Kranksein ist Skylines-Zeit

Selbst wenn ich krank bin, fällt es mir schwer, einfach nur herumzuliegen und nichts zu tun. Klar, lesen ist eine Option, viel schlafen, viel trinken, ein bisschen Hörspiel hören oder Serie schauen, mit der Bettdecke auf dem Sofa. Das tue ich auch viel. Vier Tage krank können ein ganzes Buch, eine halbe Serie und einen Haufen Serienfolgen bedeuten.

Aber ein bisschen was Anderes mag ich dann doch haben. Und so spiele ich, wenn ich krank bin, gerne Cities: Skylines. Das Schöne daran ist: Man kann die Cims einfach durch die Gegend wuseln lassen und mal zehn, zwanzig, dreißig Minuten einfach nur zugucken, was passiert. Das bietet sich auch an – denn wenn man wirklich an den Verkehrswegen der Stadt optimiert, wirklich versucht, den Güterverkehr per Bahn und die Pendlerströme per ÖPNV, Fußweg und Rad zu steuern, die Cims von Auto weg zu bringen, dann braucht jede Veränderung eine Weile, bis sie in der Routine der Stadt angekommen ist. Die Cims, die vor der Veränderung losgelaufen oder losgelaufen sind, die Waren, die auf den Weg geschickt wurden, sind noch auf dem alten Weg unterwegs. Und so sieht man einen Stau an einer Kreuzung, sieht sich die Züge bis zum Stadtrand stauen – und enzerrt ein bisschen an der einen Stelle, optimiert ein bisschen an einer anderen, setzt ein paar Wege anders, verändert die Ampelschaltungen – und geht dann mal eine Runde Tee machen, lässt die Cims und die Waren laufen, kommt zurück – und siehe da: Der Stau ist woanders, an einer Stelle fahren gar keine Züge mehr, weil man eine Verbindung wieder zu schließen vergessen hat. Ha, nochmal umbauen, langsam den Tee trinken, und schon wird’s langsam.

Dieser Rhythmus passt sehr gut zum Kranksein. Er hilft mir, etwas zu tun, das nicht hektisch, aber eben doch sehr befriedigend ist, bei dem man auch mal ruhig eine Stunde einfach nichts tun und nur den Cims zugucken kann, während einem der Kopf dröhnt, dennoch ist man abgelenkt.

Deswegen ist Cities: Skylines ein Spiel, das ich vor allem dann spiele, wenn ich krank bin. Zugegebenermaßen auch deswegen, weil ich die gemütliche Zeit, die ich da rein stecke, gar nicht habe, wenn ich gesund bin.

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