Wie in der Wüste?
Ich sage oft und gerne, dass es bei uns in der Oberrheinischen Tiefebene feuchtschwül wird, sobald es mal ein paar Tage über 30 Grad Celsius hatte. Das ist auch so, die Luftfeuchtigkeit geht auch während der aktuellen Trockenheit nicht so richtig runter. Es kühlt auch nachts nicht so stark ab, genau deswegen. Wüste haben wir hier nicht, auch wenn das Gras insbesondere auf den höheren, grobkörnigen und damit trockenen „Geröllhalden der Bäche aus dem Schwarzwald“ ganz schön vertrocknet aussieht. Weiter unten jedoch, in den feinkörnigen Böden der Auwälder und der umgebenden Wiesen, ist Wasser gespeichert und das Gras auch jetzt noch sattgrün.
Ich mag es warm, das hier wird kein Lamento gegen den aktuell sehr stabil heiß-trockenen Sommer. Dass diese mediterrane Sommerwetterlage im Bezug auf den Klimawandel durchaus eine alarmierende Botschaft sendet, steht auf einem anderen Blatt. Ich persönlich würde ein, zwei Tage Nieselregen als Intermezzo alle zehn Tage gutheißen, und etwas mehr Abkühlung nachts, aber ansonsten dürfte der Sommer gerne von Ende Mai bis Ende September so sein, wie ich ihn als Kind und Jugendliche im Urlaub auf Formentera und am Plattensee erlebt habe. Die Rheinebene kommt da recht nahe heran … insofern lebe ich hier wohl genau richtig.
Als Wiener grantelt (= wienerisch für sich ärgern, kritisieren) man ja gerne, insbesondere wenn es ums Wetter geht. In Wien ist es derzeit sehr heiß, so um die 33 Grad, mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ich merke schon, daß es langsam an die Substanz geht und bewundere Menschen, die mit der Hitze gut umgehen können. Regen ist leider auch nicht in Sicht, was auch für die Landwirtschaft langsam ein Problem wird. Und es wäre schön, wenn man mal wieder gut schlafen könnte, leider ist es nicht leicht, die Hitze aus der Wohnung zu bringen. Ok, somit genug gegrantelt 🙂
Klingt wie das Wetter der Rheinebene. Was logisch ist – Wien hat zumindest nach Süden bergige Begrenzung (bestimmt auch sonst, aber im Süden bin ich schon durchgefahren) und viele Wasserflächen …
Ja, völlig richtig, das Bergland beginnt im Südwesten des sog. Wiener Beckens. Trotzdem könnte es jetzt ein bisschen kühler sein! (jetzt hab ich doch wieder gegrantelt :-))
Vor einigen Jahren war ich mal im Mai in Wien, wohnte an der Alten Donau … da war‘s auch heiß und feucht wie bei uns. Daher hab‘ ich eine Vergleichs-Stichprobe. Das südliche Bergland kenne ich vom Durchfahren mit meinen Eltern, auf dem Weg nach Ungarn. Wir Bögen damals am Knoten Steinhäusl von der Westautobahn ab, verließen die Wien im Süden umgehende Autobahn bei Alland und durchquerten (in der Regel im Morgengrauen) das Helenental, um dann in Ebreichsdorf oder Wulkaprodersdorf wieder auf die Autobahn Richtung Sopron zu fahren.
Himmel, ich will mal wieder nach Wien.