Gestern auf dem Heimweg habe ich an der Haltestelle Philipp-Reis-Straße mal wieder die Baustellenfahrpläne angeschaut. Derzeit haben wir in Karlsruhe ja die Großbaustelle der „Kombi-Lösung“ aus Tieferlegung der Stadtbahn, Tieferlegung der B10 und Umbau des Straßenbahn-Netzes. Diese Baustelle ist – zum Glück! – nicht statisch, es geht also voran. Das bedeutet aber auch, dass sich die baustellenbedingten Behinderungen und Umleitungen verändern.
Nun wäre es schön, wenn es sehr bald so weit wäre, dass man von „fertig“ sprechen könnte. Das dauert aber noch. Was aber bald – genauer gesagt am 4.11. – wirklich kommt, ist die Auflösung der „Umleitung von der Umleitung“ auf meinem Arbeitsweg. Derzeit werden alle Stadt- und Straßenbahnen, die früher durch die Ettlinger Straße fuhren, baubedingt über die Rüppurrer Straße umgeleitet. DAS wird noch eine Weile so sein, denn auf oder genauer unter der Ettlinger Straße geht die Stadtbahn in den Untergrund. Allerdings wurde wegen Verlegung der Straßenbahnen aus der Fußgängerzone heraus und Tieferlegung der innerstädtischen B10 auch zwischen Rüppurrer Tor, Kronenplatz und Durlacher Tor gebaut. Daher fuhren so ziemlich alle Stadtbahnen Riesenumwege über Strecken, die sonst einer oder zwei Straßenbahnlinien gehören – und entsprechend fern des eigentlichen Zentrums und auch der eigentlichen „Drehscheiben“ des Stadt- und Straßenbahnverkehrs liegen.
Rüppurrer Tor bis Kronenplatz ist inzwischen wieder freigegeben – und ab 4.11. auch die Strecke zwischen Kronenplatz und Durlacher Tor. Dann hält meine S7/S8 wieder am Kronenplatz – und ich muss statt drei bis sechs Ampeln in wechselnder Baustellenumgebung auf der Kriegsstraße wieder nur eine Ampel oder eine Treppe und einen Überweg über eine Straße überwinden. Denn an der Distanz der Umleitungshaltestelle Philipp-Reis-Straße zum Büro stört mich nicht die eigentliche Distanz – das laufe ich lässig – sondern vor allem die Zahl der „sinnlosen“ Standzeiten an Ampeln durch die Baustelle und den laufenden B10-Verkehr.
Yay. Bald ist es so weit!
War neulich in Karlsruhe ist fürwahr Baustellenhölle.
Das bleibt auch noch eine Weile so. Aber es lohnt sich! In der Fußgängerzone alle zwei Minuten eine Bahn ist schlicht kein Zustand. Auch die innerstädtische B10 ist ganz schön heftig, es ist gut, dass die in den Untergrund wandert.
Der ganz große Wurf wäre freilich, die Stadtbahnen, die nach Süden raus gehen, unterirdisch am Hauptbahnhof die Straßenbahnen und den Fernverkehr kreuzen zu lassen und somit auf einer der meistbefahrenen Teilstrecken Stadt- und Straßenbahn sowie Autos voll zu entflechten, aber „Ois nach‘m andere, wie dr Deifel Baure hollt.“, wie mein Vater es ausdrücken würde.