

Aber sehen Sie… ich bin 85 Jahre alt und weiß, daß ich bald sterben werde.”

Ich fand den Text einfach toll, da er mir wieder einmal bestätigt, dass wir manche Dinge einfach nicht so wichtig nehmen sollten. Und in gewisser Weise habe mir dies auch bereits zu eigen gemacht, gehe großteils recht unbeschwert durchs Leben und lasse die Dinge auf mich zukommen.
Leider muss ich allerdings immer wieder feststellen, dass es für die eigene Umwelt gar nicht so einfach zu sein scheint, dies zu akzeptieren. Immer wieder wird nachgefragt, ob man sich dies oder jenes gut überlegt hat oder warum man nicht verbindlich durchgetaktet jede Minute seines Lebens verbringt, wenn man z.B. jemandem sagt: „…weiß ich noch nicht, werd ich sehen, wenn es soweit ist und geb dir dann Bescheid“.

Klar kann ich verstehen, dass andere Leute gerne feste Absprachen haben wollen und wenn ich mich mal mit jemandem auf etwas geeinigt habe, dann halte ich mich auch daran (von ein paar Minuten Verspätung bei Terminen vielleicht abgesehen). Aber aus genau diesem Grund möchte ich eben auch keine Zusagen machen, wenn ich es einfach nicht abschätzen kann, sondern gönne mir gerne den Luxus der Spontanität. Ich bin aber auch niemandem böse, wenn er mir dann sagt, dass er das nicht möchte und lieber mit jemandem anderen etwas plant. Mache ich eben was anderes … es lebe die Spontanität.

Aber ich schweife gerade ein wenig vom Weihnachtsmarkt ab… denn zum Zeitpunkt des Lesens wußte ich noch nicht, dass ich etwa eine Stunde später am Telefon hängen und wieder einmal einem Teil meiner unmittelbaren Umwelt Rechenschaft darüber ablegen sollte, was ich schon wieder gemacht habe und warum ich nicht aus dem stehgreif mit jedem Detail dazu aufwarten kann. Natürlich machen sie sich Sorgen und wollen nur das Beste für mich, aber vielleicht geht es mir mit dieser Entscheidung einfach gut, weil die Gründe für mich und eventuell auch nur für mich die richtigen waren.

Und in diesem Fall ist der Grund recht einfach, die Gelegenheit war da, das Endergebnis sieht gut aus und die Details sind festgelegt, warum sollte ich sie mir also alle merken… aber erklär das mal deiner Umwelt.

Zumindest ging mir der Text den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf und daher vielleicht eine Bitte:
Lasst eure Mitmenschen einfach sein wie sie sind, denn so lange sie damit glücklich werden und niemandem ernsthaft schaden, sind sie vielleicht die entspannteren Menschen.

…und danke Talianna, dass du bereits so ein Mensch für mich bist.

Was macht der Pendler, wenn er Urlaub machen möchte…

…genau, er geht nach Kanada, wo man nur mit dem Auto überhaupt irgendwo hinkommt.

Eh? (wie der Kanadier gerne sagt) – warum das denn?
Weil die Kanadier noch weniger Verkehr auf ihren Straßen haben als die Australier und das Wort Stau wohl überhaupt nicht kennen.

Nach 2 Wochen, fast 3500 Kilometern und zahllosen Nationalparks, muss ich sagen, dass Kanada nicht nur ein schönes, sondern auch ein entspanntes Land ist. Die Einheimischen gehen freundlich, rücksichtsvoll und zuvorkommend mit jedem um, dem sie begegnen und fahren auch so Auto. Dadurch bedarf es nur weniger Regeln und macht alles sehr relaxt (Wenn sich jetzt die Asiaten noch an diese Regeln halten würden, wäre alles super 🤨).

