Zur Zeit vergleiche ich mein aktuell laufendes Jahr oft mit dem Jahr 2014. Die beiden Jahre dazwischen wirkten … anders. In vielerlei Hinsicht kamen sie mir wie ein Übergang vor, eine Zeit, in der ich auf irgendetwas wartete. Es gibt ein paar frappierende Parallelen zwischen den beiden Jahren – also 2014 und 2017:
- Im Jahr 2014 war ich sehr aktiv beim Laufen, das bin ich 2017 wieder. 440 Kilometer habe ich 2014 absolviert, 2017 sind es bis jetzt fast 500.
- Im Jahr 2014 habe ich mit einer Kollegin zusammen, die damals Laufanfängerin war, gemeinsam trainiert, parallel dazu aber auch noch mein intensiveres Training durchgezogen. Dieses Jahr ist das wieder so, nur dass der Laufanfänger an meiner Seite nicht eine Kollegin, sondern mein Mann ist.
- Im Jahr 2014 bin ich zu Beginn angetreten, um „wieder ein bisschen zu laufen“, im Laufe des Jahres und des Trainings entwickelte sich dann der Anspruch, beim Campus Run mitzulaufen an der Uni in Stuttgart, dazu die Ambition, beim Baden-Marathon Halbmarathon zu laufen. Das ist dieses Jahr wieder genau so gewesen.
- Im Jahr 2014 habe ich erste Experimente mit Intervalltraining gemacht, einer Trainingsform, die ich so vorher und auch in den Jahren 2015 und 2016 nicht praktiziert habe. Dieses Jahr ist Intervalltraining wieder ein wichtiger Bestandteil meiner Pläne.
- Im Jahr 2014 war durch die Fahrbahnerneuerung auf der Autobahn 5, etwas abseits meiner Strecke, mein Arbeitsweg erheblich behindert. Damals wurde nördlich des Karlsruher Dreiecks gebaut, ich musste oft durch Ettlingen, das Albtal und Busenbach ausweichen. Dieses Jahr ist das ähnlich, nur dass südlich meiner Ausfahrt gebaut wird, nicht nördlich meines letzten Autobahnwechsels.
- Ebenfalls im Jahr 2014 begann ich, in Sachen Verkehr, Planung, Straßennetz und so weiter, mit Behörden zu kommunizieren. Dieses Unterfangen ruhte zwei Jahre, nun bin ich auch hier mit Bürgeranfragen und dergleichen wieder recht aktiv.
- Meine Behandlung für die Colitis Ulcerosa wurde 2014 von „nur Mesalazin“ auf „Mesalazin plus Azathioprin“ umgestellt. Im Jahr 2017 ist – hoffentlich für ganz, aber vielleicht auch nur vorerst, die Entwicklung muss man abwarten – Azathioprin wieder aus meinem „Medikamentencocktail“ verschwunden.
In mancher Hinsicht fühlt es sich an, als hätte ich einfach zwei Jahre Pause gemacht und wäre nun wieder zurück auf dem Weg nach vorne, oben oder wie auch immer. Insbesondere wegen des Zusammenkommens so vieler Aspekte, die eben auch nicht nur mit dem Sport, sondern auch dem Pendeln und meinem Körper zu tun haben, erstaunt mich diese Anhäufung von Parallelen. Wahrscheinlich gibt es da noch mehr – aber für den Moment sind mir da keine eingefallen.
Und so sitze ich hier und wundere mich, ob mehr hinter diesem Effekt steckt, oder ob es nur Zufall ist. Klar, Körper und Sport sind korreliert, aber ob nun Staus und mehr Sport ursächlich zusammenhängen, darüber muss ich mir mal Gedanken machen.
Es ist ein bisschen seltsam, so auf die Meta-Ebene zu gehen.
Da sind aber wirklich verblüffend viele Parallelen zusammengekommen. Verläuft wohl alles spiralförmig und so landet man nach einer gewissen Zeit an einem fast vertrauten (Nachbar-)Punkt.
Dahingehend habe ich mal ein Zitat gelesen. „In den ersten 30 Lebensjahren liefert man den Text, in den restlichen den Kommentar.“ Das halte ich für überzogen. Aber Erfahrung heißt auch, mehr gesehen zu haben, und vertraute Dinge irgendwann zu wiederholen. Ja.