Am Wochenende, nach dem ich mich von meiner Erkältung und ihren Rückfällen erholt hatte, war ich auf einem Treffen in Hessisch Lichtenau, genau genommen in Hirschhagen. Es war das Treffen einer meiner Gilden im Spiel Guild Wars 2 – eigentlich empfinde ich mich dort als Gast, während ich woanders an der Gildenverwaltung beteiligt bin – aber das ist hier erstmal egal.
Auf einem Treffen von Online-Spielern ist es zwar nun nicht die Regel, aber da ich wiederhergestellt war, es mir nach kurzer Nacht in fremdem Bett gut tat und ich zudem ganz leichte Kopfschmerzen hatte, ging ich erstmal Laufen. Das Land östlich-oberhalb von Kassel ist ein bisschen bergig – hügelig, vielleicht, für die „echten Bergbewohner“ wie Herrn Speedhiking. Natürlich bietet sich das für Windkraftanlagen ganz gut an. Allerdings war es am Morgen noch ziemlich neblig, und so lief ich mit wie in Watte gepackter Landschaft zwischen den Betrieben des Gewerbegebiets aufwärts, verließ die Straße und erreichte recht nachdrücklich mit Schotter gegen Verschlammung gesicherte Wege durch den etwas lichteren Wald auf den Hügeln oberhalb des Gebietes. Dann tauchten sie plötzlich vor mir auf, wie Stämme von Baumriesen im Nebel, unwirklich und fast ein wenig gespenstisch: Die Türme der Windräder oberhalb des Gewerbegebiets. Fünf davon gibt es, der Weg gabelt sich nach den ersten dreien und führt einmal zu Nummer vier und einmal zu Nummer fünf. Erst, als ich beim vierten Windrad umdrehte, hatte sich der Nebel genug gelichtet, um mehr als nur den Turm und den nach unten zeigenden der drei Flügel zu sehen.
Ebenfalls sehr schön war das Reh, das am Wegesrand stand und erst gar nicht realisierte, was da durch den Nebel ankam – und dann etwas erschrocken zwischen die jungen Tannen flüchtete. Beeindruckend war aber, wie gesagt, vor allem das Bild der sich im Nebel verlierenden Giganten zwischen den Bäumen.