Essenstechnisch bin ich ebenfalls weit rumkommen und hab so ziemlich alles probiert, was mir unter die Finger kam. Wobei ich mich an die kanadische „Poutine“ (Pommes mit Käse und Bratensoße) wohl nicht gewöhnen werde. Steaks,  Chili und Burger können sie super, BBQ Rips isst man wohl besser in den Südstaaten der USA, obwohl man sie hier überall angeboten bekommt, denn smoken können sie nur Bacon, Ham und Lachs, das dafür aber richtig. Deshalb kann ich auch die vielen Grill & Bar Restaurants vor Ort empfehlen, welche fast ausschließlich heimische Produkte verwenden und großen Wert auf Qualität legen. Falls ihr aber auch mal die verbreiteten Restaurantketten ausprobieren wollt, hier ein paar do’s and don’t does:

  • A&W (schmeckt wie unser McDonald’s, ist aber doppelt so teuer 👎👎)
  • McDonald’s (warum haben die im Ausland geilere Burger als wir,  z.b. Black Pepper Angus 👍)
  • Tim Horton (wie Subway mit halben Portionen 👎)
  • Wendy’s (Baconator – FTW 👍👍)
  • White Spot (richtig gutes Frühstück, Burger, Milchshakes… – man sollte aber genug Hunger mitbringen, denn „endless, means endless“ 👍👍)

Mein persönlicher Tipp ist das „St. James Gate“ in Banff, ein Irish Pub, der in Dublin gebaut und nach Banff verschifft wurde – hier stimmt einfach alles 👍👍👍.
Fern halten sollte man sich im allgemeinen von europäischen Speisen, denn die kanadischen Interpretationen sind oft sehr abenteuerlich (ich höre mich noch sagen: „…lass uns morgen nen Burger essen gehen, der is leichter als die Carbonara“) und was Donair ist, darf jeder selbst herausfinden.

Aber ich möchte euch die hübschen Seiten Kanadas natürlich nicht vorenthalten:

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Buckley River bei Hazelton
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Widder am Icefield Parkway in den Rocky Mountains
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Peyote Lake (Das Ende hat die Form eines Wolfskopfes – bitte Holger)

 

…und Talianna bzgl. Das Loch danach, auch dafür kennen die Kanadier eine Lösung:

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[KUK] Wirklich wichtige Zahlen…

Da Talianna ja so auf Zahlen steht und mit diesen auch immer gerne um sich wirft (auch wenn wahrschnlich außer ihr keiner völlig versteht, was sie da tut) hab ich heute mal ein paar wirklich relevante Zahlen mitgebracht:

Pulled_Pork

Wer sich jetzt fragt, was das ist, das sind die Temperaturen von 4 Stück Pulled Pork mit je 2,5kg, welche ich für meine Party heute abend smoke.

Siehst du Talianna, so einfach ist es Zahlen zu präsentieren die jeder versteht 😉

Samstags in Karlsruhe (cont’d)

Da Talianna selbst keine Fotos gemacht hat, möchte ich hier ein paar Bilder zum Beitrag Samstags in Karlsruhe nachliefern. Auf dem nachfolgenden Foto sieht man das bereits erwähnte Spiel Karlsruhe Engineers vs. Paderborn UNIcorns. Der Himmel war zu diesem Zeitpunkt noch etwas bedeckt, aber spätestens zum dritten Spiel des Tages konnte ich mir einen schönen Möchtegern-Sonnenbrand einfangen.

Football.jpg

Und auch wenn Talianna mit kurzen Röckchen eher wenig anfangen kann, hier noch ein Bild der Cheerleader der HSU Snipers:

Cheerleader

Meine ersten 4 Wochen mit der A8 – ein kurzes Resümee

Nachdem ich seit meinem letzten Beitrag durch verschiedene Umstände einfach keinen Kopf fand, um einen Beitrag zu schreiben, wird es Zeit, mich mal wieder zu melden.

Es ist schon erstaunlich, was man jeden Tag auf der Autobahn so erleben kann und obwohl vieles nichts Neues ist, einen doch immer wieder den Kopf schütteln lässt. Ein paar kleine Beispiele:

