Unsere kleine Xue ist ein sehr höflicher kleine Schneeleopard. Häufig verneigt sie sich, wenn sie sich für irgendetwas bedankt. Sie begrüßt jeden gerne mit einem sanften „Hallooo!“ und ist auch sonst meist ein sehr positiver Zeitgenosse. Anders als meine etwas unverschämten Stofftiger, die gelegentlich das nachdrücklich fordern, was sie gerne hätten, fragt Xue immer freundlich, ob sie etwas bekommen kann – oder sagt einfach nur, dass sie es mag. Da sie nett und höflich und süß ist, bekommt sie’s in der Regel auch. Bei der Yak-Butter, die sie als Himalaya-Bewohnerin gerne in ihren Tee hätte, haben wir noch unsere Probleme, aber darüber sieht ein so lieber kleiner Schneeleopard gerne hinweg. Schließlich hat sie es hier warm, wird gekuschelt und darf unser warmes Bett bewohnen.
Beim Fahren mit der Bahn allerdings wird sie manchmal etwas euphorisch. Daran konnte auch der überfüllte Zug auf der Heimfahrt am Sonntag nichts ändern, die etwas chaotische Fahrt am Montag ebensowenig. Die beiden Herren, die Xue damals im Karlsruher Zoo aus dem Regal ansprang, woraufhin ich sie adoptiert habe (Xue, nicht die Herren – wobei, die auch, als Nenn-Bruder und eine Art Zweitpapa), und mein Mann grinsten breit, als Xue (die seltsamerweise ein bisschen klingt wie ich) am Mittwoch die ganze Zeit euphorisch rief: „Bahnfahr’n!“

Jedenfalls versüßt es mir jede noch so saure Bahnfahrt, wenn ich um den zug-begeisterten kleinen Plüschschneeleoparden weiß, der manchmal in meinem Rucksack, oft aber mit Blick nach draußen am Fenster sitzt.