Am Samstag, auf dem Weg zur Hochzeit einer Freundin, durfte ich nicht nur lernen, dass mein Kopf instinktiv Navigation und Sicherheit auf unterschiedlicher Priorität laufen lässt. Es gab da noch eine andere Sache, die auf dem Weg passiert ist.
Mein Mann und ich mussten, müde wie wir nach der kurzen Nacht mit „meine Handtasche ist weg“-Panik, auf dem Rasthof Pforzheim eine Pause einlegen, bevor wir nach Ludwigsburg weiterfuhren. Einen Kaffee trinken für mich als Fahrerin, dann nochmal auf die Toilette … auf die Toilette?
Genau da lag das Problem. Während ich meinen Kaffee holte, fielen mir schon eine Reihe junger Frauen auf, die ähnlich, sehr ähnlich gekleidet waren – und als ich dann die Treppe zur Toilette runterging, wurde es zur Gewissheit: Da ist irgendwo ein Nest. Naja, kein Nest, es war ein Bus angekommen, der eine ganze „Horde“ von Frauen ausspuckte, die alle auf die Toilette mussten. Zuerst konnte ich das noch nicht richtig zuordnen, dann wurde mir klar: Ja, das ist eine Mannschaft. Eine American-Football-Damenmannschaft, nämlich die Saarland LadyCanes, die Damenmannschaft der Saarland Hurricanes. Letztlich finde ich die zehn Minuten, die ich mit Warten auf eine freie Toilette verbracht habe, da schon fast wieder cool – denn was mich daran hinderte, die Toilette zu betreten, was sozusagen eine massive Defensive Line mit jeweils zwei über die Flanken des Kopf geflochtenen Zöpfen, guter Laune und so weiter – und auch wenn’s dann in Ludwigsburg knapp wurde, war der Grund für die Verzögerung auf Toilette dann doch cool, denn ich finde American Football klasse und freue mich, dass es auch Damenmannschaften gibt – das ist absolut nicht selbstverständlich!
Stelle mir die Damenriege (oder eine Teilmenge davon) vor dem große Spiegel im Waschraum vor und da bekommt ‚Bodycheck‘ auf einmal so eine Doppelbedeutung … 🏈
Es gab schon ein paar dabei, bei denen ich nicht im Weg stehen mag … und die Blicke erst! 🙂 Ich mag American Football!
Wie cool ist das denn?! So etwas oder Vergleichbares habe ich noch nie erlebt. Da würde ich dann auch mal in Kauf nehmen, meine Beine länger zusammenzukneifen. 😉
Es gibt manchmal so Momente … 🙂
In dem Fall habe ich es aber auch erst im Nachhinein richtig kapiert, wohl auch wegen der Eile, in der wir waren. Ich hätte gerne die Zeit gefunden, mit den Damen zu sprechen, auch wenn ich bei „uniformierten“ Gruppen immer scheu werde. Aber irgendwas ist ja immer.