Heilsame Heimfahrt

Ich möchte ja nicht über Interna der Arbeit schreiben. Heute gab es aber ein paar Aufreger, und diese haben mich am Ende des Tages dann doch ein bisschen in Rage versetzt. Natürlich trifft sowas immer die falschen und ich habe mich dann auch entschuldigt.

Um allerdings wieder herunter zu kommen, habe ich einen Weg gefunden… Die Heimfahrt fand im Gegenwind statt. Es blies mir entgegen, und ich trat in die Pedale wie eine Verrückte. Bis zur Kirschstraße in Daxlanden, nach acht Kilometern, war wohl mein Vortrieb gepowert durch 70% Ärger und 30% Kalorien. Danach wurde es besser und ich stellte fest, dass ich mich wieder beruhigte.

Ich mag es nicht, wenn mir dann doch mal die Kontrolle entgleitet, um so mehr ärgere ich mich. Aber der Abstand, den eine Runde Sport herstellt, ist eine tolle Sache. Es hilft enorm, sich zu bewegen, den Ärger, das Adrenalin abzubauen, wie es eben gedacht ist. Im Endeffekt erleben wir viele Dinge, die uns ärgern, ängstigen oder wütend machen, in unserem Alltag. Die Contenance zu wahren – oder zumindest schnell wieder zu finden – ist nicht so einfach. Denn eigentlich ist all das Adrenalin gemacht, um in den Flucht- oder Kampf-Reflex zu kommen. Der Ärger setzt Kraft zum Rennen oder Zubeißen frei. Zubeißen ist selten eine Option, erst recht nicht auf der Arbeit, aber rasch in Laufsachen zu wechseln und eine Runde um den Block zu rennen – eventuell auch schnell – das kann helfen und hat es mir auch schon oft. Spätestens nach der Heimfahrt, 20 Kilometer auf dem Rad, ist wieder alles okay. Um sicher zu gehen, habe ich heute stattdessen 26 Kilometer gewählt, einen „kleinen“ Umweg.

Sport hilft mir, meinen inneren Wüterich unter Kontrolle zu bringen – auf der Heimfahrt habe ich es nach meiner Buchheldin „meine innere Jenny Korrenburr“ genannt. Vielleicht habe ich doch mehr von ihr, als ich dachte – was nicht zwingend gut ist, denn obwohl sie eine Heldin ist, ist sie sicher keine einfache und keine, die es ihrem Umfeld oder sich selbst leicht macht.

Naja, aber nach der Radfahrt ist ja alles wieder okay.

2 Kommentare zu „Heilsame Heimfahrt

    1. Das kannst Du auch sein. Das vulkanische Temperament ist in der Regel ein Fluch. Aber man kann es sich auch nicht abgewöhnen, das hieße in sich hineinfressen. Die Auswirkungen sind bei mir dann Darmprobleme und Kopfschmerzen.

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