Der Fünfer beim TGÖ (angeboten sind Zehner, Fünfer und Läufe auf der Bahn für die Jüngeren) ist für mich irgendwie seit 2019 vom Gefühl her „Saisonbeginn“. Die Saison endet mit dem Badenmarathon, sowas wie der Hardtwaldlauf oder der Köhlbrandbrückenlauf (die ich dieses Jahr ausgelassen habe) fühlt sich nach Zwischensaison an. Der Auftakt ist dann der Herbstlauf Anfang November.
So auch dieses Jahr – der Fünfer soll gewissermaßen die Aufreihung der Wettkämpfe der Winterlaufserie in Rheinzabern für mich komplettieren – Fünfer, sechs Wochen Zwischenzeit, Zehner, vier Wochen, Fünfzehner, vier Wochen, Zwanziger. Das ist eine ganz gute Steigerung von kurz nach lang und von sehr schnell nach recht schnell in die neue Saison hinein, um dann in Richtung Marathon durchzustarten.
Aber ganz konkret war’s auch wundervoll. Mein Mann und ich hatten die Strecke am vergangenen Sonntag schon einem „Schdreggedschegg“ unterzogen, und so barg das Ganze keine Überraschungen, zumal ich ja auch in etwa eine Vorstellung hatte, was der Regen und die Kühle über die Woche mit den trockenen Laubhaufen vom Sonntag machen würde. Insgesamt war es super zu laufen:
Bereits vor dem Lauf wusste ich – anhand der Voranmeldungen – dass ein befreundetes Pärchen aus Bietigheim da sein würde, sie auch auf dem Fünfer, er auf dem Zehner. Auch aus anderen Laufgemeinschaften – auf Facebook, Strava und vom Oberwald parkrun hatten sich Leute angekündigt. Und so kam das Gespräch mit den meisten Leuten zu kurz, aber ich habe viele, liebe, bekannte Leute getroffen und mich über alle gefreut!
Mit einer offiziellen Zielzeit von 19:09 lief ich auf den fünften Gesamtrang und zum Sieg bei den Damen, eingestandenerweise war, ohne die Konkurrenz abwerten zu wollen, das nicht ganz unerwartet. Von Anfang an lief ich meine 3:50er Pace durch, wurde von wenigen Jungs überholt und überholte ein paar mehr Jungs – aber von den anderen Mädels habe ich auf der ganzen Strecke kaum bis gar nichts gesehen. Das wäre beim Zehner sicher anders gewesen, Christine, die ich das erste Mal real sprach, lief hier mit unter 41 Minuten zum Sieg und es wäre sicherlich ein heißes Duell geworden. Aber so lief sie zum Sieg beim Zehner und ich beim Fünfer.

Ein bisschen flott gestartet – wie man sieht, aber ansonsten war’s schön konstant. Am Ende des Tages konnte ich mich über eine kleine, goldene Medaille und eine Urkunde freuen – und über ein neues Personal Best auf fünf Kilometer, denn der Herbstlauf ist offiziell vermessen und somit zählen meine 19:09 als offizielle Fünfer-Bestzeit.

Glückwunsch zum 1. Platz bei den Seniorinnen 😆 😆
Seniorinnen fangen bei 31 Jahren an. Ich bin ganz froh, nicht gegen die ganz jungen Hüpfer antreten zu müssen – wobei: Heute war ich auch generell die schnellste. Die Urkunde nennt zwar nur die Altersklasse, aber insgesamt bin ich auf Rang 5 (männlich und weiblich zusammen gewertet) reingelaufen, und als schnellste Frau, in dem Falle mit über ’ner Minute Abstand. Aber Siegen bei Laufwettkämpfen heißt für alle außer vielleicht Eliud Kipchoge nur, dass die schnelleren nicht mitgelaufen oder woanders angetreten sind.
Traurig eigentlich, wenn man mit 30+ schon zu den Senioren gehört…
Aber egal, Sieg ist Sieg. 🙂
Naja, in der Leichtathletik ist es schlicht FAIR, dass die Altersklassen außerhalb der „Hauptklasse“ bei 30 anfangen. Den Höhepunkt der sportlichen Leistungsfähigkeit insbesondere auf den typischerweise viel beachteten Leichtathletik-Disziplinen (Sprint, Mittelstrecke, kürzere Langstrecken, die noch im Stadion ausgetragen werden, Hoch- und Weitsprung) erreicht man irgendwann in den 20ern. Bei den langen Langstrecken (Marathon, schon Halbmarathon) ist es später, aber das Altersklassensystem ist vor allem auf die Stadions-Disziplinen ausgelegt. Da ist es einfach unbefriedigend, weiter zu machen und nichts mehr gewinnen zu können. Daher finde ich das Konzept, ab Beginn der nachlassenden sportlichen Spitzenleistung „Senioren“-Klassen auszutragen, sehr fair. Spätestens ab 40 geht’s zumindest bei den recht schnellen Leuten auch auf der ganz langen Langstrecke abwärts. Die Leute, die dranbleiben, mit Altersklassen-Siegen zu belohnen, finde ich eine gute Lösung. Ob man das „Senioren“ nennen muss, kann man diskutieren. An sich ist das Konzept aber genau darauf ausgelegt, dass man eben nicht nach dem großen Erfolg instantan aufhört, weil man bedingt durch die nachlassende Schnellkraft eh nicht mehr mit den Jüngeren mitlaufen kann. Denn insbesondere Ausdauersport ist ein Gesundheitsgewinn in nahezu jedem Alter und jeder Situation 🙂
Schon klar, dass man mit 30+/40+ überwiegend Probleme hat, mit den 18 – 20jährigen mitzuhalten. 😉
Es ging mir einfach nur um die Bezeichung Senioren.
Im Englischen sind das halt Bezeichnungen „Juniors“ und „Seniors“. Man hat wohl mehr Wert darauf gelegt, dass die (international gültigen) Altersklassen auch international lesbar sind, ohne sich zu sehr zu verbiegen, als auf die andere Konnotation des Wortes „Senioren“ im Verhältnis zum englischen „Senior“ (wie in Senior High School oder so) Rücksicht zu nehmen.
Ok, wenn man es als englische Variante – weger der Internationalität – sieht, dann ist das ja auch passend.