  • Alle Spuren voll und ich mit 120km/h zwischen KA und PF auf der linken Spur unterwegs, vor mir eine Schlange von gut 20 Autos (vermutlich alle unter Mindestabstand) und trotzdem muss mein Hintermann, der gerade mit gefühlt 200 Sachen auf mich auffuhr seine Lichthupe malträtieren, nur damit ich Platz mache und er ein paar Meter weiter den Nächsten ärgern kann. Sieht der nicht wie die Autobahn vor ihm aussieht?
    Aber spätestens an der Engstelle PF sieht man sich ja wieder, weil er wohl die falsche Spur gewählt hat und ich gemütlich an ihm vorbeirolle.
  • Busse die LKWs überholen sind ja keine Seltenheit, aber ein FlixBus, welcher von der rechten Spur in einem Zug auf die linke Spur wechselt, weil er den LKW auf der mittleren Spur überholen möchte, welcher selbst gerade mit 2km/h Differenzgeschwindigkeit einen anderen LKW überholt, ergibt eine eindrucksvolle Metallwand, auf die du nicht mit 150km/h zufähren möchtest.
  • Meine absoluten Lieblingserlebnisse waren aber die beiden LKWs, welche es an unterschiedlichen Tagen geschafft haben, ihre Fahrzeuge ausgerechnet an der Einfahrt zur Engstelle PF (Fahrtrichtung KA) so lahmzulegen, dass nur noch eine Spur übrig blieb.

Und spätestens mit den beiden LKWs kam ich dann auch zu den mir von Wortman „versprochenen“ Staus, so dass ich auch dieses Erlebnis voll auskosten durfte. Aber Klimaanlage und ACC kann ich vollauf empfehlen, machen Stau und Stop-And-Go gleich viel angenehmer.
Für mich hab ich jedenfalls die Entscheidung getroffen, meinen Tempomat konstant auf 120km/h zu stellen und so weit wie möglich rechts zu fahren. Damit bin ich den Schnellfahrern nicht im Weg und zähle dann einfach bei PF wieviele davon mich vorher überholt haben.

Wissen vs Realisieren

Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, dass man sich einer Tatsache zwar irgendwie bewußt ist, sie aber noch nicht wirklich verinnerlicht hat. Ich hatte am Donnerstagmorgen einen dieser Momente.

An diesem Morgen lief es auf dem Weg zur Arbeit wirklich gut, bei Pforzheim kam ich ohne Verzögerung bis zum 400m Schild vor der Fahrbahnverengung und auch hinter Pforzheim war die Autobahn überraschend frei. So kam ich relativ zügig zur Ausfahrt Leonberg West und auf der kleinen Rampe, welche man hinter der Ausfahrt hochfährt, war kein Auto zu sehen und auch die Ampel am der Ende Rampe war grün. Ich dachte nur, läuft heute ja echt gut… bis der dort festinstallierte Blitzer ein paar nette Fotos von mir machte. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich den Blitzer, den ich jetzt fast 2 Wochen ganz bewußt gesehen hatte, doch noch nicht so ganz realisiert hatte.

Nun ja, die zwei Wochen davor hatte ich auch immer jemanden vor mir oder die Ampel war ohnehin rot, so dass der Blitzer für mich eben nicht wirklich relevant war. Doch nun bin ich mir sicher, dass ich ihn in Zukunft nicht mehr vergessen und auch bei einer grünen Ampel langsam machen werde.

Bleibt nur noch abzuwarten, was die Bußgeld-Lotterie für mich bereit hält…

 

Moin … der Neue hier

Nachdem Talianna mich nun schon vor einigen Tagen angekündigt hat, wird es langsam mal Zeit auch meinen ersten Post zu verfassen:

Da meine erste Arbeitswoche in Leonberg mit der zweiten Woche der Osterferien zusammen fiel, durfte ich meine initialen Erfahrungen mit dem Pendeln auf einer A8-„lite“ machen. Das heißt, wenig Verkehr, keine Verzögerungen und viel, viel Platz. So könnte es bleiben, doch leider musste ich diese Woche schon feststellen, dass die Geschichten über die berüchtigte A8 alle wahr sind … und ich stecke jetzt mitten drin.

Allerdings ist es auch ein Wahnsinnsanblick, wenn man bei Pforzheim in Richtung Osten fährt und die Sonne über der Autobahn aufgehen sieht. Mal sehen, was die nächsten Wochen noch für Überraschungen für mich bereit halten. Ich werde euch auf jeden Fall davon berichten.

Meine Vorstellung habe ich unter „The Highway Tales Themselves“ bereits hinzugefügt, wenn ihr darüber hinaus noch Fragen habt, schreibt sie einfach in die Kommentare.