Wie gestern geschrieben, ist die Behandlung der nunmehr schon eine Weile andauernden Krise meiner Gesundheit in eine neue Phase getreten. Nun merke ich langsam, was ich alles gerne wieder machen möchte – und beginne es teils einfach. Manches ist schwer…
Ganz einfach ist es, das Dehnen zu etablieren, das mir der Physiotherapeut/Osteopath empfohlen hat: Zusätzlich zur Wade, dem Hüftbeuger und dem Quadriceps kommt nun eine Übung für die Lendenwirbelsäule hinzu, die ich in deutlich tiefer in meiner Komfortzone schon aus dem Yin-Yoga kenne – die Drehung im unteren Rücken, nun aber verstärkt mit dem Fuß auf dem Knie und der Hand am anderen Knie. Außerdem ist da noch eine Übung zur Mobilisierung des oberen Rückens – mit einer Stange über der Schulter und dann kontrollierte Drehungen, stück für Stück von oben runter die Wirbel nach rechts und links drehen. Das macht anschließend ein Super-Gefühl und ich habe beide neuen Übungen nun in eine mit neuem Leben erfüllte Dehn-Routine eingebaut.
Ebenfalls nicht besonders schwer ist es, wieder Rad zu fahren und zu laufen. Freilich, ich laufe langsamer, deutlich langsamer als zuvor, und auch langsamer als ich zuvor mit der schonenden Herzfrequenz, mit der ich jetzt laufe, gelaufen bin. Das Rad führt mich zu Ärzten und Behandlern und zum einkaufen, manchmal mit Umwegen aus purer Freude, dass es wieder geht. Auch die Sicherheit, mit Cleats zu fahren, ist wieder da – anfänglich hatte ich Probleme mit der leichten Vergrößerung der Prismenfolie auf meiner Brille, die gegen die Doppelbilder hilft (die Folie), aber die Welt krumm erscheinen lässt (die Vergrößerung auf nur einer Seite), das schlug auf die Balance und da wollte ich lieber nicht am Pedal einrasten. Aber nun ist die Sicherheit wieder da.
Wo ich gemerkt habe, wie viel mich die zwei Wochen relatives Stillhalten, gefolgt von sechs Wochen totalem Stillhalten gekostet haben, war das Eigengewichtstraining. Die Kniebeugen, die Crunches gingen ganz gut, aber schon bei der ersten Liegestütze war ich am unteren Umkehrpunkt kurz vor dem Zusammenbruch. Nun ja, auch das wird wieder kommen, und die Arme habe ich auch weniger wieder auf Kurs gebracht als die Beine.
Und so laufe ich inzwischen wieder ein wenig, merke aber noch, dass Trainingsrückstand und Restkrankheit nerven, fahre Fahrrad unter ebensolchen Bedingungen – die Arme haben mehr verloren als die Beine. An das provisorische „neue Sehen“ mit allen Nachteilen der Prismenfolie, aber ohne Doppelbilder, gewöhne ich mich langsam, aber wie’s beim wieder Arbeiten, acht Stunden vor dem Rechner bei konzentrierten Tätigkeiten sein wird, steht auf einem anderen Blatt.
Aber es geht aufwärts.
Da bin ich echt gespannt, wenn du mit den neuen Gläsern richtig vor dem PC arbeiten musst.
Drück dir natürlich alle Daumen, dass du es aushalten kannst.
Weiterhin gute Besserung.