Diese Woche hat mich die gewohnte Strecke – also die A8 im wesentlichen – nur ein Mal hin und zurück gesehen. Das war gestern, und es lief eigentlich sogar recht gut. Da ist mir allerdings sehr deutlich aufgefallen, wie wenig ein LKW-Überholverbot bringt, wenn es nicht kontrolliert wird.
Es geht hierbei um die A8, Teilstück: Pforzheim Ost bis Pforzheim Nord, mit richtig hübscher Einfahrt quasi ohne Einfädelspur auf der Sohle der Senke – das Enztal, wenn ich nicht irre – und dann zuerst zwei, später dreispurig den Berg hoch. Die Steigung ist durchaus nennenswert, 6%, vielleicht 7% müssten es sein. Und dort ist LKW-Überholverbot. Unmissverständlich, eindeutig, mit zweimal zwei Schildern angekündigt: Erst kurz nach der Einfahrt, dann nach der Brücke, über die man Stadtbahnen fahren sieht, jeweils auf beiden Seiten der Fahrbahn. Aber immer wieder, am laufenden Band sieht man hier LKW ausscheren und überholen, teils brauchen sie den gesamten Hang, bis sie vorbei sind, aber das ficht sie nicht an. Gestern Abend hat sich eine sogar nach LKW-Manier bedankt, weil er meinte, ich lasse ihn auf der mittleren Spur rein! Meine Lichthupe – viermal, um ihm zu zeigen, dass er was Verbotenes macht – hat er gemäß der LKW-Etikette so gedeutet, dass ich ihn reinlassen würde. Ich meine, ich verstehe ja, dass man einen langsameren Vordermann überholen möchte, gerade, wenn man unter einem so enormen Druck steht wie LKW-Fahrer. Aber Verbot ist Verbot. So ähnlich wie mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, nur dass es beim Überholverbot ja kein „graduelles Überschreiten“ gibt. Bei der Geschwindigkeit sind ja die ersten 10km/h drüber außerhalb geschlossener Ortschaften straffrei. Das ist natürlich blöd, denn es animiert dazu, 10 drüber zu fahren – und von da ist es nicht mehr weit bis „20 drüber riskiere ich, kostet ja erst ab mehr als 20 drüber richtig Geld“. Aber Überholverbot ist ein entweder-oder. Und da verstehe ich absolut nicht, wieso das laufend gebrochen wird.
Noch kurz zum LKW-Kodex, so weit ich ihn inzwischen verstehe: Will ein LKW ausscheren oder wieder einscheren, so blinkt er. Wenn der Hintermann auf der Wunschspur sieht, dass der Spurwechselwillige ausreichend weit vor ihm fährt, dass er auch die Spur wechseln kann, ohne einen Unfall zu bauen, gibt er ein oder zweimal kurz Lichthupe. Der betreffende LKW schert dann ein – und blinkt nochmal einmal in Gegenrichtung und einmal in der Richtung seines Spurwechsels, um sich zu bedanken. Ich mach das inzwischen auch mit, und die meisten Leute verstehen es auch. Teilweise, wenn ich überhole, helfen mir LKW-Fahrer inzwischen auch so.
Aber zurück zum Grund, warum ich nichts geschrieben habe, die letzten Tage. Ich war drei Tage in Potsdam auf einer Tagung, die sehr interessant war. Dort bin ich mit der Bahn hin gefahren und habe einige Erfahrungen mit der Bahn gemacht, die ich nur positiv nennen kann: Die Züge waren pünktlich, sauber, man hatte Platz, meine Reservierungen haben alle funktioniert, sogar die Anzeigen über dem Sitz haben funktioniert. Und, sehr toll: Neben dem ICE plus City Ticket, mit dem ich am An- und Abreisetag kostenlos Nahverkehr fahren konnte, war in meinen zwei Hotelübernachtungen vom Anreise- bis zu Abreisetag durchgängig ein Ticket für den Berliner Nahverkehr, Zonen ABC inbegriffen, so dass ich quasi überall hätte hinfahren können! Ich hatte zwar keinerlei Zeit, das zu nutzen, aber eine sehr praktische Sache ist es dennoch!
Und heute war ich wieder auf Dienstreise. Allerdings nun mit dem Auto, zumal der Zielort leichter von mir zuhause erreichbar war als von Stuttgart: Ich war in Furtwangen und habe dort ein wenig bei der Wartung einer Maschine geholfen, die dort steht und weitgehend mit der Maschine in Stuttgart identisch ist, die ich betreue. Es war ein sehr angenehmer Tag, der zwar mit produktiver Arbeit und sehr genauem Planen einer weiteren Wartungsaktion auf der Basis eines in Stuttgart entwickelten Wartungsplanes effizient gefüllt wurde, aber auch von netten Gesprächen und vor allem herrlicher Aussicht auf den herbstlichen Schwarzwald geprägt war: Auf der Hinfahrt von Freiburg die B31 hoch, und dann abgezweigt davon nach Furtwangen. Zwischenzeitlich wollte mein Handy mit Google Maps als Navi nicht mehr und so bin ich wohl noch wesentlich serpentinenlastiger und malerischer gefahren, als ich das eigentlich vor hatte, weil ich durch den Absturz von Google Maps eine Ausfahrt verpasst hatte. Zurück ging es dann von Furtwangen über die B500 nach Triberg, danach dann auf die B33 hinunter nach Offenburg – und da wieder auf die Autobahn. Bor allem die B500 gibt einen beeindruckenden Ausblick auf den herbstlichen Schwarzwald, zur Zeit, mit dunklen Nadelbäumen bewachsene Hänge, in die rote und gelbe Laubbäume hübsche Muster malen – und dazu hängen gelegentlich Wolken dazwischen. Sehr beeindruckend! Dazu habe ich gelernt, warum man in Triberg langsam fahren muss – der Kurbetrieb mit seinen Herden von Leuten bedingt, dass von herannahendem Verkehr unbeeindruckt ältere Damen und Herren einfach über die Straße laufen, ohne sich darum zu scheren, dass es einen Bürgersteig gibt, den man vielleicht nach Queren der Straße wieder betreten könnte. Und ich habe gelernt, warum in Haslach überall Plakate hängen, die eine Tunnellösung für die B33 propagieren: Haslach ist wirklich das Nadelöhr der B33, ich hatte Gelegenheit den Schwarzwald anzugucken, als ich vor und in Haslach im Stau stand. Nicht, dass der Anblick nicht schön war, aber ich glaube, zügig Durchfahren und zum Gucken Anhalten ist die bessere Lösung – und wenn es einen Tunnel gibt, dann kommt man schnell an Haslach vorbei, wenn man nicht gucken will, oder kann in Haslach halten, wenn doch. So jedenfalls ist es glaube ich für Durchfahrende wie Anwohner ziemlich lästig.
Damit schließe ich nun eine an Blog-Beiträgen arme Woche ab und schaue mal, ob’s kommende Woche wieder mehr werden.