Es ist halb acht. Ich sitze mit dem zweiten Kaffee in meinem Homeoffice, vier Tassen Früchte- und Kräutertee stehen auch hier. Es ist der letzte Arbeitstag in einem völlig verrückten Jahr:
- Aus der Fachgruppe, der ich angehöre, wurde ein eigenes Referat (Januar)
- Wir mussten unsere Aktenführung umstellen (erstes Halbjahr)
- Erstmals konnte ich ein bisschen Homeoffice machen, wegen der ersten Corona-Welle (ab April), generell pendelte ich nur noch mit dem Rad, um Kontakte in der Bahn zu reduzieren (seit März, andauernd)
- Wir bekamen einen neuen stellvertretenden Leiter (Juni) und eine neue Chefin (Juli)
- Wir zogen in ein neues Bürogebäude (Mitte Juni) in dem vieles gar nicht (bis mindestens Oktober) oder nur schlecht (anhaltend) funktionierte, eine Dusche für Radpendler und Läufer gibt’s im neuen Bau gar nicht
- Wir bekamen eine Menge neue Kollegen (insgesamt fünf dieses Jahr, drei weitere stehen noch an)
- In der zweiten Welle wurden wir zuerst freiwillig und optional, dann sogar sehr restriktiv aus unseren Büros ins Homeoffice verbannt (November bzw. Dezember)
Und nun sitze ich hier. Warum reflektiere ich dieses teils durchaus etwas absurde Jahr nun hier, wo es doch noch gar nicht richtig rum ist? Nun, das hat Gründe. Heute ist mein letzter Arbeitstag für dieses Jahr, und wenn ich nicht im Homeoffice wäre, würde ich mein Fahrrad gerade durch Daxlanden oder an der Alb durch Karlsruhe in Richtung Büro lenken. So mache ich nun schon meine erste Kaffeepause. Aber: Es ist noch immer dunkel. Halb acht, und ich müsste zu einem der Fenster nach Osten oder Süden gehen, um zu sehen, dass… ob es schon langsam hell wird, um halb, nun schon dreiviertel acht!
Für einen kurzen Moment ging mir durch den Kopf, ob heute Nacht Sauron jenseits der ersten Kette des Schwarzwalds im Albtal oder im Enztal einen Schicksalsberg aufgerichtet hat und nun verdunkelten Himmel über den Mahlberg rüber in die Rheinebene schickt.
Hat er nicht. Es wird bald hell. Es geht aufwärts, es wird wieder heller, gestern war Wintersonnenwende, mein Weihnachtsurlaub steht an. Nur noch heute, dann ist erstmal für zwei Wochen nicht mehr „um sechs aufstehen“ angesagt. Drei Tage nach der Sonnenwende wird sich mein 41. Lebensjahr dem 42. hinneigen. Ich bin im Hellerwerden geboren, aber manchmal muss ich mir das echt vor Augen halten!
42 ist eine magische Zahl
Jepp. Aber der 42. Geburtstag kommt ja erst nächstes Jahr am Ende des 42. Lebensjahres 🙂
stimmt, aber du hast ein ganzes Jahr Zeit über die Frage nachzudenken😉
Ich sollte bloß versuchen, dass ich nicht gerade auch die Frage rauskriege. Dann kommen die Vogonen und bauen ihre Umgehungsstraße…
Stimmt, achte einfach auf die Delfine, wenn die verschwinden wirds brenzlig und da sind wir auf dem besten Weg, auch die Mäuse barrikadieren sich zur Zeit🙈
…jetzt willst auch noch älter als ich werden
Nö! 🙂 Auch im fünften Lebensjahrzehnt werde ich nicht auf- und auch nicht überholen ;p