Zu persönlich

Es ist gar nicht so einfach, die Dinge nicht zu persönlich zu nehmen. Kritik an dem, was man tut, wie man priorisiert, wie man bestimmte Dinge verstanden hat, projiziere ich meist zuerst auf mich selbst. Dann kommt der Moment, in dem ich es auf Kommunikation oder die Erwartungen der anderen schiebe. Erst zuletzt begreife ich, dass möglicherweise manchmal wirklich etwas da ist, was ich nicht beachtet habe, aber hätte wissen müssen – oder zumindest können. Oft sagen Menschen die Dinge einfach nochmal, und ich hatte sie zuvor aus verschiedenen Gründen nicht mitbekommen.

Tendenziell ist das Problem, dass jeder davon ausgeht, der andere habe ihn verstanden. Deswegen wartet man oft mit der Kritik, bis es einem stinkt, dass der andere nicht reagiert oder so anders arbeitet, als es richtig ist – oder wir es für richtig halten. Das kenne ich an mir. Zugleich kenne ich auch an mir, dass ich Kritik an meiner Vorgehensweise persönlich nehme. Da wurde mir (berechtigt, zumeist) etwas erklärt, vielleicht nebenbei, so dass ich es nicht ganz für voll nehme oder falsch verstehe. Und ich reagiere nicht darauf, weil es nicht oder anders bei mir angekommen ist. Der andere ist genervt und ich entwickle ein schlechtes Gewissen, statt mich konstruktiv damit auseinanderzusetzen und es einfach umzusetzen.

Ich nehme mir immer vor, Dinge nicht persönlich zu nehmen; weder, wenn jemand mich nicht verstanden hat, noch wenn ich jemanden nicht verstanden habe und der mir das zurechtrückt. Nur klappt’s mal besser, mal nicht so gut. Aber ich lerne. Stets, aber langsam.

5 Kommentare zu „Zu persönlich

  1. Wenn jemand etwas nicht versteht, soll er/sie nachfragen und nicht vor sich hin wurschteln und später dann sagen, XY hat das nicht richtig erklärt. Deswegen habe ich keine Schuld.
    Solche Leute hasse ich.

    1. Ich möchte nicht so jemand sein. Das Problem ist allerdings, dass oft die „Pyramide“ gilt, wenn es um Erklärungen geht: Die breite Basis ist, was der Erklärende denkt, was er sagt, ist schon weniger. Was beim Adressaten ankommt, ist nochmal weniger, dann geht beim verstehen des Angekommenen nochmal was verloren. Was langfristig hängen bleibt ist dann die dünne Spitze …

    1. Das ist wahr. Das konkrete Beispiel, an dem sich das entzündete, möchte ich aber im Moment nicht offen legen – es sind ja noch andere außer mir beteiligt.

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